»Tony Ballard« revisited - Teil 24: Horror auf Knopfdruck…
»Tony Ballard« revisited
Teil 24: Horror auf Knopfdruck…
Dass ein kleiner, unscheinbarer Sterblicher gerne mal den einen oder anderen Vertreter der Höllenklüfte beschwört, ist in der Ballard - Serie schon recht oft vorgekommen. Als Gegenleistung für seine Seele bekommt der Beschwörer dann meistens irgendeine Kreatur oder ein Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, um seine Rache - welche ja häufig der Hauptantrieb für eine Teufelsbeschwörung ist - an jenen zu vollziehen, die ihm übel mitspielten. Auch in dem
Es dauert nicht lange und die Helden werden auf den frisch gebackenen Höllengünstling Frank Meax angesetzt. Während Vicky Bonney bei dem Versuch, seine Spur aufzunehmen aber zunächst nur an ein paar Rocker gerät, was für den weiteren Handlungsverlauf keine größere Bedeutung hat, klappern Ballard und Silver jene Menschen ab, an denen Meax sich rächen will. Eine Vorgehensweise, die einem durchaus bekannt vorkommt, denn auch das haben wir genau so schon mal gelesen. Dann jedoch, im letzten Drittel nimmt die Handlung doch noch eine überraschende Wendung. Der Hexenjäger Stockard Ross taucht plötzlich auf, offenbar hat er irgendwie von der mächtigen Waffe erfahren, und nimmt Meax den Höllenlaser sofort ab. Als die Helden anschließend auf dessen Leiche stoßen und herausfinden, dass irgendein Dämon - aus dem gestammelten „Os“ des sterbenden Meax wird man nicht schlau - sich die Waffe unter den Nagel gerissen hat, schließt man den Fall vorerst ab und macht Feierabend.
Der Leser dagegen ahnt bzw. weiß natürlich, dass da noch etwas kommen muss, und so ist man nicht sehr überrascht, als Ross am Ende plötzlich aufkreuzt und seine neue Waffe gleich gegen das neue Mitglied des weißen Kreises einsetzt: Die weiße Hexe Marra. Ein Tony Ballard sieht zwar den verhängnisvollen Lichtpunkt auf ihrer Stirn, aber statt der guten Frau einen Schubs zu versetzen und sie aus der Gefahrenzone zu bringen, schaut er sich lieber nach dem Waffenträger um, welcher dann nur noch abzudrücken braucht. Doch anstatt aus diesem folgenschweren Fehler zu lernen, reagiert er, als sich der Laser auf ihn selbst richtet, genauso träge - besser gesagt gar nicht - schließt mit seinem Leben ab, und kann in letzter Sekunde von seinem Ahnen Anthony Ballard gerettet werden, der zufällig im richtigen Moment auftaucht.
Trotz dieser doch etwas sehr schlappen Leistung des Helden wird der Schlusskampf recht packend und actionreich geschildert und die Idee, Stockard Ross ins Spiel zu bringen, kann den Roman durchaus aufwerten. Zwar kann er am Ende natürlich entkommen, aber dafür wird immerhin der Höllenlaser zerstört. Anschließend kann man dann noch einer kleinen Lagebesprechung zwischen Silver und Ballard beiwohnen, bei der es um die Sorgen der letzten Zeit und um die nahe Zukunft geht. Der Autor stellt hier praktisch die Weichen für die kommende Trilogie.
