In brightest day, in blackest night - Teil 3: Teil 3: Green Lantern/ Green Arrow 77: A kind of loving, a way of death
»In brightest day, in blackest night«
Teil 3: Green Lantern/ Green Arrow 77:
A kind of loving, a way of death
Hal Jordan, Oliver Queen und der Guardian erreichen ein indianisches Reservat und beschließen in einem Restaurant zu essen. Die Motorradgang hat ebenfalls das Reservat erreicht und gerät mit unseren drei Helden in einen Konflikt. Jordan und Queen ringen die Rocker in ihren Kostümen nieder. Ein Rocker entflieht und versucht mit einem Motorrad zu türmen. GA erkennt sofort, dass es sich hierbei um Dinahs Motorrad handelt. Er setzt den Rocker außer Gefecht und prügelt aus ihm heraus, was mit Dinah geschehen ist.
GL und GA begeben sich auf die Suche nach Dinah und finden sie verwirrt in der abgelegenen Wildness. Sie ist in die Fänge einer religiösen, rassistischen Sekte geraten, die die Indianer aus dem Land vertreiben will. Ihr Anführer Joshua entpuppt sich als der Unbekannte, der Dinah hinfort getragen hat. Er hat Dinah hyptnotisiert, die sich kaum noch an ihre Vergangenheit erinnern kann. Sie geht mit Joshua hinfort, der Dinah und die anderen Sektenmitglieder dazu beeinflusst, das indianische Reservat zu überfallen.
Derweil geraten GL und GA in einen Streit. GL fordert GA auf, die Situation zu akzeptieren, dass Dinah sich gegen ihn entschieden hat. GA schlägt GL nieder und versucht auf eigene Faust, Dinah zu suchen.
Währenddessen stürmen die Sektenmitglieder in Richtung des Reservates und werden von GL aufgehalten. GA trifft auf Dinah und Joshua. Joshua befiehlt Dinah, GA mit einer Waffe niederzuschießen. Diese besinnt sich in einem letzten Moment und es kommt zu einem Handgemenge, in dem Joshua versehentlich den Abzug der Waffe drückt und sich selbst erschießt.
Autor Denny O`Neil packt sehr viele Themen in diese Geschichte. Rockerbanden in den Nachkriegsjahren, Indianische Reservate und rassistische Sekten. Das sind sicherlich alles Themen, die in den 60er Jahren eine Rolle gespielt haben, für einen Band aber ist es zu viel. Sinnvoller wäre es gewesen, die Handlung auf mehrere Bände zu verteilen oder gleich einen Mehrteiler zu machen, was in dieser Zeit allerdings nicht üblich war. Mehrteiler bildeten eine Ausnahme. Der überwiegende Anteil der Comics in diesen Jahren war in sich abgeschlossen.
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele amerikanische Soldaten aus dem Krieg heim und hatten Schwierigkeiten, sich wieder in ein normales Leben zu integrieren. Einige von Ihnen schlossen sich zu Rockerbanden zusammen und streiften durch den Westen der USA. Die Motorradgang, die Dinah das Motorrad abnehmen will, scheint ebenfalls eine dieser Banden zu sein. Ein Rocker trägt einen deutschen Wehrmachtshelm, ein anderer äußert, dass sie zusammenhalten würden, da sich sonst niemand um sie schert. Leider vertieft O´Neil das Thema nicht weiter. Die Rockerbande scheint nur als Steigbügel zu dienen, um Dinah entführen zu können.
Das nächste Thema ist die gesellschaftliche Situation der amerikanischen Ureinwohner. Es kommt allerdings nur kurz in drei Panels zur Sprache, als der Besitzer des Restaurants beklagt, wie schlecht sie von den Weißen und der Regierung behandelt werden. Der Guardian signalisiert ein Interesse an der Situation der Ureinwohner. Das Thema wird im Folgeband zwar noch behandelt werden, wirkt an dieser Stelle aber ziemlich abgehackt.
Lange Zeit waren die USA ein Synonym für die Verschiedenheit gesellschaftlicher Gruppen. Dies ist eng verwoben mit dem Gründungsmythos, der den Menschen verspricht, dass sie ihr Leben und ihren Glauben frei von staatlichen Vorgaben gestalten können. Diese Freiheit ermöglicht allerdings auch radikalen Gruppen sich entsprechend zu organisieren. Im vorliegenen Band gelingt die Erörterung dieses Themas allerdings nur bedingt. Das Thema wird nur oberflächlich aufgegriffen und die Handlung wird in kurzen Abschnitten vorangetrieben, um in einer actionlastigen Endsequenz zu enden. Schade, dass Autor O´Neil bei dieser Geschichte nicht das erfolgreiche Konzept der ersten beiden Bände aufgegriffen hat und den Schwerpunkt auf das Storytelling setzt, statt auf ausufernde Action.
