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»Dorian Hunter« revisited - Teil 32 - Höchst ansteckend ...

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 32 - Hoch ansteckend …

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Die geraubte Mumie“Die geraubte Mumie”
Dorian Hunter Band 82
von Earl Warren
(EV: DK 81 / 09.03.76)
Coco und Jeff Parker wollen den Cro Magnon zum Castillo Basajaun bringen, werden unterwegs jedoch zu dem Dämon “Gevatter Tod” umgeleitet, der über ein Gefolge Seuchenkranker verfügt und es auf den Cro Magnon abgesehen hat. Als Hunter erfährt, dass Coco und Jeff nicht im Castillo angekommen sind, macht er sich mit Philip auf den Weg dorthin. Jeff und Coco haben derweil erfahren, dass der Seuchendämon den “Stein des Bösen” erschaffen will, wofür er den Stein der Weisen benötigt.

Um an diesen heranzukommen, lässt er den Cro Magnon fliehen, damit er ihn zum Versteck seines Herrn Hermes Trismegistos führt. Auch Philip führt Hunter zu dem alten Bauernhaus, wo der Cro Magnon inzwischen angekommen ist. Philip gelingt es, ihn zu zähmen und gemeinsam begibt man sich in das Kellergewölbe, wo sich die Mumie befindet. Währenddessen ist Olivaro bei Gevatter Tod aufgetaucht und offenbart Coco, dass er die Mumie, welche Asmodi aus Furcht vor ihrer Macht lieber ruhen und von dem Cro Magnon bewachen ließ, bereits vor hundert Jahren zu entwenden versuchte, allerdings erwachte sie und verschwand spurlos.

Um ihrer nun habhaft zu werden, arbeitet er notgedrungen mit dem Seuchendämon zusammen. Damit Coco eventuelle magische Barrieren im Haus beseitigt, erpresst man sie, indem man Jeff mit der Pest infiziert. Als sie dort eintreffen, ist die Mumie inzwischen zu einer gewaltigen Staubwolke mutiert, welche die von Olivaro gesandten Seuchenkranken zersetzt und erlöst. Da den Dämonen die Vorgänge im Haus verborgen bleiben, ahnen sie nichts davon und so lässt man sich auf Verhandlungen mit Dorian und Co ein, worauf Gevatter Tod von der Mumie in eine Falle gelockt und vernichtet wird. Die Wolkengestalt des Hermes verschwindet, dafür taucht der kurz zuvor scheinbar verstorbene Jeff Parker gesund und munter wieder auf.

Nach dem eher unspektakulären Einzelroman von Derek Chess befasst Earl Warren sich hier wieder intensiv (und das in mehrfacher Hinsicht) mit dem aktuellen Geschehen rund um den Stein der Weisen.

Zu behaupten, dass in diesem Roman viel passiert, wäre leicht untertrieben, treffender wäre die Aussage, dass der Autor hier ein ziemliches Feuerwerk abbrennt, sowohl was den Handlungsfortschritt betrifft, als auch in Bezug auf Tempo, Spannung und Action.

Zu bemängeln oder zu kritisieren gibt es hier nicht allzu viel, bzw. nichts, was wirklich relevant wäre. Man könnte sich vielleicht darüber wundern, dass ein mächtiger Dämon wie Gevatter Tod unbedingt Aas fressen muss, um seine “Krankheitskeime aufzuladen”, wie es da heißt, andererseits macht das die Figur natürlich noch etwas abstoßender, als sie ohnehin schon ist.

Dass Parker am Ende wirklich stirbt, bzw. sein Tod endgültig ist, mag man auch nicht so recht glauben, dafür wird sein langsames Siechtum bis zur Aufgabe seines Körpers von Warren aber sehr plastisch und mit der entsprechenden Dramatik dargestellt.

Auch die Figur des dafür verantwortlichen Dämons Gevatter Tod kann überzeugen, weil das endlich mal wieder ein Gegner ist, den man auch wirklich ernst nimmt. Zwar legt auch er natürlich den für Dämonen üblichen Hochmut an den Tag, wirkt dabei aber nicht lächerlich, sondern bedrohlich und unberechenbar.

Alles in allem darf man hier durchaus zu dem Schluss kommen, dass Warren mit diesem Roman einen seiner besten Beiträge zur Serie abgeliefert hat.

Nicht ohne Grund war er einer der beliebtesten Autoren, denn ebenso wie bei Vlcek und Davenport spürt man einfach, dass ihm die Figuren und der ganze Überbau der Serie ganz offensichtlich am Herzen liegen. Seine Dialoge wirken nicht gestelzt, sondern echt, man hört das Papier nicht rascheln, wenn seine Figuren reden und dabei garniert er das ganze oft noch mit einer Prise Humor, auch wenn dieser manchmal recht deftig daher kommt. Aber gerade das verleiht seinen Romanen natürlich eine gewisse Würze.

Kommentare  

#1 Toni 2021-10-28 18:59
Da scheint sich Appel in einen wahren Rausch geschrieben zu haben. Seine Besonderheit war wirklich der, zum Teil, sehr abgefahrene Humor - selbst wenn die Lunte schon brannte. Ich glaube, er wäre die Nummer 3 geblieben - wenn man ihn mit Ködelpeter vergleicht. Manchmal schob sich Walter in meinem Ranking sogar bis ganz nach vorne. Deshalb verstehe ich die Auswahl der Autoren beim DK manchmal nicht. Man merkt doch, wer zusammen passt. Ködelpeter und Baumann wären bei mir drin gewesen. Okay, sie hatten wohl anderes zu tun.

Wenn man Deinen Artikel so liest, möchte man direkt wieder in die Serie einsteigen.
#2 Cartwing 2021-10-28 19:23
Zitat:
Ich glaube, er wäre die Nummer 3 geblieben - wenn man ihn mit Ködelpeter vergleicht.
Schätze ich auch. Da war ich bei meinem Kommentar zu deinem Artikel vielleicht etwas voreilig. Eine guter Band macht ja noch keinen Serienstar... :lol:

Zitat:
Deshalb verstehe ich die Auswahl der Autoren beim DK manchmal nicht
Vielleicht mussten die einfach verfügbare Leute nehmen, weil die Serie schließlich wöchentlich erschien. Vielleicht hat man sich von Dönges und Kneifel auch mehr versprochen, als dann abgeliefert wurde...

Zitat:
Wenn man Deinen Artikel so liest, möchte man direkt wieder in die Serie einsteigen
Mach das. Und dann deinen Senf direkt an meine email Adresse schicken... :-*
#3 Ganthet 2021-10-30 10:49
Ich bin wirklich überrascht, dass die Neuauflage der Serie bis in höhere Nummern kommt. Ich war bisher davon ausgegangen, dass DK-Interessierte die Taschenbücher lesen. Das Format Heft scheint doch nochmal andere Lesergruppen anzusprechen.

Sollte die Neuauflage weiter laufen, wird sie in absehbarer Zeit die neuen Geschichten in den Taschenbüchern einholen. Ich bin gespannt, wie dann die Fortführung aussieht.
#4 Cartwing 2021-10-30 17:04
Die Serie scheint recht gut zu laufen, da man sogar das "Haus Zamis" jetzt in Heftform bringt.

Ich bin auch gespannt, wie die Fortführung aussieht, aber bis die Heftserie die Bücher einholt, dauert es bei der 14tägigen Erscheinungsweise ja noch ein paar Jährchen.

Nächste Woche wird noch das DK - Taschenbuch 22 eingeschoben, welches man nicht gekürzt hat, sondern als Doppelband bringt...

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