Krimi, Grusel und SF - Oliver Miller - 3x UFO-Akten
Krimi, Grusel und SF
Oliver Miller - 3x UFO-Akten
Einer der Autoren, die hierfür verantwortlich zeichnen ist Oliver Miller. Werfen wir doch einfach mal einen Blick auf drei seiner Romane.
Der Autor
Als ich das erste Mal Oliver Miller als Autor bei UFO-Akten sah, dachte ich aha Oliver Müller schreibt jetzt auch bei dieser Serie. Der Vincencepreisträger war ja auch schon bei Professor Zamorra und bei MADDRAX in Erscheinung getreten. Und Anglizismen sind bei den UFO-Akten nichts Ungewöhnliches. Auch Uwe Voehl hat seine alten Titel jetzt unter "Logan Dee" herausgebracht. Doch der Gedanke war falsch. Im John-Sinclair-Forum stellte Oliver Müller unlängst klar, dass er nicht mit Oliver Miller identisch ist und die Romane nicht verfasst hat. "Der Roman ist nicht von mir". Es bleibt also die Frage, wer ist Oliver Miller?
Die Romane
Dieser Band führt die Ermittler nach Missippi. Dort lebt der alte Farmer Jack Carlton ganz allein auf seiner abgelegenen Farm. In der Nähe befinden sich ein See, ein Wald und ein Sumpf. Carlton geht dort gern auf Rebhuhnjagd. Ansonsten lebt der Einsiedler von seiner Pension der US-Army. Mit dem Sumpf stimmt etwas nicht. Schon seit Jahren wird er von den Einheimischen gemieden. Seltsame Laute und ein fluoreszierendes Leuchten schrecken die Menschen ab. Als die Zahl der Enten und Rebhühner auch noch rapide abnimmt, beschließt Carlton, den Wald genauer zu untersuchen.
Seine Nachbarin Marian Clark findet kurz darauf ihn tot in seinem Haus. Die alleinerziehende Frau, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Sohn eine Farm bewirtschaftet, wendet sich an den einzigen Deputy des Ortes. John Cullen ist schon seit längerer Zeit verschossen in die ein wenig ältere Frau. Auch er kann sich nicht erklären, warum die Leiche aussieht als ob Carlton schon seit Tagen tot ist, obwohl es eindeutige Indizien dafür gibt, dass er erst einige Stunden zuvor gestorben ist. Cullen schaltet zwar die Polizei in Jackson ein, ermittelt aber weiter zusammen mit Merian. Als die beiden dann auch noch zwei tote Camper in der Nähe des Sees finden, die ebenfalls merkwürdig aussehen, geht es weiter ans FBI.
Inzwischen setzt Senator Campbell Cliff und Judy in Marsch. Er weist die beiden darauf hin, dass es einen merkwürdigen Fall in Russland gegeben hat, der einige Paralellen aufweist. Auch McKay von der NSA, der umtriebige Gegner der beiden Ermittler mischt sich ein. Er schickt seinen Beauftragten Charles Messier nach Big Creek und sorgt dafür, dass er die örtlichen Ermittlungen leitet. Natürlich soll er auch dafür sorgen, dass Cliff und Judy so wenig Informationen wie möglich erhalten. Zum Glück können die beiden jedoch engen Kontakt mit Marian und dem Deputy herstellen und bleiben so halbwegs auf dem Laufenden.
Dieser Titel führt die Ermittler nach Virginia. In die Villa des achtzigjährigen Industriellen Alfred Niedermayer wird eingebrochen. Obwohl er über ein hochmodernes Sicherheitssystem verfügt, gelingt es den Einbrechern ins Haus zu gelangen. Als Niedermayer sich den Dieben in den Weg stellt, wird er niedergeschlagen. Doch die Eindringliche müssen ihre Beute zurücklassen. Merkwürdigerweise waren sie jedoch ausschließlich an einem einzigen Schmuckstück interessiert.
Die offiziellen Ermittlungen leitet die Polizeibeamtin Diana Forrest. Ein missglückter Diebstahl steht nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. Der exzentrische Niedermayer ist unzufrieden und da er ein Bekannter von Senator Campbell ist, schaltet er diesen ein. Der Senator setzt Cliff und Judy auf den Fall an. Außerdem schickt er den Historiker Dr. Andrew Palmer zur Unterstützung. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass die Halskette mit dem grünen Stein, die entwendet werden sollte, schon seit Jahren nicht mehr getragen worden ist. Außerdem ist sie ein altes Erbstück, das schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Niedermayer ist. Trotz der vorhandenen Bilder aus der Überwachungskamera gelingt es auch nicht ein Phantombild des Einbrechers zu erstellen. Selbst der alte Mann hat nur verschwommene Erinnerungen. Eine genauere Untersuchung des Steines führt beinahe zu Katastrophe. Außerdem gibt es einen zweiten Versuch, den Stein zu entwenden.
