Ein Highlight - Larry Brent (4) Party im Blutschloss
Ein Highlight
Larry Brent (4) Party im Blutschloss
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Dann erblickte Jeffers das tödliche Grauen! Die Ereignisse dieser blutigen Nacht führten Larry Brent alias X-RAY-3 nach Killin, wo der PSA-Agent auf den Henker von Bloody Grave traf!
Party im Blutschloss kann ohne Zweifel als das bisherige Highlight der Serie bezeichnet werden. Hier erwartet uns kein heilbringender Lotus Europa und auch kein per Voice zu aktivierender Laser. Es handelt sich um eine waschechte Gruselstory, und alle Larry Brent-Elemente, die diese Serie einst ausmachten sind enthalten. Morna und Iwan sind auch mit von der Partie, als es darum geht das spurlose Verschwinden von jungen Leuten aufzuklären, die einen Ausflug zu Bloody Grave´s, dem Blutschloss gemacht haben. Der Spuk, dem die PSA-Agenten dort auf die Spur kommen, erweist sich als Drama eines Schwachsinnigen. Also kein wirklicher Spuk diesmal, sondern ein gruseliger Kriminalfall.
Gruselfeeling kommt diesmal wirklich nicht zu kurz. Das geht schon in dem düsteren Gasthaus los, und dann natürlich im Schloss. Alles in allem ist wieder eine hörenswerte und spannende Folge entstanden, die jedoch nicht ohne Längen ist. 10 Minuten weniger hätten sicher nicht geschadet. So zieht sich zum Ende alles ein wenig.
Mit der neuen Erzählweise (Larry als Ich-Erzähler) und der Doppelung durch Jo Jung als Gallun und Erzähler ist es im Nachhinein betrachtet gelungen, die Geschichten etwas lebendiger und dynamischer als zu EUROPA-Zeit zu gestalten, wo sie letztlich doch in einem zu starren Konzept steckten. Dennoch muss man sich mit dem Gedanken erst einmal anfreunden.
Eine Hommage an die alten EUROPA-Hörspiele wurde diesmal auch mit eingebunden. Fans wissen was ich meine, wenn ich sage "Slip gegen BH".
Jo Jung bleibt gut in der Rolle David Galluns, steigert sich hier auch ein wenig als Erzähler. Er ist stimmlich jedoch kein Wunscherzähler für ein Gruselhörspiel. Jaron Löwenberg steigert sich auch als Larry Brent, bleibt aber in Szenen mit mehreren Partnern nicht markant genug. Nathan kann nach nunmehr 4 Folgen als vollständig anerkannter Iwan betrachtet werden, und Karen Schulz-Vobach geht als Morna sowieso durch. Einige Gastsprecher, vor allem die Jugendlichen, wirken etwas laienhaft, oder sind zumindest hart an der Grenze. Und einige Sprecher tauchten in Folge 3 bereits auf, und werden auch in der 5 vorhanden sein. Hier wäre etwas mehr Abwechslung wünschenswert, auch wenn einzusehen ist, das man am größten Posten gerne sparen möchte. Doch Reent Reins erleben wir in Folge als Inspector Higgins, was ich eine hervorragende Wahl finde. Und Helge Sidow wird dann Peter Pörtscher sein. Zwei wiederkehrende Charaktere also.
Die Gänsehaut-Musik ist gut eingesetzt. Einige Schock-Effekte wurden ebenfalls hinzugefügt und machen John Sinclair alle Ehre.
Beim Cover bevorzuge ich wieder das Lonati-Motiv, obwohl der Würz-Entwurf diesmal auch was für sich hat.
Fazit:
Diese Folge ist ein Beweis dafür dass Larry Brent nichts weiter braucht als eben Larry Brent. Keine abgekupferten Elemente aus 80er Jahre-Fernsehserien, keine Anlehnungen an andere Hörspielserien wie John Sinclair. Larry Brent hat einen ganz eigenen Charme, der hier gut transportiert wurde, auch wenn immer noch etwas Luft nach oben ist.
Party im Blutschloss