Fiese Geschichten - Hammerharte Horror Schocker 5
Fiese Geschichten
Hammerharte Horror Schocker 5
Das Ehepaar Sylvia und Josef macht Urlaub in einer einsamen Berghütte. Auf einem angrenzenden See laufen sie ein wenig Schlittschuh, damit der übergewichtige Josef mal etwas Bewegung bekommt. In einem hohen Tempo kommt wie aus dem Nichts Ben angefahren und schubst Josef an eine Stelle, an der das Eis zerbrechlich ist. Josef bricht ein und sinkt in den See hinab.
Ben und Sylvia haben den Anschlag auf Josef zusammen geplant. Die beiden sind seit einiger Zeit heimlich ein Pärchen und wollen Josef beseitigen. Nach dem Anschlag informieren Sie die Polizei, damit die Leiche Josefs gefunden wird. Es soll nach einem Unfall aussehen, damit Sylvia das Vermögen des Ermordeten erben kann. Leider ist die Leiche in dem vereisten See unauffindbar und sie werden sich wohl bis zum Frühling gedulden müssen, bis das Eis geschmolzen ist und die Leiche dann geborgen werden kann. Sylvia und Ben vergnügen sich in der folgenden Nacht in der Hütte. Sie ist froh, dass sie den übergewichtigen Josef los ist.
In der benachbarten Hütte brennt Licht. Sie messen dem erst eine Bedeutung bei, als sie am kommenden morgen den Diebstahl ihrer Autobatterie bemerken. Ben beschließt der Hütte einen Besuch abzustatten. Vielleicht besteht ein Zusammenhang zum Diebstahl der Batterie.
Es wird bereits dunkel und Ben kehrt nicht zurück. Sylvia begibt nun ebenfalls auf den Weg zur Hütte und findet den mit einer Axt erschlagenen Ben im Wald liegend. Als sie die Hütte erreicht trifft sie auf den entsetzlich entstellten Josef. Sie glaubt, dass er ein Zombie ist und flüchtet in Richtung des Sees. Als sie über das Eis flüchten will, bricht sie in den See ein und ertrinkt dort.
Josef betritt im folgenden Frühling das Leichenschauhaus, um Sylvia zu identifizieren. Er ist nicht tot und konnte sich aus dem kalten Wasser befreien. Die Entstellungen in seinem Gesicht sind Erfrierungen, die er sich im kalten Wasser zugezogen hat.
Sylvia versucht ihren übergewichtigen Mann mit der Hilfe ihres Liebhabers zu ermorden. Es soll wie ein Unfall aussehen, damit ihr Josefs Vermögen vererbt wird. Mehrmals betont sie, wie überdrüssig sie Josef aufgrund seines Gewichtes ist. Charon entlässt den Leser aus der Geschichte mit dem Hinweis, dass Fett nicht nur oben schwimmt, sondern auch warmhält. Ob dies nun der wahre Grund für das Überleben Josefs ist, sei mal dahingestellt.
Josef wirkt zu Beginn der Geschichte, wie das ärmliche, schwache Opfer, das den beiden Aggressoren nichts entgegen zu setzen hat. Bis zu dem Anschlag bleibt dieser Eindruck erhalten, als Ben Josef mit einem schweren Stoß auf das zerbrechliche schleudert und dieser in das kalte Wasser hinabsinkt.
Die Machtverhältnisse ändern sich, als in der angrenzenden Hütte ein Licht brennt und die Autobatterie verschwunden ist. Die Suche nach dem Täter verläuft für Ben tödlich. Er trifft auf Josef, der ihn mit einer Axt niederschlägt und tötet. Sylvia glaubt in ihrer Angst, dass der ihr gegenübertretende Josef ein Zombie ist. Zu entsetzlich sind seine Entstellungen im Gesicht. Sie ergreift schließlich die Flucht und gelangt auf das Eis, um dort wie Josef selbst durch das Eis zu brechen.
Im Frühling treffen wir auf Josef. Jetzt bemerkt der Leser, dass Sylvia sich in ihrer Angst getäuscht hat. Er ist weder tot, noch ist er ein Zombie. Die Entstellungen in seinem Gesicht sind Kälteblasen, die er sich aus dem kalten Wasser zugezogen hat. Josef wirkt auch hier sehr viel selbstsicherer, als er es vor dem missglückten Anschlag getan hat.
