Die Terranauten: Eine Falle für Llewellyn (Band 45)
Eine Falle für Llewellyn
Band 45 von Robert Quint (= Rainer Zubeil)
Band 45 von Robert Quint (= Rainer Zubeil)
Erst mit dem 9. Roman der aktuellen Terranautenstaffel legt der bisherige Hauptautor Robert Quint einen weiteren Beitrag für die Serie vor. Obwohl der Roman parallel spielt, hätte ich mir in der Anfangssequenz eine stärkere Vernetzung mit dem Sarym-Zyklus gewünscht. Kein Gedankengang, der an die vier Treiber aus den Bänden 40 bis 44 verschwendet wird, keine Sichtweise der Loge, die den Kontakt zu den vier Protagonisten des Sarymzyklus' verloren hat. Hier wäre mehr drin gewesen.
Zumal Band 45 ein wirklich großes Problem aufzuweisen hat: Llewellyns Beweggründe sind schlicht nicht nachvollziehbar. Dass die aufgetauchten Erinnerungsfragmente ihn nicht mehr loslassen, mag noch angehen, doch dass er sich Hals über Kopf in ein derlei gefährliches, relativ ungeplantes und dabei insgesamt fragwürdiges Abenteuer stürzt, wird schlicht der Figur nicht gerecht.
Ein weiterer Punkt, mit dem Robert Quint diesmal nicht ganz überzeugen konnte: Die Handlung verläuft relativ geradlinig und dabei sehr vorhersehbar.
Mit der Einführung der Stoneman und der Krabben hat der Roman dann doch auch einige sehr starke Szenen. Stonehenge II wirkt fremdartig und insgesamt sehr gelungen. Der ewige Kreislauf um die Obelisken wirkt faszinierend und spannend, ohne dass die Hintergründe dem Leser erläutert werden. Das ist auch gut so! Nicht alles, was es zu entdecken gibt, muss verstanden werden.
Die Fremdartigkeit dieser Wesen wirkt.
Auch die Einführung Valhalla 13 gelingt Robert Quint. Als Leser darf man gespannt sein, wie Valhalla 13 sich entwickeln wird und ob er die Zwänge seiner Konditionierung abzustreifen vermag.
Allerdings hoffe ich, dass die Autoren und die Redaktion dieses Thema um die Supertreiber nicht noch weiter in den Vordergrund rücken - mittlerweile gibt es kaum mehr Romane ohne sie, obwohl sie doch erst (abgesehen natürlich von Llewellyn 709) in Band 35 eingeführt wurden.
Der Schlusspunkt des Romans ist ein wirklich genialer Geniestreich: Da wurde überraschend im Sarymzyklus eine wirklich gravierende Gefahr für die Terranauten eingeführt, und jetzt scheint die wichtigste Person in diesem Plan aus dem Rennen genommen worden zu sein - und das von den Grauen selbst! War die Infizierung im Sarymzyklus den Terranauten gegenüber wirklich böse, erwischt es nun Max von Valdec auf dem gleichen Level.
Fazit: Ein durchwachsener Roman aus Robert Quints Feder. Zu geradlinig im Handlungsverlauf, zu wenig nachvollziehbar in den Beweggründen Llewellyns kann der Autor nur mit der gelungenen Beschreibung von Stonehenge II, einigen der neueingeführten Figuren sowie dem Schlusspunkt überzeugen.