»Dorian Hunter« revisited - Teil 59 - Der Mann aus dem Meer ...
»Dorian Hunter« revisited
Teil 59 - Der Mann aus dem Meer …
“Der Tod aus der Zauberkugel”
Nach dem doch etwas gewöhnungsbedürftigen Roman von Dirk Hess, welcher eine seltsame Mixtur aus Horror und Western bot, setzt Luif hier die Handlung aus Band 107 nahtlos fort.
Und das kann man tatsächlich wörtlich nehmen, da das Geschehen genau an der Stelle einsetzt, als Hunter sich in Gestalt des Kappa in die Fluten stürzt. Nun mag man darüber streiten, ob es da so sinnvoll war, noch schnell einen Lückenfüller zwischen diese beiden so eng miteinander verknüpften Abschnitte zu schieben, da man das allerdings bereits vor über 40 Jahren entschieden hat, lassen wir das.
Wenn man sich hier unbedingt über längere Abschnitte beklagen möchte, die einen aus dem Lesefluss reißen und / oder dem Ganzen ein wenig die Spannung nehmen, dann würde sich hier eher die Nebenhandlung um die von der Hexe Lania entführten “lebenden Blutkonserven” anbieten.
Diese zieht sich vor allem im letzten Drittel etwas in die Länge, wobei der Leser hier weniger an dem Schicksal der bereits geretteten Menschen interessiert ist, als er vielmehr wissen will, was es denn nun mit dem großen Geheimnis auf sich hat, das die O-toku-San seit einer gefühlten Ewigkeit hütet. Zumal die Befreiung der Gefangenen auch etwas zu reibungslos über die Bühne geht.
Dabei freut man sich einerseits, dass es mit dem ständigen Gejammer der Puppe nun endlich vorbei ist, andererseits fragt man sich, wie diese es in all der Zeit schaffte, ihr Geheimnis zu bewahren. Auch wundert man sich etwas, warum hier nach der Vernichtung ein Totenkopf übrigbleibt, wenn es sich doch nur um einen magisch “beseelten” Puppenkopf handelt.
Ebenso ist es verwunderlich warum Lania an die Informationen des Kopfes gelangen will, wenn sie diese doch nur im Auftrag Halmaheras beschaffen sollte, welcher wiederum ebenfalls nur im Auftrag handelte und nach der Beschaffung ohnehin beseitigt wird.
Immerhin erfährt man hier endlich, um wen es sich bei dem ominösen Gegner Olivaros handelt, aber sehr viel mehr als seinen Namen und Andeutungen in Bezug auf seine Herkunft (womit der damalige Leser natürlich noch nichts anfangen konnte, da er von dem zukünftigen Malkuth - Zyklus nichts ahnte) erfährt man hier noch nicht.
Und auch die in der Vergangenheit angesiedelte Handlungsebene endet doch etwas abrupt und ist auch etwas kurz geraten. Da hätte man sich im Nachhinein gewünscht, dass Luif stattdessen doch lieber die Nebenhandlung etwas weniger umfangreich gestaltet hätte.
Wobei man an der Stelle, als Tomotada sich stärkt, doch etwas ins Grübeln kommt. Zwar wurde ausgesagt, dass der Gesichtslose imstande ist, auf magische Weise durch die Maske zu sprechen, wie er es aber schafft, Nahrung aufzunehmen, das weiß wohl nur der Autor.
Dennoch bleibt unterm Strich ein zwar nicht durchweg spannender aber durchaus packender Roman in gewohnter Davenport - Qualität, welcher den Leser schon mal ein paar Nägel abkauen lässt, bevor er im nächsten Band endlich mehr über Olivaros Geheimnis erfährt.
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