David versucht erneut, mit Yggdrasil Kontakt zu bekommen. Mit Llewellyn geht er zum Stamm, der Begleiter nimmt seine Riemen ab, um damit quasi ein Tor zu Weltraum II zu öffnen und so bessere Möglichkeiten für einen Kontakt zu bekommen. Der Versuch klappt die zwei Terranauten glauben sich auf eine andere Welt versetzt. Der Stamm des Urbaumes wirkt wesentlich größer, Yggdrasil scheint hier in den Sternenhimmel zu wachsen. Sie klettern hoch, werden von einer mit Yggdrasil verwachsenen Frau erwartet: Myriam!
Sie erklärt David, warum die Weltesche schweigt: Sie schützt die Erde vor den Kräften aus Weltraum II, die durch die Kaiser-Kraft freigesetzt wurden. Yggdrasils irdischer Stamm ist erschöpft, aber die Große Mutter existiert auf so vielen Welten, dass sie nicht so einfach vernichtet werden kann.
Myriam erteilt den Auftrag, Valdec hinzuhalten, um Zeit für Yggdrasil zu gewinnen. Llewellyn soll David helfen sie nennt ihn Mar-Estos. Bei einer Flucht sollen sie Rorqual aufsuchen, und das Medaillon schützen: Es enthält Yggdrasils Samen.
07.01.2500: Von Valdec glaubt mittlerweile, die Terranauten falsch eingeschätzt zu haben: Ist es möglich, dass die Weltesche tatsächlich ein Bewusstsein hat und die Treiber motiviert? Er gibt einen ehemaligen Biotroniks-Wissenschaftler den Auftrag, das Wurzelgeflecht Yggdrasils zu Beschneiden und so das Bewusstsein der Pflanze zu beeinträchtigen. Die Gefahr, dass die Anzahl der zu erntenden Misteln zurückgeht, geht er ein, weiß er doch um die Kaiser-Kraft.
Einige Generalmanags erheben Einspruch gegen von Valdecs Vorgehensweise beim Treiberproblem: Aufgrund des Streiks ist die Raumfahrt um 40 % reduziert. Sie befürchten eine Ausweitung und letztlich eine Auflösung des Kolonialreichs.
Der wieder zu Chan de Nouille zurückgekehrte Logenmeister Percott Kristan wird bei dem Versuch, Informationen an die Terranauten zu senden, erwischt. Chan de Nouille beschließt, dass er ihr Geschenk an Max von Valdec sein wird kann er nun, wie schon bei Asen-Ger geplant, das Gehirn eines Summacums erforschen.
Der Terranauten bekommen ein Verhandlungsangebot von Carlos Pankaldi: Der Manag verspricht Nahrungsmittel, Kleidung und Medikamente, wenn eine Abordnung der Aufständischen sich mit den Manags in Blumenau trifft. Die Übergabe der Lieferung versucht der Überläufer Flint, der böses ahnt, zu verhindern und wird von Asen-Ger getötet.
Max von Valdec befiehlt PSI-Forschern des Kaiser-Konzerns eine Möglichkeit zu finden, den (rebellischen) Treibern ihre PSI-Kräfte zu nehmen.
Während David terGorden, Asen-Ger und Narda in Blumenau sind, finden Lewelleyn und Brak Shakram bei Yggdrasil eine Ekel erregende schwarze Schicht, die die Weltesche bis zum kleinsten Ästchen einhüllt. Shawn, der Chef-Biologe des Kaiser-Konzerns, vermutet, dass das Wurzelwerk des Baumes sich zu weit ausgedehnt hat und gibt die Weisung, es zu beschneiden. Die Terranauten machen alles, um Yggdrasil zu helfen und befolgen seinen Rat
La Strega del Drago warnt Llewellyn in einer Vision, doch der Riemenmann kann die Terranauten nicht von den falschen Absichten der Biologen überzeugen. Er nimmt telepathischen Kontakt zu Narda auf, will, dass die drei zurückkommen nach Ödrödir.
David steht kurz vor einem Vertragsabschluss, als ihn Llewellyns Botschaft erreicht. Die drei stehlen einen Gleiter und fliegen zurück nach Island. Dort angekommen können die vier Kaiser-Konzernswissenschaftler ihr falsches Spiel nicht mehr verbergen.
Max von Valdec plant einen Großangriff auf die Terranauten; er fühlt sich nicht an die Entscheidungen der anderen Manags gebunden und konnte sich mittlerweile auch mit der Großen Grauen um weitere Unterstützung einigen.
