Nichts wie es war - »One Year after«
Nichts wie es war
»One Year after«
Eine neue Regierung hat die Macht in den Staaten ergriffen und das zuerst erhoffe Gute, was daraus resultieren könnte, schlägt schnell in Ernüchterung um, als man die Jugendlichen des Städtchens, in dem der ehemalige Professor und Ex-Soldat John Matherson versucht normale Verhältnisse wiederherzustellen, für eine Armee rekrutieren will, welche in Krisengebieten eingesetzt werden soll.
Man hat das Gefühl, sich im neunzehnten Jahrhundert wiederzufinden, wenn man die Lebensweise der Bevölkerung von Black Mountain betrachtet. Es fehlt nicht nur an den existenziellsten Dingen, welche wir heutzutage als selbstverständlich erachten, sondern die Spezies Mensch ist auch wieder in ihre etwas archaischeren Verhaltensweisen zurückgefallen.
Dinge die man früher von Elternteil zu Kind weitergegeben hat, werden nun der Schule gelehrt, da man sie in den zivilisatorisch ansprechenderen Zeiten vollkommen vergessen hat. Überleben will eben gelernt sein, wenn man auf die Annehmlichkeiten einer vollkommen vernetzten und übersättigten Gesellschaft verzichten muss.
William Forstchen schildert auch im zweiten Teil seiner dystopischen Trilogie eine Welt wie sie schneller Wirklichkeit werden könnte, als uns allen lieb sein kann. Er zeigt auf, wie schwer es Menschen fällt sich an neue Strukturen zu gewöhnen, wenn eine allgegenwärtige Institution fehlt, welche das Zusammenleben zumindest in rudimentären Bahnen regelt und bestimmt. Zwar ist sich nicht jeder selbst der Nächste, doch Despoten haben immer Hochkonjunktur, wenn es um neu zu ordnende Machtverhältnisse geht.
Realistisch, schonungslos und mit wissenschaftlich belegtem Hintergrund.