Öko-Thrill mit obligatorischen Shocker-Zutaten: Larry Brent (31) Die Müll-Monster
Öko-Thrill mit obligatorischen Shocker-Zutaten
Larry Brent (31) Die Müll-Monster
Larry Brent ermittelt in Deutschland. Nicht einfach so, hat Jürgen Grasmück alias Dan Shocker seinerzeit Hanau als Handlungsort gewählt. Er hat seinen Geheimagenten damit in seine eigenen heimischen Gefilde geschickt. Auf Gruselromane.de heißt es sogar:
Die Grundidee zu diesem Roman entstammte der Realität, als ein Hanauer Unternehmer verdächtigt wurde Industriemüll im großen Stile illegal entsorgt zu haben.
Ob sich der große Dan Shocker tatsächlich von so einem Fall inspirieren ließ, weiß ich jetzt nicht zu sagen. Aber er ließ sich nicht selten von aktuellen Themen Zeit leiten. Besonders bei Larry Brent, wo aus Alltagshorror oftmals richtiger Horror erwuchs. Die Müll-Monster erschien erstmals in der Spätphase der Larry-Brent-Romane im Silber-Grusel-Krimi. Das war 1978. Das Thema Umwelt, Klima und vor allem Müll und Atom war schon damals ein Thema. So ersann Grasmück die Geschichte vom Unfall im Chemielabor, dem einige Tausendfüßler entkommen sowie anderes Krabbelviech. Die nähren sich an der nahe gelegenen Giftmülldeponie, deren Gift selbstredend illegal abgeladen wurde, und mutieren zu Monstern. Den Rest kann man sich schon denken. Der böse Wissenschaftler ist natürlich auch mit von Partie. Der ist bei Dan Shocker obligatorisch und fast nicht wegzudenken.
Die Umsetzung geht auch diesmal in Ordnung. Jo Jung kommt als Erzähler neben Jaron Löwenberg wieder ausreichend zum Einsatz. Auch diesmal sind die Sprecher alte Bekannte der Serie. Bert Stevens ist es diesmal, der den Bösewicht mimt.
Bleiben noch Wünsche offen? Diesmal fast nicht. Die Musik ist wieder sehr treffend. Dumpfe, bedrohliche Töne, die an Fortbewegungen von Rauben erinnern. Gut gemacht. Mir fehlt dennoch ein wenig die Düsternis, die dem Roman innewohnt. Man nimmt sich in entscheidenden Szenen wenig Zeit um eine Atmosphäre aufzubauen. Aber das sind Kleinigkeiten. Man hätte als Eingang eine Szene wählen können, in denen gerade der Müll abgeladen wird und ein düsterer Dialog der Bösewichte das ganze begleitet. Dies würde dem Eingang des Romans sogar etwas mehr entsprechen. Man ist sonst durchaus nahe an der Vorlage geblieben. Man nahm sich aber die üblichen kleinen Freiheiten, wie etwa den Laser Larrys sprachlich zu aktivieren: "Laser aktiviert". Ein alter Clou um den Erzählpart hier zu sparen. Auch das Smartphone, auf dem die Mitarbeitern spielt, gab es 1978 sicher nicht.
Das Cover erinnert mich diesmal mehr an den "Frosch mit der Maske", geht aber in Ordnung. Der Rot-Ton fällt ins Auge. Warum man Titel-Helden besser nicht grafisch darstellen sollte, habe ich schon in der Besprechung zu Folge 30 erklärt.
Fazit: Spannende und unheimliche Geschichte in einer akzeptablen Umsetzung. Die Vorfreude auf weitere Folgen wächst.
Die Müll-Monster
(1)= Verlagstext
(c) by author