Actionsequenzen ermöglichen dem Zeichner zu zeigen, was in ihm steckt. Und davon macht Neal Adams reichlich Gebrauch. Die Seiten sprühen nur so vor Dynamik. Der überwiegende Anteil der Comics jener Zeit ist so gestaltet, dass sich die Handlung von Panel zu Panel fortsetzt. Bei Adams ergeben mehrere Panels in den Actionsequenzen eine durchgehende Bewegung. Das haben damals nur wenige Zeichner gemacht. Heute ist das sehr viel üblicher, in dem sich Superheldencomics mehr an der Ästhetik von Kinofilmen orientieren. Das ist grafisch interessant, geht aber nicht selten auf Kosten des Storytellings. Das hat zur Folge, dass gegenwärtige Comics zuweilen in 5 Minuten durchgelesen sind oder Handlungen auf mehrere Ausgaben gestreckt werden, um sie später auch als Tradepaperback nachdrucken zu können.
Ein Merkmal der Zeichnungen Neal Adams sind auch in dieser Ausgabe wieder wunderschön zu betrachten. Er stellt Personen oder einzelne Körperteile in den Vordergrund. Damit entsteht für den Betrachter ein gewisser 3D-Effekt. Man bekommt das Gefühl, in die Szenerie mit einbezogen zu sein. Insbesondere Hände sind schwierig zu zeichnen. Adams setzt sie oft in den Vordergrund und zeigt damit, was für ein guter Zeichner er ist. Das erinnert an Zeichnerlegende Jack Kirby, der ebenfalls die Hände der Protagonisten oft in den Vordergrund eines Bildes stellt.
Kinder und Jugendliche sollen sich mit Superhelden identifizieren können. Daher sollen die Helden moralisch einwandfrei handeln und es soll nicht zu viel Gewalt gezeigt werden. Hierfür hatte die Comicindustrie 1954 eine Selbstzenzurbehörde ins Leben gerufen, die jeden Comic auf die Einhaltung dieser Kriterien überprüfte. Besorgte Eltern und andere Moralapostel der prüden 50er Jahre sollten beruhigt werden, dass die Hefte für ihren Nachwuchs auch geeignet waren. Dafür prangte auf den Covern ein Siegel mit den Worten „Approved by the Comics Code Authority“. Erstmals verzichtete Marvel 2001 auf den Code und bis 2011 zogen alle anderen Comicverlage nach. Allerdings versuchten immer wieder Autoren die Grenzen des Codes auszuloten, so auch in der vorliegenden Ausgabe. GA greift zu drastischen Mitteln, um den Rocker über den Verbleib Dinahs zu bewegen. Ein wütender GA tobt eine ganze Seite und prügelt auf den Rocker ein. Dabei spritzt ordentlich Blut. Das ist nicht oft in Superheldencomics jener Zeit zu sehen.
A kind of loving, a way of death
GL und GA begeben sich auf die Suche nach Dinah und finden sie verwirrt in der abgelegenen Wildness. Sie ist in die Fänge einer religiösen, rassistischen Sekte geraten, die die Indianer aus dem Land vertreiben will. Ihr Anführer Joshua entpuppt sich als der Unbekannte, der Dinah hinfort getragen hat. Er hat Dinah hyptnotisiert, die sich kaum noch an ihre Vergangenheit erinnern kann. Sie geht mit Joshua hinfort, der Dinah und die anderen Sektenmitglieder dazu beeinflusst, das indianische Reservat zu überfallen.
Derweil geraten GL und GA in einen Streit. GL fordert GA auf, die Situation zu akzeptieren, dass Dinah sich gegen ihn entschieden hat. GA schlägt GL nieder und versucht auf eigene Faust, Dinah zu suchen.
Währenddessen stürmen die Sektenmitglieder in Richtung des Reservates und werden von GL aufgehalten. GA trifft auf Dinah und Joshua. Joshua befiehlt Dinah, GA mit einer Waffe niederzuschießen. Diese besinnt sich in einem letzten Moment und es kommt zu einem Handgemenge, in dem Joshua versehentlich den Abzug der Waffe drückt und sich selbst erschießt.
Autor Denny O`Neil packt sehr viele Themen in diese Geschichte. Rockerbanden in den Nachkriegsjahren, Indianische Reservate und rassistische Sekten. Das sind sicherlich alles Themen, die in den 60er Jahren eine Rolle gespielt haben, für einen Band aber ist es zu viel. Sinnvoller wäre es gewesen, die Handlung auf mehrere Bände zu verteilen oder gleich einen Mehrteiler zu machen, was in dieser Zeit allerdings nicht üblich war. Mehrteiler bildeten eine Ausnahme. Der überwiegende Anteil der Comics in diesen Jahren war in sich abgeschlossen.
