»Tony Ballard« revisited - Teil 29 - Freund und Feind…
»Tony Ballard« revisited
Teil 29 - Freund und Feind…
Wenn es in der Frühzeit der Serie eine Sache gab, welche gehörig die Nerven des Lesers strapazierte, so waren das wohl die unüberlegten Alleingänge einer Vicky Bonney und ihre ständige Präsenz an den Einsatzorten. Zum Glück scheint der Autor irgendwann zu der Einsicht gelangt zu sein, dass sie an ihrer Schreibmaschine wohl doch besser aufgehoben war. Dafür lässt er in dem
Da er aber inzwischen spitz gekriegt hat, dass der Ring ihn mit besonderen Kräften ausstattet, denkt er natürlich nicht im Traum daran, ihn auch wirklich herzugeben. Also bekommt der Gnom schnell eins auf die Mütze, und der Gauner ist mit dem Geld und dem Ring verschwunden. Immerhin weiß man nun, dass dieser sich tatsächlich in greifbarer Nähe befindet, allerdings wissen das auch Frank Esslin und Yora, welche ebenfalls in Amsterdam eingetroffen sind. Da die Totenpriesterin bereits über ein mächtiges Utensil verfügt - den Zombies produzierenden Seelendolch - überlässt sie den Ring ihrem Schützling. Dieser stellt sich bei der Beschaffung allerdings beinahe ebenso tölpelhaft an, wie der Gnom Cruv und legt sich gleich mit einer ganzen Bande von schwer bewaffneten Gangstern an. Als die ihm das Lebenslicht auszublasen drohen, spuckt er Gift und Galle und verkündet wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen, dass seine Rache an ihnen schrecklich sein wird, und sie alle als Zombies enden werden. Zwar erntet er dafür nur Gelächter, allerdings können sie natürlich nicht ahnen, dass Esslins Androhung alles andere als übertrieben war. Dafür muss die Totenpriesterin dann aber auch erst mal auf der Bildfläche erscheinen und das tut sie natürlich, wie immer, in allerletzter Sekunde.
Als Esslin den Ringträger schließlich auffordert, ihm das edle Kleinod zu übergeben, weigert dieser sich, immerhin hätte er ihn ja gekauft, wie es da heißt, und somit gehöre er nun mal ihm. Erst als er Bekanntschaft mit dem Seelendolch macht und zum willenlosen Zombie wird, gibt er ihn freiwillig ab. Inzwischen sind auch Ballard und Silver in der Nähe, und da Yora sich nicht gerade in Zurückhaltung geübt hat, was die Anwendung ihres Seelendolches betrifft, gilt es erst einmal, die Stadt vor einer drohenden Zombie - Invasion zu retten, ehe man sich endlich um den neuen Ringträger Frank Esslin kümmern kann. Bevor Ballard seinem ehemaligen Freund und jetzigen Erzfeind jedoch den Ring wieder abnehmen kann, stürzt dieser mitten in eine Flammenhölle hinein, worauf dann auch noch ein Teil der Decke über ihm einstürzt. Und was tut man in einem solchen Fall? Schaut man nach, ob Esslin, der sich ja immerhin in Begleitung einer Dämonin befindet, wirklich tot ist oder ob zumindest der Ring irgendwo in den Trümmern liegt? Nein, man konstatiert, dass Esslin wohl tot und der Ring wohl verloren sei, und fährt nach hause…
Dort kann man es sich in dem aber nicht allzu gemütlich machen, da ein gewisser Noel Bannister dringend die Hilfe des Helden braucht. Ein gemeinsamer „Bekannter“ der beiden, Professor Mortimer Kull, hat es sich nämlich wieder mal in den Kopf gesetzt, ein paar Unternehmer um ihren angehäuften Reichtum zu bringen und sie auf seine ganz eigene und unnachahmliche Weise zu erpressen: Er droht damit, ihnen seine frisch gezüchteten Killer - Bienen auf den Hals zu hetzen, sollten sie seiner Forderung nicht nachkommen. Bei diesen niedlichen Viechern handelt es sich um eine „spezielle Kreuzung“, welche nicht nur stechen sondern sogar Telegrafenmasten durchbeißen kann… Nachdem ein CIA - Kollege Bannisters einem der niedlichen Tierchen zum Opfer fällt, wird dieser auf den Fall angesetzt und holt sich natürlich den Tony ins Boot, mit dem er ja schon gemeinsam gegen Kull gekämpft hat. Währenddessen bleibt Hausfreund und Kampfgefährte Silver zu hause, besser gesagt sitzt er mit dem Gnom Cruv zusammen am Krankenbett von Lance Selby, mit dem es in diesem Band nun doch langsam zu Ende geht. Zumindest lässt der Autor das den Leser zunächst glauben…
Immerhin sorgen diese Szenen für etwas Abwechslung bei der Jagd gegen die riesigen Killer - Bienen, welche sich doch etwas eintönig, wenn auch nicht wirklich unspannend gestaltet. Wie gefährlich der Einsatz tatsächlich ist, kann man aber schon mal vergessen, wenn bei dem CIA - Mann ein lockerer Spruch den nächsten jagt. Was das angeht, übertrifft Bannister sogar Mr. Silver, der ja eigentlich ein Meister in dieser Kategorie ist. Immerhin schafft man es am Ende dieses ersten Teils fast bis zum in der Wüste gelegenen Stützpunkt Kulls, wo es dann in dem nahtlos weitergeht. Hier treffen wir auch Obermotz Atax wieder, der sich nach wie vor auf der Suche nach Verbündeten befindet und läuten gehört hat, dass es da dieses wahnsinnige Genie geben soll, welches gerne die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Und obwohl er, was das betrifft, natürlich auch noch ein Wörtchen mitreden möchte, bietet er Kull an, sich mit ihm zu verbünden. Dieser zeigt sich zunächst allerdings eher desinteressiert, zumal er noch überhaupt keinen Schimmer von der Existenz der Hölle und der schwarzen Macht hat.
