italienische Kopfjäger - Larry Brent (37) Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Italienische Kopfjäger
Larry Brent (37) Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns
Ein Fall voller tödlicher und grausamer Entwicklungen, die Larry Brent an seine Grenzen bringen. Wird Morna Ulbrandson gefunden und diesen blutigen Fall überleben?… (1)
Vieles ist misslungen
Mit diesem Hörspiel sind insgesamt 7 Romane aus den Vierziger Bändern der eigenen Larry Brent-Serie vertont. Allein Zauberstern-Records wählt 5 Titel aus dieser Reihe zur Vertonung aus. Der vorliegende Roman spielt in Italien, obwohl ich Spanien als Schauplatz idealer gefunden hätte. Nicht zuletzt weil ein spanischer Agent der PSA mitwirkt. Die kleine Änderung hätte ich mir schon gewünscht. Aber das Label bleibt seiner originalen Vertonung treu, dicht am Roman. Das ist nicht immer gut, wie dieses Beispiel zeigt. Der Roman hat gute Ansätze und hörspieltechnisch hätte man da viel rausholen können. Allein die stimmungsvolle Eingangsszene hätte mit einem anderen Autoren sicher anders geklungen.
Zwar setzt man Jo Jung als Erzähler ein, doch außer zu Beginn des Hörspiels taucht er kaum auf.
Im Roman kommt noch Iwan in der Geschichte vor. Sein Einsatz ist aber entbehrlich, weswegen er in diesem Hörspiel klugerweise weg fällt.
Was nicht weg fällt ist die die langwierige Erzählweise zur Mitte der Handlung. Es kommt einfach keine Spannung auf und man verliert sich in teilweise sehr inhaltslosen Geschwafel. Ein Dialog nimmt hier sogar ganze 5 Minuten ein. Sowas ist schrecklich ermüdend, zumal in dem Dialog (einem Telefonat) keine Akzente gesetzt werden. Das Geheimnis eines spannenden und guten Hörspiels sind kurze Szenen mit spannenden Cliffhangern, die das Weiterhören zur Pflicht machen. Die Hörspiel-Handwerker früherer Jahre verstanden das gut. Aber sie waren auch Meister ihres Fachs und haben in der Unterhaltungsbranche von der Pike auf gelernt. Wer sich allerdings hier hinter dem gewählten Pseudonym Jake Renson verbirgt ist unklar. Sein Einstand (wenn es den einer ist) überzeugt mich allerdings nicht.
Es geht in der Geschichte um einen Schizokiller, der seine Opfer mit einer Sichel enthauptet. Dieser Mörder, so glaubt Larry Brent ist aus einer italienischen Irrenanstalt geflohen.
Spoiler
Ein weiterer PSA-Agent taucht hier auf: Juan Ramonez Estellé alias X-RAY 9. Allerdings nur, um zu sterben. Gesprochen wird er von Simeon Hrissomallis selbst.
Als neuer Chronist fungiert Nils Weyland, der den verstorbenen Michael Harck ersetzt.
Der Held als Karikatur
Das Cover gefällt mir wieder nicht. Jeder Leser, jeder Hörer, stellt sich seinen Helden sicher anders vor. Nicht ohne Grund hatte Dan Shocker seinerzeit auf die Zeichnung seiner Hauptfiguren auf dem Cover verzichtet. Man kann sich sicher Fans vergraulen, wenn seine Vorstellungen nicht dem entsprechen, was er glaubt zu sehen in seinem geistigen Auge. Hier wird geradezu wild eine Figur dargestellt, die so gar nicht ins Bild eines smarten Agenten passen will. Ein viel zu großer Kopf auf einem kleinen Körper. Ungelenk wie immer, wenn der Zeichner der Serie Figuren malt. Aber vielleicht sollen das ja Monster sein....
Fazit
In der Serie gab es Tiefen und nur wenige Höhen, wenn diese auch bemerkenswert waren. Zuletzt bei Folge 27 "Das Grauen schleicht durch Bornards Haus". Es gab viele Folgen, die im Mittelmaß angesiedelt waren, aber auch Tiefschläge. Was mir fehlt ist der Moment, der mich mitreißt, so wie einst in den achtziger Jahren, als EUROPA das Ganze umgesetzt hat. Auch eine Atmosphäre scheint sich nicht so richtig einstellen zu wollen. Dafür sind die Effekte zu belanglos und die Musik sehr austauschbar. Auch die Sprecher wirken zum Teil stark gekünstelt.
Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns