»Dorian Hunter« revisited - Teil 31 - Zwangsarbeit
»Dorian Hunter« revisited
Teil 31 - Zwangsarbeit
“Befehle aus dem Jenseits”
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Mit diesem Roman gab Derek Chess alias Dirk Hess sein Debüt in der damaligen Dämonenkiller - Serie, und wie es bei einem Erstling üblich war, hat Vlcek ihn zunächst einen Einzelroman schreiben lassen.
Bezug auf den laufenden Zyklus wird hier nur in der Anfangsszene genommen, da Hunter ja schließlich gerade erst von der Teufelsinsel zurück ist und sich noch an Bord der Yacht befindet. Um ihn aus diesem Szenario rauszuschreiben, lässt Vlcek ihn wieder einmal durch Genosse Kiwibin entführen, eine Taktik, die inzwischen doch etwas überstrapaziert wirkt, zumal man sich hier noch fragt, wie motiviert ein Dorian Hunter bei einem Fall sein kann, der ihm auf eine derart plumpe Art aufgezwungen wird. Zuerst lockt man ihn mittels einer fingierten Nachricht zum Flughafen, um ihn anschließend zu entführen und zu betäuben…
Dafür kann der “neue” Autor natürlich nichts, ebenso wie er nichts für diese etwas krude Rachegeschichte kann, aus der er einen immerhin lesbaren, temporeichen Roman gebastelt hat. Positiv fällt dabei vor allem sein sprachliches Geschick auf und stellenweise ist hier durchaus Potential für bessere, wichtigere Bände zu erkennen.
Auch hat er sich hier gleich in seinem ersten Roman für die Ichform entschieden, was allerdings eher unpassend erscheint, da er mit der Hauptfigur noch nicht so wirklich warm geworden ist. Davon abgesehen wird die Ichform (zumindest beim DK) auch meistens bei besonderen oder wichtigen Themen eingesetzt, was hier so gar nicht der Fall ist.
Davon abgesehen hat Hess seine Sache im großen und Ganzen aber ganz gut gemacht. Er hat einen zwar nicht übermäßig spannenden aber handwerklich soliden ersten Roman abgeliefert. Dass ihm das Grusel - Genre liegt, ist auf jeden Fall deutlich spürbar, etwa bei der aus Sicht des Magiers geschriebenen Eingangsszene.
Müsste man diesen Roman mit dem ersten Beitrag von Hans Kneifel vergleichen, so darf man ihn - unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass beide Vorlagen nicht besonders ergiebig waren - ganz klar als den besseren Beitrag bezeichnen. Das ist doch immerhin auch was…
Kommentare
Stimmt, Kiwibin hatte seine eigene Art, den Dämonenkiller zur "Mitarbeit" zu überreden. Ich mochte seine brachialen Gefühlsausbrüche und Wodka-Orgien irgendwie. Er war immer für einen kleinen Lacher gut. Breschnew´s Reich war ja fast unberührt und hätte ruhig des Öfteren mal Schauplatz sein können. So in der Art von Nikolai Gogol (Der Wyi)...