Autor der Geschichte ist wieder Levin Kurio. Die Zeichnungen sind von Carsten Dörr angefertigt. Er verzichtet auf Tuschezeichnungen und stellt die wenigen Schraffierungen durch den Einsatz der Farbe da. Dadurch wirken die Farben besonders kräftig und unterstützen die klaren Bleistiftzeichnungen
Ein Hünengrab ragt aus Bauer Willis Feld empor. Die kleine Erhebung stört ihn bei der Bestellung des Feldes, denn regelmäßig läuft er Gefahr, seinen Trecker zu beschädigen. Lehrer Tempelhof hingegen ist fasziniert von den Hügeln, sieht er in ihnen doch ein kulturelles Erbe, das es zu bewahren gilt.
Willi besteigt seinen neuen Frontlader und plant das Hünengrab von dem Feld abzuräumen. Dabei stößt er auf etwas festes und der Bolzen der Schaufel bricht.
Er plant, die Räumung am folgenden Tag fortzusetzen. Bis dahin gibt er Tempelhof die Möglichkeit, das Grab näher zu untersuchen. Bei der Räumung hat Willi Knochen und ein paar alte Gegenstände freigelegt, unter anderem eine alte Gesichtsmaske. Tempelhof möchte mehr Zeit zur Untersuchung des Grabes haben. Er vermutet noch weitere Gegenstände an der Stelle und würde sie gern in ein Museum geben. Willi allerdings hat genug von dem Grab und will es am nächsten Tag komplett abtragen.
In der Nacht bemerkt Willi, wie sich eine Gestalt am Hünengrab zu schaffen macht. Er vermutet, dass Tempelhof seine Ausgrabungsarbeiten in der Nacht fortsetzt. Als er der Gestalt gegenübertritt, sieht er ihr Gesicht: Es ist die Maske aus dem Grab. Die Gestalt holt aus und schlägt mit einem Steinbeil auf ihn ein.
Am nächsten Morgen findet die Polizei den toten Willi. Tempelhof wird hinzugezogen, da er sich mit Steinbeilen auskennt. Er erklärt den verdutzten Polizisten, dass Willi mit der Zerstörung des Hünengrabes anscheinend einen Fluch auf sich geladen hat und dass die Hünengräber in Zukunft besser unangetastet bleiben. Was die Polizisten nicht erfahren, ist dass Tempelhof die Gestalt mit der Maske in der Nacht gewesen ist und dass er Willi umgebracht hat.
Wie schon die erste Geschichte in diesem Heft, hat auch diese Geschichte keine übernatürliche Auflösung. In einer klassischen Gespenstergeschichte wären die Toten wahrscheinlich wirklich aus dem Grab auferstanden und hätten Willi getötet. So ist es eben doch nur Tempelhof, der ein Zeichen setzen will, dass die Hünengräber in Zukunft nicht beschädigt werden. Es tut den Geschichten im Horror Schocker insgesamt gut, dass sich natürliche und übernatürliche Auflösungen abwechseln. So bleiben die Twists mitunter unvorhersehbar, was die Spannung steigert.
Die Polizisten sind ziemlich verschreckt, als Tempelhof ihnen erzählt, dass Willi sich den Fluch der Toten aus dem Hünengrab zugezogen hat, weil er ihre Grabesstätte zerstören wollte. Das wirkt etwas leicht übertrieben. Es passt aber zum Gesamtton der Geschichte, denn auch Willi und Tempelhof sind als Charaktere überzeichnet. Willi ist der robuste Bauer, der sich durch nichts abschrecken lässt und Tempelhof ist der intellektuell kulturell interessierte, der dann aber doch zum Mörder avanciert.
Es wird nicht aufgedeckt, dass Tempelhof den Mord begangen hat und er entgeht damit seiner Strafe. Nur der Leser erhält im letzten Panel einen Hinweis, dass jetzt ein schönes Steinbeil in der Sammlung Tempelhofs fehlen würde. Es steckt ja schließlich in Willis Kopf.
Text und Bleistift sind von Levin Kuro und Rainer F. Engel steuert die Tuschezeichnungen bei. Die beiden liefern eine mittlerweile routiniert gute Leistung ab. So kann es gern weitergehen.
Schon als Kind träumt Jeremy Fletcher davon zur See zu fahren. Ganz besonders hat es ihm ein Bild in einem der Bücher seines Vaters angetan, auf dem eine Meerjungfrau abgebildet ist. Gern würde er ein derartiges Wesen einmal kennenlernen. Viele Menschen und Orte lernt er auf seinen Fahrten kennen, findet aber keine Hinweise auf die Existenz der Meereswesen.
