Die Terranauten - Aufstand der Terranauten (Band 04)
Aufstand der Terranauten
Band 04 von Michael Roberts
(= Hans Wolf(gang) Sommer)
Band 04 von Michael Roberts
(= Hans Wolf(gang) Sommer)
Der Auftakt von Band 4 gelingt Hans Wolf Sommer wunderbar: Lässt der Schluss von Band 3 Max von Valdec eindeutig als Verlierer erscheinen, so wendet sich das Blatt mit Beginn dieses Bandes. Schlüssig wird aufgezeigt, wie der Konzilsvorsitzende die Explosion als Sabotageakt der Treiber darstellt und den Versuch an sich für Gelungen erklärt.
Positiv auch seine Schilderung der unterschiedlichen Charaktere: Asen-Ger, der friedliche Lösungswege bevorzugt und sich gefangen nehmen lässt, steht der aufbrausend agierende Llewellyn 709 zur Seite. Beides Terranauten, beides Sympathieträger - und doch grundverschiedene Typen.
Ebenso differenziert schildert der Autor die Gegenseite mit Graf Max von Valdec und den gegen ihn intrigierenden und doch mit ihm verbündeten Generalmanags Carlos Pankaldi und Paul deSouza. Über den Autor Hans Wolfgang Sommer wurde einmal geschrieben: Seine wenigen publizierten SF-Kurzgeschichten weisen ihn als beachtlichen Stilisten und bissigen Kommentator gesellschaftlicher Zustände aus. Das Szenario mit den Manags kommt ihm zweifelsohne sehr entgegen und lassen ihn einige der bestmöglichen Heftromanszenen schildern.
Auch der terGorden Handlungsstrang beginnt vielversprechend mit der Warnung über die Kaiser-Kraft, lässt dann aber mit der erneuten Jagd auf ihn, die bereits in den vorhergegangenen Bänden mehrmals bemüht wurde, etwas nach.
Die (zugegeben: kurze) Szene, in der Flint von dem anderen Grauen getötet werden soll, wirkt merkwürdig bemüht und passt nicht wirklich zur gelungenen Schilderung des restlichen Romans. Mit dem Grauen Flint an sich tritt aber eine interessante Figur erstmalig auf.
Ansonsten gibt es nur noch einen Negativaspekt: Bei der Flucht der Treiber wird schon wieder eine Großloge wie auf Syrta (Schluss Band 1, Anfang Band 2) gebildet; dabei sollte doch eine Loge von mehr als 14 Mitglieder nicht möglich sein. Ärgerlich, da diese Szene sich mit nur kleinen Änderungen hätte umgehen und das Ganze stimmiger hätte erscheinen lassen.
Trotz der kleinen Kritiken: Band 4 wirkt sehr stimmig, vertieft die Charaktere, bringt die Handlung voran und setzt nicht nur auf vordergründige Action. Kurz: Ein sehr gelungener Roman!
Kommentare
Hier wird erstmals das enorme Charakter-Potenzial der Serie deutlich und widerlegt auf eindrucksvolle Weise Peter Terrids (Wolf-Peter-Ritter) Verlautbarung,dass man in einer Heftromanserie nach Exposés keine sonderlich tiefen Charaktere einbringen könne,da sie möglichst einfach gehalten werden müssen,damit alle Teamautoren mit ihnen umgehen können.
Unsinn!Die Terranauten beweisen dies auf recht eindrucksvolle Art und Weise.
Die Äußerung von ihm,auf die ich mich beziehe,stammt,wenn ich mich recht erinnere,vom Sinzig-Con 1996.Seine Verlautbarung hat für mich dennoch den Beigeschmack von Ausrede hinsichtlich der Bemühungen Charakter überhaupt tiefer anzulegen.Das er dies behauptete überraschte mich damals sehr.