Perry Rhodan - Hörspiele seit 1976: Drei Mächte und ein Unsterblicher: Der Grundstein der Serie in der Hörspielfassung von EUROPA (1984)
Perry Rhodan - Drei Mächte und ein Unsterblicher
Die Hörspielfassung von EUROPA (1984)
Einleitung
Nicht ein Heftchen fand Zugang zu meinem Geiste. Als ich das lesefähige Alter erreichte und das jugendliche Interesse an phantastischer Literatur dieser Art, war diese Heftreihe bereits soweit fortgeschritten, dass ein Neueinstieg ein zu großes Wagnis war. Allzu verschlungen war das Universum des Weltraumhelden inzwischen.
Doch die Popularität dieser Figur erweckte natürlich meine Aufmerksamkeit. Spätestens 1984 als die ersten 4 Hörspiele davon bei EUROPA erschienen. Die Frage in mir brannte, wieso es nicht schon längst Hörspiele der Serie gab.
Eine berechtigte Frage, die aber damals schon eine Antwort gefunden hätte, wenn man näher geforscht hätte. Bereits 1976 gab es drei Perry Rhodan-Hörspiele bei EUROPA (Perry für die Ohren). Sie beruhten jedoch auf den sogenannten Planeten-Romanen und hatten mit Rhodan nur am Rande zutun.
Allein deshalb ist die 12teilige EUROPA-Serie sicher die bedeutendste und wichtigste Vertonung aus Hörspielsicht. Und das obwohl viele Fans der Romane, damit so wenig anfangen können. Und deswegen muss ich ein paar wichtige Worte an den Leser richten. Denn der geneigte Romanleser wird den einen oder anderen längst bekannten Fehler bemerken. Er wird merken, dass ich so wie kein Wort über die Romane verliere usw.
Das kann ich aufgrund mangelnder Kenntnis auch nicht. Dieser und die folgenden 4 Artikel befassen sich nur mit den Hörspielen von EUROPA aus den genannten Jahren.
Den Anfang machen die Folgen 1-4. Es sind die stärksten Umsetzungen. Danach geht der Bogen etwas nach unten. Dennoch bleiben aber auch die Folgen 5-8 noch sehr gut. In den Folgen 9-12 geht der Bogen der Qualität wieder etwas nach oben. Noch geplante, aber nicht mehr erschienene Folgen 13-15 sind eine bedauerliche Fußnote.
Heute gibt es eine Vielzahl von Hörspielserien zur Heftserie. U.a. der Zyklus um den Sternenozean wurde eindrucksvoll von STIL vertont.
Die 12teilige EUROPA-Variante hat ihr Manko vor allem in der Tatsache, dass sie einige Heftchen überspringt. Das ergibt einige Handlungssprünge, die sich vor allem ab Folge 3 bemerkbar machen. Gerade die Folgen 1 und 2 ergeben noch einen plausiblen Zusammenhang. Dann kommt aber bereits der Sprung. Pluspunkte sind wie immer bei EUROPA die prominenten Sprecher (u.a. Uwe Friedrichsen, Judy Winter, Horst Naumann) sowie die sehr gelungene Musikuntermalung. Die Manuskripte schrieb der damalige EUROPA-Hausautor Hans-G. Franciskowsky. Einer der sich selbst in der Haftserie gut auskannte, da er auch einige Romane beisteuerte. Zudem ein SF-Experte. Seine Hörspiele waren meist recht oberflächlich, aber aufgrund ihrer Dramaturgie auch recht unterhaltsam. Er presste auch die Rhodan-Abenteuer in ein 35 bis 50 Minuten-Konzept pro Folge. Mehr dazu aber in den folgenden Artikeln.
Etwas zu den Hauptsprechern: Den Part des Erzählers übernahm Peer Schmidt. Der bekannte Schauspieler („Der kleine Doktor“) war nur selten in Hörspielen zu hören, solange es kommerzielle Produkte waren. Die Erzählerrolle, die er bei Perry Rhodan innehatte, ist schon fast die Ausnahme für ihn als Hörspielsprecher im kommerziellen Bereich. Von EUROPA wurde er wohl nur deswegen vor das Mikro geholt. Hinzu kamen noch ein oder zwei weitere kleine Gastrollen (u.a. bei TKKG). Insgesamt sind seine Hörspieltätigkeiten so selten wie seine Fernsehauftritte. Er war dem Theater und dem Film verbunden. Da er auch in Berlin lebte, war er kein typischer Hamburger Sprecher und wohl nur aufgrund eines Gastspieles vor Ort.
Perry Rhodan wird von Uwe Friedrichsen gesprochen („Schwarz – Rot – Gold“). Der wiederum hatte auch nur wenige Rollen neben Perry Rhodan im kommerziellen Hörspiel. Aber seine Auftritte waren fast allesamt recht prägnant. Ob als Wallace-Ermittler im „Frosch mit der Maske“ oder auch als Zombiejäger wider Willen in „Insel der Zombies“ wo übrigens auch neben Judy Winter auftrat. Die spricht bei Perry Rhodan die Thora. Friedrichsen dürfte schon damals für die Rolle des Rhodan etwas zu alt gewesen sein. Doch durch seine resolute Art des Spielens passte er gut auf diese Figur, die sich durch nichts beirren lässt.
Rolf Jülich übernimmt die Rolle des Reginald Bull. Ihn kannte man aus vielen Hörspielen der 80er-Jahre. Nicht zuletzt auch durch die Figur des Captain Jim Stone innerhalb der Wallace-Serie bei Maritim.
Ernst von Klippstein war ebenfalls ein vielbeschäftigter Sprecher bei EUROPA und spricht hier den Crest. Die Rolle des älteren und freundlichen Mannes war ihm offenbar auf den Leib geschrieben. Aber er konnte auch anders wie er in z.B. in „Schloss des Grauens“ als gruseliger Hoteldiener beweist.
Judy Winter scheint als resolute und tapfere Frau immer der ideale Gegenpart zu Friedrichsen zu sein. Das zeigten beide ja schon in der „Insel der Zombies“. Hier hat sie Gelegenheit richtig gut aufzuspielen.
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Kommentare
Für damalige Verhältnisse (und meiner ersten Hörspielerfahrung) war die LP von EUROPA wirklich nicht schlecht gemacht.
Ja, Friedrichsen hat mich auch nicht überzeugt. Liegt aber wohl daran, welchen Sprecher man zuerst gehört hat. Viele halten ihn für den besten Perry Rhodan.
@Laurin
Da hast Du ausgerechnet das schwächste Hörspiel erwischt. Trotz der etwa 40 Minuten zieht es sich ein wenig und lässt einiges von Stimmung und Atmosphäre des 1. Hörspiels vermissen (vor allem Perry himself).
Aber es ist nicht alles verloren! Hier gibt's "Invasion der Puppen" zum Schnäppchenpreis!
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