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg kehrten viele amerikanische Soldaten aus dem Krieg heim und hatten Schwierigkeiten, sich wieder in ein normales Leben zu integrieren. Einige von Ihnen schlossen sich zu Rockerbanden zusammen und streiften durch den Westen der USA. Die Motorradgang, die Dinah das Motorrad abnehmen will, scheint ebenfalls eine dieser Banden zu sein. Ein Rocker trägt einen deutschen Wehrmachtshelm, ein anderer äußert, dass sie zusammenhalten würden, da sich sonst niemand um sie schert. Leider vertieft O´Neil das Thema nicht weiter. Die Rockerbande scheint nur als Steigbügel zu dienen, um Dinah entführen zu können.
Das nächste Thema ist die gesellschaftliche Situation der amerikanischen Ureinwohner. Es kommt allerdings nur kurz in drei Panels zur Sprache, als der Besitzer des Restaurants beklagt, wie schlecht sie von den Weißen und der Regierung behandelt werden. Der Guardian signalisiert ein Interesse an der Situation der Ureinwohner. Das Thema wird im Folgeband zwar noch behandelt werden, wirkt an dieser Stelle aber ziemlich abgehackt.
Lange Zeit waren die USA ein Synonym für die Verschiedenheit gesellschaftlicher Gruppen. Dies ist eng verwoben mit dem Gründungsmythos, der den Menschen verspricht, dass sie ihr Leben und ihren Glauben frei von staatlichen Vorgaben gestalten können. Diese Freiheit ermöglicht allerdings auch radikalen Gruppen sich entsprechend zu organisieren. Im vorliegenen Band gelingt die Erörterung dieses Themas allerdings nur bedingt. Das Thema wird nur oberflächlich aufgegriffen und die Handlung wird in kurzen Abschnitten vorangetrieben, um in einer actionlastigen Endsequenz zu enden. Schade, dass Autor O´Neil bei dieser Geschichte nicht das erfolgreiche Konzept der ersten beiden Bände aufgegriffen hat und den Schwerpunkt auf das Storytelling setzt, statt auf ausufernde Action.
Actionsequenzen ermöglichen dem Zeichner zu zeigen, was in ihm steckt. Und davon macht Neal Adams reichlich Gebrauch. Die Seiten sprühen nur so vor Dynamik. Der überwiegende Anteil der Comics jener Zeit ist so gestaltet, dass sich die Handlung von Panel zu Panel fortsetzt. Bei Adams ergeben mehrere Panels in den Actionsequenzen eine durchgehende Bewegung. Das haben damals nur wenige Zeichner gemacht. Heute ist das sehr viel üblicher, in dem sich Superheldencomics mehr an der Ästhetik von Kinofilmen orientieren. Das ist grafisch interessant, geht aber nicht selten auf Kosten des Storytellings. Das hat zur Folge, dass gegenwärtige Comics zuweilen in 5 Minuten durchgelesen sind oder Handlungen auf mehrere Ausgaben gestreckt werden, um sie später auch als Tradepaperback nachdrucken zu können.
Ein Merkmal der Zeichnungen Neal Adams sind auch in dieser Ausgabe wieder wunderschön zu betrachten. Er stellt Personen oder einzelne Körperteile in den Vordergrund. Damit entsteht für den Betrachter ein gewisser 3D-Effekt. Man bekommt das Gefühl, in die Szenerie mit einbezogen zu sein. Insbesondere Hände sind schwierig zu zeichnen. Adams setzt sie oft in den Vordergrund und zeigt damit, was für ein guter Zeichner er ist. Das erinnert an Zeichnerlegende Jack Kirby, der ebenfalls die Hände der Protagonisten oft in den Vordergrund eines Bildes stellt.
Kinder und Jugendliche sollen sich mit Superhelden identifizieren können. Daher sollen die Helden moralisch einwandfrei handeln und es soll nicht zu viel Gewalt gezeigt werden. Hierfür hatte die Comicindustrie 1954 eine Selbstzenzurbehörde ins Leben gerufen, die jeden Comic auf die Einhaltung dieser Kriterien überprüfte. Besorgte Eltern und andere Moralapostel der prüden 50er Jahre sollten beruhigt werden, dass die Hefte für ihren Nachwuchs auch geeignet waren. Dafür prangte auf den Covern ein Siegel mit den Worten „Approved by the Comics Code Authority“. Erstmals verzichtete Marvel 2001 auf den Code und bis 2011 zogen alle anderen Comicverlage nach. Allerdings versuchten immer wieder Autoren die Grenzen des Codes auszuloten, so auch in der vorliegenden Ausgabe. GA greift zu drastischen Mitteln, um den Rocker über den Verbleib Dinahs zu bewegen. Ein wütender GA tobt eine ganze Seite und prügelt auf den Rocker ein. Dabei spritzt ordentlich Blut. Das ist nicht oft in Superheldencomics jener Zeit zu sehen.
A kind of loving, a way of death