Die Terranauten werden gewarnt. Sie flüchten in Merlins Höhlen, sind dort vorübergehend vor dem Gasangriff der Grauen sicher. Lithe gelangt durch eine weitere Geheimtür zu ihnen und erinnert David daran, dass er den Samen Yggdrasils schützen muss, denn der Stamm des Urbaumes auf Island wird bald vernichtet sein.
Die Treiber um Asen-Ger wollen erneut eine Superloge bilden, um David und einigen wenigen Begleitern die Flucht zu ermöglichen. Er weigert sich zunächst , doch Llewellyn sagt ihm, dass er als rechtmäßiger Konzernserbe es vielleicht schaffen kann, mit Pankaldis Hilfe den Angriff der Grauen rechtzeitig zu beenden und so auch die zurückbleibenden retten kann.
Max von Valdec kann Carlos Pankaldi vom falschen Spiel David terGordens überzeugen, indem er ihm den schwarzen Bewuchs Yggdrasils in die Schuhe schiebt.
David terGorden wird zum Feind der Menschheit erklärt.Der 7. Band der Serie ist ein sehr komplexer Band. Eva Christoff macht ihre Arbeit sehr gut; es gelingt ihr mit einfacher Hand, die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu verquicken und nicht jeden für sich alleine stehen zu lassen. Der Roman wirkt rund, eines ergibt das andere, ohne konstruiert zu wirken.
Besonders gelungen fand ich, dass der Schwerpunkt beinahe erstmals weg von den immerwährenden Verfolgungen hin zu komplexen Themen gelegt wird, die so nur in der Terranautenserie möglich sind: Der mühevolle Kontakt mit Yggdrasil, der Anschlag auf Yggdrasils irdischem Stamm (böse, die Wurzeln von den Terranauten selbst beschneiden zu lassen) überzeugt ebenso wie die konzilseigenen Probleme (von Valdecs Interessen, die mit jenen der anderen Manags kollidieren); nicht zu vergessen die Große Graue, die eigene Ziele verfolgt
Der Roman lebt von Spannung, dir bei weitem nicht nur aus Action bezogen wird. Gut so!
Mit Flint muss wieder ein Protagonist, der in mehreren Bänden mitwirkte, sterben: Für einen Heftroman wurde sein Tod sehr vielschichtig beschrieben und lässt beim Lesen schon ein wenig inne halten.
Es fällt auf, dass die Autoren grundsätzlich nicht davor zurückschrecken, einmal eingeführte Charaktere auch nach mehreren Bänden durch Tod aus der Serie zu nehmen (La Strega del Drago, Growan terGorden, Merlin III, Flint). Selbst bei den Stammcharakteren (mit Ausnahme von David terGorden) ist man als Leser nicht sicher, ob sie nicht doch gewaltsam aus der Serie entfernt werden die Terranautenserie spielt da durchaus den Vorteil aus, keinen Titelhelden als Namensgeber zu haben.
Die Charaktere insgesamt sind wieder Eva Christoffs Stärke: Max von Valdec, der zu der Erkenntnis kommt, dass die Terranauten tatsächlich andere Motive haben als er glaubt, David terGorden, der sich endlich als Terranaut empfindet, Llewellyn 709, der seiner Vergangenheit ausweicht
Fazit: Der bislang beste Terranautenroman!
Kommentare
Des weiteren kann man hier auch bemerken,wie ausgewogen die Kräfteverhältnisse der agierenden Parteien sind.
Da stehen sich Treiber und Kaiser-Konzern feindlich gegenüber,wobei die physische Macht fast ausschließlich beim Konzern zu finden ist(Graue Garden/Legitimität).Doch dann wiederum gibt es da auch noch Chan de Nouille,der die Garden gehören und die ihre eigenen Machtspielchen mit Max von Valdec treibt und diesen dadurch sogar weitgehend neutralisiert.
Die Treiber andererseits sind die einzigen,die durch ihre Fähigkeiten die interstellare Raumfahrt betreiben und dadurch die Macht der Konzerne in der Galaxis erhalten.Den Treibern wiederum gebricht es an Einigkeit und einer Lobby;ihre Summacums sind weltfremde Exzentriker,denen Führungsfähigkeiten hinsichtlich einer politischen Bewegung vollständig abgehen.
Und hinter all diesen Strukturen wirken immer auch die charakterlichen Schwächen menschlicher Individuen:Eitelkeit,Machtgier und Leidenschaften aller Art.
Eine sehr schöne Balance für das Spannungsgefüge einer Serie,welche durch all diese Ingredienzien äußerst vielschichtig,überraschend und interessant erscheint.