Im Archiv der Familie Niedermayer findet sich ein Tagebuch. Danach ist Captain Henry Niedermayer 1865 in den letzten Tagen des amerikanischen Bürgerkriegs unter mysteriösen Umständen in den Besitz des grünen Steines gelangt. Eine Untersuchung in einer Forschungseinrichtung bringt zutage, dass es sich um ein zukunftweisendes technologisches Artefakt handelt, dass Energie oder Informationen speichern kann. Und warum versuchen die mysteriösen "Grauen" es an sich zu bringen?
Dieser Fall führt die Ermittler nach Idaho. Dort gibt es etliche Fälle, in denen Kinder nachts Monster aus dem Schrank kommen sehen haben. Zu den Betroffenen gehört auch die Familie Francis. Sohn Brian ist der bislang letzte bekannte Fall einer Sichtung. Ein Bekannter hat einen Zeitungsartikel darüber verfasst. Senator Cambell schickt Judy und Cliff zur Untersuchung. Sie stellen fest, dass bereits einige andere Leute sich für das Phänomen interessieren. Darunter auch die Wissenschaftlerin Susan Pallas, die Dozentin für Parapsychologie ist. Die Ermittler nehmen umgehend Kontakt zu ihr auf und man tauscht Informationen aus. Senator Campbell hat inzwischen den schon bekannten Historiker Dr. Andrew Palmer eingeschaltet, weil sich herausgestellt hat, dass diese Monstersichtungen schon seit Jahrhunderten immer wieder in regelmäßigen Abständen stattfinden. Palmer wiederum nimmt Kontakt mit dem verschrobenen Wissenschaftler Professor Davies auf.
Auch der ewige Gegner McKay hat inzwischen Wind von der Sache bekommen und beauftragt Agent Adam Richter mit der Sache. Mit einem großen Team von Agenten und Wissenschaftlern besetzt er das Haus der Familie Francis und hält sie praktisch unter Hausarrest. Die Forscher entdecken eine Reststrahlung im Schrank des Jungen. Sie vermuten eine Art Portal und entdecken, dass eine weitere Sichtung in Kürze stattfinden wird. Man beschließt ein solches "Monster" zu fangen. Der schlafende Brian soll dabei als Köder benutzt werden.
Inzwischen hat Professor Davies einige wichtige Informationen an Judy und Cliff weiter gegeben. Und auch Clara Francis ist es gelungen, Susan Pallas heimlich über die Vorgänge in ihrem Haus zu benachrichtigen. Doch was sollen die beiden unternehmen? Das Haus ist bewacht und abgeriegelt.
Meine Gedanken
Mir gefallen die drei Romane von Oliver Miller. Zwar beschränkt er sich auf einige wenige Handlungsorte wie Hotelzimmer, Wohnungen und Frühstückslokale, doch dafür ist er bei der Ausarbeitung der Nebencharaktere überaus fleissig. Das sind keine grob skizzierten Figuren, nein jede hat ihre eigene Geschichte. Sei es die überarbeitete Polizistin, die alleinerziehende Farmerin oder die voll in der Arbeit aufgehende Wissenschaftlerin. Geschickt werden auch mehrere Motive vermengt. so etwa die Hexe, der Meteor und die geheime Versuchsanlage der Regierung in "Blinder Passagier". Kriminalistische Arbeit, Bürgerkriegsrückblenden und Aliens in "Das Erbstück". Poltergeist, Science Fiction und Agententhriller sind es in "Kinderschreck".
Für mich schreibt Miller ganz einfach "Heftroman". So wie dieser sein sollte. Unterhaltsam, kurz und knackig und doch mit Atmosphäre und Charakteren, die zum Mitfühlen einladen.
Wohin steuern die UFO-Akten? Noch gibt es einige "alte" Romane, aber irgendwann in diesem Jahr wird man dann vollständig auf neue Titel setzen müssen. Mir ist aufgefallen, dass stärker als früher daran gearbeitet wird, Verbindungen zwischen den Romanen herzustellen und eingeführte "Nebencharaktere" wieder auftauchen zu lassen. Allmählich schälen sich auch mit den "Grauen" andere Dauergegner neben McKay und dem NSA heraus.
Würde mich freuen, wenn auch "Die UFO-Akten" uns noch länger erhalten bleiben. Viel zu oft wurden in der Vergangenheit Heftserien im Bereich zwischen den Nummern 30 und 50 eingestellt.
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