Doch bevor wir uns dieser zuwenden können, müssen wir uns natürlich noch mit dem auseinandersetzen - besser gesagt muss der gute Tony sich mit diesem befassen. Ehe es jedoch zu einer Begegnung mit dem auf dem Cover prangenden Obermotz Accon kommt, der wie so oft wieder erst ganz am Ende persönlich in Erscheinung tritt, muss der Held sich zunächst noch mit seinem Gefolge herumschlagen, und das im wahrsten Sinn des Wortes. So bekommt er bei dem Versuch, eine junge Frau zu retten, die von ein paar Polo - Spielern (!) gejagt wird (natürlich weit außerhalb des regulären Spielfelds) erst einmal ordentlich die Hucke voll. Dass es ihm dabei nicht gelingt, die Frau zu beschützen, kann man ihm noch nachsehen, schließlich wollte er nur joggen und war auf einen Kampf nicht vorbereitet. Dass er dann aber erst mal nach hause fährt um zu duschen, anstatt die Spur der offenbar Entführten aufzunehmen, sorgt dann doch eher für heftiges Kopfschütteln beim Verfasser dieser Zeilen (und übrigens auch beim guten Horst, der diesen Roman vor über 30 Jahren in der Printausgabe des Zauberspiegel rezensierte…)
Im weiteren Verlauf der Handlung geht es dann hauptsächlich um eine Art Sekte, deren erklärtes Ziel es ist, die Ankunft des roten Hexers einzuläuten bzw. heraufzubeschwören, indem sie die Bedingungen einer kryptischen Formel ( 7 x 7 + Blut + Glas = Accon) zu erfüllen versucht. Auch Ballard und Silver kommen nach und nach dahinter, was genau es mit der Formel auf sich hat, wobei Silver die entsprechenden Dokumente sogar klaut und sie in einem großen Warenhaus kopiert (!), um sie dann wieder zurückzubringen…
Nebenbei schlägt man sich noch mit einer „Werwolf“ - Bande herum, bei deren Mitgliedern es sich zwar nur um maskierte Gauner handelt, die es aber dennoch beinahe schaffen, Ballard und Silver im Kampf zu besiegen. Da fragt man sich berechtigterweise, wie das denn sein kann, wo die beiden es doch sonst tagtäglich mit echten Schwarzblütlern zu tun bekommen. Da ein Mr. Silver sich aber nun mal in einer Gardine (!) verheddert hat, kann er leider nicht aktiv in den Kampf eingreifen und der gute Tony hat ja bereits gegen die Polo - Spieler den Kürzeren gezogen…
Am Ende erfahren wir dann noch, dass der ganze Zauber mit dieser (man entschuldige die Ausdrucksweise) bescheuerten Formel gar nicht notwendig gewesen wäre, um Accon herbei zu zitieren, weil dieser natürlich auch so hätte auftauchen können, aber er fühlt sich natürlich geschmeichelt und verwandelt die Maskierten zum Dank für ihre Mühen in echte Werwölfe. Accon selbst plant derweil, einen Zug in eine andere Dimension zu befördern, was ein Tony Ballard jedoch zu verhindern weiß, indem er dem gerade erst erschienenen und groß angekündigten „roten Hexer“ mal eben seinen Diskus an den Hals wirft. Da dieser seinen Gegner in seiner Arroganz für einen harmlosen Bürger hält, reagiert er gar nicht auf den Wurf und bezahlt seine Arroganz mit seinem Leben…
Ein durch und durch schwacher Roman, den der gute AF hier kurz vor der großen Jubiläums - Trilogie abgeliefert hat. Die einzigen Highlights sind auch hier wieder die kleinen Begebenheiten am Rande, wie etwa die Feststellung, dass der von Roxane auf Eis gelegte Lance Selby offenbar rapide altert, während Ballard wieder von seinen seltsamen Anfällen heimgesucht wird. Ein Rätsel, das allerdings erst nach der Höllenschwert - Trilogie seine Auflösung erfährt, um die es in den nächsten beiden Folgen gehen wird…
haben wir es wieder mit einem solchen Beschwörer zu tun. Dieser hat eine Art „Höllenlaser“ erfunden, den er sich von dem herzitierten Dämon Atax magisch aufpimpen lässt, sodass sich mit dem Gerät, das wie eine harmlose Taschenlampe aussieht, Menschen in gefährliche Feuerbestien verwandeln lassen. Zu diesem Zweck richtet man einfach den Strahl auf die Stirn des Opfers und fertig ist das Aschemonster…
Der Dämonenlaser verkohlte den Menschen und machte ihn zum gefährlichen Ungeheuer.
(TB 48 / S.38)
Ein Stuhl flog plötzlich auf uns zu, eine Stehlampe folgte. Und gleich hinterher kamen die Werwölfe!
(TB 49 / S.48)
Kommentare
Wirklich gut sind in dieser Serie eigentlich nur die Mehrteiler.