Ein buntes Abenteuer - Larry Brent (5) Küss niemals Choppers Geisterbraut
Ein buntes Abenteuer
Larry Brent (5) - Küss niemals Choppers Geisterbraut
Der linke Mundwinkel hing ebenfalls herab, die Wange war an dieser Stelle ausgebeult, und er konnte in die dunkle Mundhöhle sehen, obwohl sie die Lippen geschlossen hielt. Dann brach der Blick des Mannes. Gerold Fürn war tot! Ein neuer Fall für die PSA! Ein neue Fall für Larry Brent alias X-RAY-3! Und die Rückkehr des dämonischen Chopper!
1983 vertonte EUROPA den ersten Chopper-Roman aus der Larry Brent-Serie. 2003 folgte mit "Das schwarze Palais von Wien" zumindest ein Abenteuer, in dem die Chopper-Hexe Marina mitwirkte. Nun, 2012, erscheint endlich der zweite Chopper-Teil bei der R&B Company. Der Roman an sich ist ähnlich wie der erste Chopper wenig erbaulich, aber immer noch besser als das Debüt. Und vor allem etwas trashiger und actionreicher. Die Geschichte ist reiner Horror zu denen sich wenige Gruselelemente mischen. Man folgt der Handlung im Hörspiel auf zwei Ebenen. Zum einen agiert Larry zusammen mit Edward Higgins in London, zum anderen ist Iwan und Peter Pörtzscher in Köln unterwegs. Dort holt die Hexe zu einem Schlag gegen die PSA aus, um Larry Brent und Iwan Kunaritschew sowie Peter Pörtzscher alias X-RAY 11 zu vernichten. Dazu schickt Chopper seine Geisterbräute ins Rennen.
Larry, der in den neuen Vertonungen nie gegen den Chopper antreten musste, verweist dennoch auf die alten Abenteuer von EUROPA, die wie er selbst betont, wohl ein anderer erlebt hat, er sich aber dennoch gut erinnere. Ein netter Gag, jedoch etwas albern und unpassend. Ich weiß nicht recht, was sich der Autor dabei denkt. Man wollte sich doch vom Ur-Larry distanzieren? Doch egal, man kann damit leben.
Ansonsten ist das Abenteuer recht bunt und wie bisher auch unterhaltsam. Als Larry Brent-Fan kommt man sowieso auf seine Kosten. Iwan und Pörtzscher kommen auch richtig zum Einsatz. Morna allerdings dient zum Ende der Geschichte nur als Betthupferl und hätte auch aufgespart werden können.
Makel des Hörspiels bleiben einige Sprecher, die für mich immer noch etwas entfernt von einem tauglichen Brent-Hörspiel sind. Jo Jung als Erzähler ist für mich immer noch nicht überzeugend. Löwenberg macht eine gute Figur, besonders in den ICH-Erzählpassagen zeigt er sein Können. Doch in vielen Szenen ist er immer noch nicht markant genug und einfach zu samtweich und jugendlich für einen Horror-Helden. Da ist selbst Reent Reins als Higgins markanter und hat einen höheren Wiederekennungswert. Doch ich bin da natürlich allein auf mein Gehör angewiesen. Helge Sidwo entpuppt sich als guter Peter Pörtzscher. Da kann man auch ganz unbefangen mit umgehen, da dieser Agent nur gelegentliche Auftritte hat. Alle anderen Leistungen sind sehr gut.
Die Musikuntermalung hat einen großen Sprung nach vorne gemacht. Hier ist vor allen in den ersten Minuten des Hörspiels eine besonders schöne Untermalung gelungen, die man sich genauso für ein modernes Brent-Hörspiel gewünscht hat.
Das Würz-Cover ist freilich stark überladen. Darunter leiden die Details enorm. Dennoch ist es etwas besser als die voherigen, weil es etwas mehr vom Inhalt preisgibt. Dennoch - ich bevorzuge das Lonati-Cover. Dieses ist in diesem Falle zwar detailärmer aber besser gezeichnet und sieht besser aus.
Fazit: Spannungsmäßig liegt das Hörspiel genau dort wo auch die anderen Folgen bisher angesiedelt waren. Eher ein gewohnt guter Auftritt der R&B Company. Leider gibt es auch keinen wirklichen Unterschied in Punkto Umsetzung und Story. Es fehlt die Verschiedenhaftigkeit der einzelnen Folgen, die sie vom Verdacht befreien würden, reißbrettartig gefertigt worden zu sein.
Küss niemals Choppers Geisterbraut