Around the Corner: Bite my Valentine - Vampire im Anime
Bite my Valentine
Vampire im Anime
Doch wie es dabei mit den Vampiren in Japan und besonders im Anime. Sind es grauenerregende Gestalten, die dem Zuschauer, wieder das Fürchten lehren sollen, oder sind romantisierte Versionen, die mit ihrem eigentlichen Ursprung nichts mehr zu tun haben?
Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick darüber geben, welche Formen und Arten von Vampiren im Anime vorkommen können.
Der Vampir in Japan
Der Vampir, der es in die 1950er Jahre in das japanische Kino schaffte, stammt nicht aus dem eigenen Land, sondern sieht seinen Ursprung in der westlichen Welt. Jedoch hat Japan seine eigene Vampir-ähnlichey Gestalt.
Die Nukekubi erscheinen am Tage als normale Menschen. In der Nacht trennen sie sich jedoch ihre Köpfe vom Rest des Körpers und sie machen Jagd auf Menschen, schreiend stürzen sie sich dabei auf ihre Beute und beißen zu.
Der Vampir und der Horror
Ein großes Feld im Anime ist der Horror. Dort gibt es keine glitzernden Vampire die blutjungen Teenagern hinterher schmachten. Es sind blutrünstige Gestalten, die alles vernichten, was ihnen in den Weg kommt. In vielen Fällen stellt sich ein einfacher Held ihnen entgegen, nicht selten ist er ein Vampir selbst. Monster gleiche Gestalten, die Monster jagen. So gesehen in (TV-Serie 2001/2002; Al!ve). Die Organisation Hellsing, die mit ihrer Geheimwaffe Alucard, einem mächtigen Vampir, jagt auf seines gleichen macht spielt darin die zentrale Rolle. Ein wahrlich nicht unblutiger Anime, in dem Alucard mit Genuss seinen Beruf auslebt.
Doch der vielleicht eigentliche Klassiker ist (Film 1985; Al!ve, Sequel 2001), der schon recht früh zum Kult wurde. Basierend auf dem düsteren Manga von Kikuchi Hideyuki, ist dieser Genremix ein großartiges Werk, wenn man über ein paar Schwächen in der Animation hinweg schaut. 10.000 Jahre in der Zukunft, ist die Erde ein Ort, an dem Monster frei umher wandern, und die Menschen sich mit hoch technologisierten Waffen Gehör verschaffen. Unter ihnen ist der Vampirjäger D, der Western gleich zu Hilfe kommt, wenn er gerufen wird. Schaurig und düster, der viele nachfolgende Vampir-Filme, und auch Manga, entsprechend beeinflusste.
Und da wäre das umfangreichere (Film, 2000; Paninini Video) mit seinen indirekten Nachfolgeserien Blood+ (TV-Serie 2005-2006; peppermint Anime) und Blood-C (TV-Serie 2011; Animaze). Saya, ein junges Mädchen in Schuluniform, ist dazu auserwählt, Vampire zu töten, die das Sonnenlicht scheuen und den Menschen Alpträume bereiten. Doch wer ist sie, woher nimmt sie ihre Kräfte, warum kann nur sie jene Monster jagen, welche Art von Monster ist sie selbst?
Während Vampire-C viel gescholten wurde, gelten doch und Blood the last Vampire als Kult. Man darf jedoch nicht den Fehler machen, Film und Serie als auf gleicher Stufe zu betrachten. Der Film ist bei weitem düsterer und seltsamer als es die Serie, mit ihren 50 Episoden, am Ende ist. Vor allem der Charakter der Hauptdarstellerin Saya, macht fast eine 100°-Wendung, was der Serie ein vollkommen anderes Gefühl gibt, aber nicht weniger gut unterhaltend ist.
(TV-Serie 2005; Al!ve) vermischt ebenfalls den Vampirismus mit einer zukünftigen Welt. Das Armageddon ist hereingebrochen, doch noch immer kommt der Krieg zwischen den Vampiren und den Menschen nicht zur Ruhe. Um die Menschheit zu schützen hat der Vatikan eine Sonderheit unter sich, die jene Kreaturen jagt, doch auch hier ist die Frage welche Monster es braucht um Monster zu jagen. Die Hauptfigur, Priester Abel Nightroad, hat in seiner Art und Weise dabei starke Verbindungen mit Vash aus Trigun, die beide ihr eigenes Kreuz tragen müssen und auf der Suche nach dem sind, was sie am Ende definiert.