In einem Sturm wird er über Bord gespült und kann nicht mehr zurück an Bord gelangen. Eine Weile treibt er in der stürmischen See, um dann in die Tiefe hinab zu sinken. Kurz vor seinem Tod erblickt er die ersehnte Meerjungfrau, die in sanft umarmt bis er schließlich tot ist.
Am folgenden Tag ist der Sturm vorbei und die Leiche Jeremys wird an den Strand einer Insel gespült. Die Bewohner finden die Leiche und erkenne ein Lächeln auf den Lippen Jeremys.
Das Bild der Meerjungfrau fasziniert Jeremy seit er ein Kind ist. Er berichtet, dass die Suche nach einem dieser Wesen ihn so sehr beschäftigt, dass er deswegen sogar zur See fährt. Lange Jahre befährt er die Weltmeere und findet keinen Hinweis darauf, dass Meerjungfrauen wirklich existieren. Scheinbar hat er die Hoffnung eines Tages aufgegeben jemals auf ein solches Wesen zu treffen.
Als er im Sturm über Bord geworfen wird und schließlich in der rauen See den Tod zu finden droht, erblickt er im Angesicht des Todes endlich die lang ersehnte Meerjungfrau. Er stirbt glücklich in den Armen des Wesens.
Diese Geschichte lässt zwei Auflösungen zu. Zum einen könnte Jeremy seine ureigensten Wünsche im Angesicht des Sterbens projiziert haben. Sein Leben lang hat ihn dieser Wunsch begleitet, so dass ihm seine Sinne einen Streich gespielt haben können. Er stirbt in Frieden und sein Lebenstraum hat sich erfüllt. Es besteht aber auch die übernatürliche Möglichkeit, dass Jeremy an seinem Lebensende wirklich einer Meerjungfrau begegnet sein könnte. Das Ergebnis bei beiden Möglichkeiten ist allerdings die gleiche: Jeremy ist mit einem Lächeln auf den Lippen gestorben.
Text und Artwork sind komplett von Levin Kurio. Der überwiegende Anteil der Zeichnungen ist so, wie es der Leser von ihm gewohnt ist. Die Geschichte wird komprimiert von Panel zu Panel erzählt. Die Szenen während des Sturms fallen hier aus der Reihe. Die Layouts sind ausschweifender und in den Zeichnungen ist sehr viel mehr Bewegung drin. Die Tuschezeichnungen vermitteln eine unruhige See und die Farben sind in einem schönen, dunklen Blau gehalten. Nach Beendigung des Sturms sind die Bilder wieder so geordnet wie zuvor. Die Zeichnungen erzählen die Geschichte mit.
Zwei Biologen sind in der afrikanischen Wüste unterwegs. Sie sind auf der Suche nach unbekannten Spezies, die in dem heißen Wüstensand leben. Die Hitze nimmt derweil immer weiter zu. In der Ferne entdecken sie einen kleinen Hügel mit einer unbekannten Fauna und einer kleinen Pfütze Wasser davor. Sie wollen ihre Füße kühlen und stellen schnell fest, dass es sich hierbei nicht um Wasser handelt. Es ist eine klebrige Masse, die die beiden Biologen festhält.
Auf einmal fängt der Hügel sich an zu bewegen. Der Hügel ist die Nasenspitze eines Monsters, das sich in den Sand eingegraben hat. Die Pfütze mit der klebrigen Masse ist die Zunge, an der die beiden festkleben. Das Monster zieht die Zunge ein und die beiden Männer sind verspeist.
Hä, hä, hä. Eine schöne kleine fiese Geschichte zum Abschluss dieses Heftes. Die beiden Biologen sind sich nicht einig. Der eine möchte die Suche fortführen, der andere möchten sie abbrechen. Tja, hätten sie mal. So enden sie als Futter eines Wesens, das ihnen eine Falle gestellt hat. Sie diskutieren sogar noch die Wüstenkrokodile die sich tief in den Sand eingraben und in einer Art Trockenstarre auf den nächsten Regen warten. Noch können sie nicht ahnen, dass sie einer ähnlichen Überlebensstrategie des Monsters zum Opfer werden.
Der Leser wird durch einen Prolog über drei Panel in die Geschichte geführt. Er wird aus Sicht einer Person geführt, die Hunger und Durst in der Wüste erleiden muss. Der Leser vermutet, dass dies die Gedanken eines der beiden Biologen sind. In Wirklichkeit sind es die Gedankengänge des Monsters, das die näherkommenden Biologen bereits bemerkt und sich auf die anbahnende Mahlzeit freut.
Text und Artwork sind wiederum von Levin Kurio. Ein herrlicher Spaß.
Hammerharter Horror Schocker 5