Nach einer kleinen diesbezüglichen Demonstration willigt er dann aber ein, und dem Leser wird klar, dass er den hochmütigen Professor wohl so schnell nicht los wird, schon gar nicht am Ende dieses Romans, in dem in Punkto Action und Dramatik noch eine Schippe draufgelegt wird, im Vergleich zum Vorgänger. Da die Killerbienen allein hier wohl niemanden mehr vom Hocker gerissen hätten, bekommen es die Helden hier mit deren Opfern zu tun, welche zu Bienenmonstern mutieren, nachdem sie von einer neuen, stärkeren Züchtung gestochen wurden.
Dann tauchen hier auch schon die ersten Cyborgs auf, wenn diese auch noch nicht mit Höllenkräften ausgestattet sind, und als wäre das alles noch nicht genug, lässt Atax noch ein paar Monsterratten auf das Team los. Schließlich gibt sich auch Mago noch die Ehre und rettet Ballard sogar das Leben, nur um seinem Erzrivalen Atax eins auszuwischen. Am Ende hat man dann wieder nicht allzu viel erreicht, die lange Liste der Feinde ist nicht kürzer geworden (dass Esslin nicht tot ist, weiß man ja), dafür ist mit Lance Selby ein weiterer Freund ausgeschieden. Zumindest scheint es so…
den Gnom Cruv einen kaum weniger dämlichen Alleingang machen. Dieser befindet sich zusammen mit Ballard und Silver in Amsterdam, nachdem man in Erfahrung bringen konnte, dass die Spur des verschollenen magischen Rings dorthin führt. Und tatsächlich trägt der Gauner, mit dem Cruv sich dann gleich zu Beginn des Romans trifft, das edle Stück auch bereits an einem seiner Wurstfinger und geht zum Schein auf das Angebot ein, ihn gegen Bares zu veräußern.
Da tötete ihm das aggressive Summen der Todesbiene plötzlich wieder den Nerv.
(TB 59 / S.13)
Sogar eine Termitenkönigin, die pausenlos Satansameisen ausstieß, war er schon gewesen.
(TB 60 / S.33)
Mein Faustschlag brachte die Killerbiene ins Trudeln und ich besorgte es ihr mit dem Colt Diamondback.
(TB 60 / S.42)
„Ich werde alles, was dieser Bastard tut, hintertreiben.“
(TB 60 / S.62)
Kommentare
Dieses Mal ist es nicht ganz so top.
In der Regel lieferst Du aber immer einen Brüller bei mir „and the Gang“ ab. Vor allem deine Überschriften sind der Hit. Das passt.
Bist Du schon als Gagschreiber für diese Fernsehlooser im Brot? Und das meine ich absolut ironiefrei?
Die Hauptzielgruppe von Romanheften ist aber schon immer die Jugend gewesen, und in den 70er/80er war eine flappsigere Ausdrucksweise viel gebräuchlicher als heute, wo man gerne nur noch den hochdeutsch redenden Intellektuellen präsentieren will.
Dies lag wohl auch etwas an der Schulbildung, denn Gymnasiasten und Studierte waren damals aus der Masse der Arbeiter- oder Mehrkinderfamilien eher der Ausnahme. Dümmer sind die Menschen damals aber auch nicht gewesen, man konnte sich ein reiches Elternhaus nur eben nicht heraussuchen...
Ich meinte aber nicht die Zitate, sondern die blauen Headliner über den Zitaten...die sollten doch wohl originär Dir zuzuordnen sein.
Postman: Das sehe ich genau andersrum. In Zeiten von sms, Twitter etc. sehe bzw. höre ich eher eine Verflachung der Sprache heraus. Damals (70er 80er) wurde man in der Schule noch mit Schillers Glocke etc gelangweilt . Das prägte die Sprache dann schon ein wenig. Überhaupt war alles etwas formeller. Und man schrieb sich noch Briefe, denn telefonische Ferngespräche waren teuer. Heute fotografierst Du dein Mittagessen und sendest es an alle deine Freunde in der Welt. Kostenlos und ungefragt.
Was die flapsige, bildhafte Sprache betrifft, so gab es auch damals schon Serien, die anspruchsvoller waren. Etwa den Dämonenkiller oder den "Hexer", der nur kurz nach TB herauskam und heute sicher auch den von dir erwähnten "hochdeutsch redenden Intellektuellen" zusagen würde...
Oder hat diese Überschriften jemand anderes verfasst. Nu aber Butter zum Fisch .....
Tenkrat und die Insekten. Da muss ich immer wieder an seine ersten beiden GK´s denken, wo er noch ausprobiert hat, wie weit man die Blutmatsch-Schiene fahren kann. Die ziehe ich mir auch noch mal irgendwann rein.
Dann sind wir eben dabei geblieben und ja in der Folge habe ich die meisten der Überschriften verbrochen. Es ist also eine gepflegte Tradition im Zauberspiegel.
Die Zitate aus den SInclair - Heften sind irgendwie im Gedächtnis haften geblieben. Ich erinnere mich auch noch an einige...