Der Vampir und der Horror sind sich zwei altbekannte Freunde, die gerne im Anime und natürlich auch im Manga zusammen gehen. Animateure leben dabei gerne schonungslos ihre dunkelsten Fantasien aus und machen so gut wie vor nichts halt. Kontrast wird meistens nur die Figuren erzeugt, dem Jäger, der selbst ein Monster zu sein scheint. Saya, ist ein blutjunges Mädchen, das die Düsternis und die Grausamkeit in sich trägt, Abel ist ein Träger seines eignen Kreuzes und D…, D. ist einsamer Cowboy, der das Gesetz mit seinen eigenen Mitteln versucht durchzudrücken. Sie alle geben sich dem Blutdurst hin, der durch den Kampf, den sie Tag für Tag bestreiten in ihnen entfacht wird.
Der Vampir und die Romantik
Natürlich darf dieses Genre nicht fehlen. Wie wir an Twilight gesehen haben und allen anderen nachfolgenden und davor kommenden Serien, besteht eine gewisse Faszination für die weibliche Bevölkerung, die Kreaturen der Nacht betreffend. So wie im Buch einige Beispiele gibt, gibt es sie auch im Anime und im Manga.
Eines der bekanntesten Dramen ist wohl (TV-Serie 2008, Sequel 2008, beide Kazé). Die Akademie Cross hütet ein wichtiges Geheimnis; die Nacht-Klasse, eine Klasse voller Schüler, die nur in der Nacht zum Unterricht gehen, ist voller Vampire. Yuuki (die weibliche Heldin) und Zero haben die Aufgabe, diese zu schützen und einen Reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Denn niemand darf dahinter kommen. Doch was verbindet Yuuki mit dieser Schule und woher kam sie einst, gefunden in einer eisigen Winternacht gerettet von einem Vampir, der der Anführer der Nachtklasse ist. Was verbindet sie?
Eine Geschichte voller Geheimnisse und sehr viel Drama und Romantik. Düster und Bittersüß, mit mehr als einem Plottwist. 
Ähnlich wie in (Manga, Kazé), das bisher leider nur als Manga vorliegt. Eine Sekretärin erfährt, das ihr Boss ein Vampir ist, und es von diesen eine geheime Welt gibt, die viele Stricke in der Hand hält. Sie macht es sich zur Lebensaufgabe ihren Boss zu beschützen und auf dem Weg dahin, wird aus ihnen ein Paar, das seine ganz eigenen Hürden überwinden muss.
Was wie die schlimmste Schnulze klingt ist recht amüsant, was auch viel der Heldin geschuldet ist, die sich nichts sagen lässt und resolut ihren eigenen Kopf durchsetzt.
Damit stehen beide Serien, obwohl sie im gleichen Genre angesiedelt sind, in einem kompletten Gegensatz. Die fast schon weinerlichen und schönen Vampire aus Vamire Knight, gegen die extremen nach vorne drängenden Gestalten aus Midnight Secretary. Das sich vor allem an ein etwas mehr erwachseneres Publikum richtet.
Romantisierend auf seine eigene Art ist auch Princess Vampire Miyu (OVA 1988-1989, AV Visionen), die ätherische Horrorserie hat im Mittelpunkt das Vampir-Mädchen Miyu, das Schatten jagt und sie dahin zurück schickt wo sie hergekommen sind. Die kurze Serie dreht sich um verschiedene Zusammentreffen mit jene Schatten, die Menschen beeinflussen und welchen Weg Miyu einmal selbst wählen muss.
Der Vampir und die Komödie
Natürlich wird im Anime nicht alles ernst genommen, und auch der Vampir muss auf seine Art für den Humor erhalten.
In Cheeky Vampire Karin (Yuna Kagesaki, Carlsen Manga) haben wir das Vampir Mädchen Karin, das einmal im Monat zubeißen muss, aber nicht um Blut zu saugen, nein, um es abzugeben.
Freunde, die wenn man sie küssen will sich plötzlich in Vampire verwandeln. Vampire, die sich nicht wie welche benehmen. Leicht(?) pervertierte. Tollpatschige, verplante, durchgedrehte...
Wie so vielem im Anime und auch Manga keine Grenzen gesetzt ist, so vielfältig sind auch die Interpretationen der Blutsaugenden Ewiglebenden. Gepeinigt und gebeutelt, grausam und nachgiebig, romantisch, melancholisch, witzig, nervend, depressiv, unvampirisch, sind dabei nur wenige Facetten. In einigen Fällen haben sie Monster ähnliche Züge, in anderen jagen sie sich selbst, in wieder anderen wirken sie wie ganz normale Menschen.
Sie alle erfüllen eine Fantasie, die man mit ihnen in Verbindung bringt. Doch mehr noch als in der westlichen Welt, spielt man mit ihnen, versucht ihnen eine Herkunft anzudichten, eine Erklärung für sie zu finden.
Freunde des gepflegten Vampirismus sollten sich einmal hier umschauen, wenn sie denken, sie haben alles gesehen, was da sein kann.
Und nächstes Mal: Story-Krise Japan? - Probleme einer kreativen Welt auf High-Output
