Klassiker des Science-Fiction-Films: Geburten verboten - Die Erde stirbt
Geburten verboten -
ZPG - Die Erde stirbt
Frauen, die bereits schwanger sind, müssen abtreiben. Verstöße gegen den Erlass werden mit der Todesstrafe geahndet. Um Ehepaaren dennoch die Illusion eines geordneten und glücklichen Familienlebens vorzugaukeln, können in speziellen Kaufhäusern, so genannten Baby Shops, sprechende Kinderpuppen käuflich erworben werden.
Russ McNeil und seine Ehefrau Carol können und wollen sich mit dieser Scheinwelt nicht abfinden, sie zeugen schließlich ein Kind. Da beide sich der ständigen Gefahr bewusst sind, dass das Kind möglicherweise entdeckt wird, versteckt McNeil in der Kanalisation direkt unterhalb des Hinrichtungsplatzes ein Schlauchboot, mit dem sie fliehen wollen. Das Kind wird von ihren Nachbarn entdeckt und ruft bei diesen Neidgefühle hervor. Sie wollen das Kind mit ihnen teilen. Als McNeil sich nicht darauf einlässt, werden sie von den Nachbarn denunziert und zum Tode verurteilt. (1)
Dieser dystopische SF-Film mutet reichlich surreal an. Gerade darin besteht seine Stärke, aber die Technik und der Stil sind stark veraltet bzw. billig. Da kommen unfreiwillig Erinnerungen an "Orion" oder auch "Raumschiff Enterprise" hoch, die aber technisch noch ein wenig mhr zu bieten hatten, jedenfalls teilweise.
Gemessen am Produktionsjahr 1972 kann man die eingesetzte Technik als grenzwertig bezeichnen. Viele Szenen des Film spielen im Nebel (Smog auf der Erde). so dass man Details meistens aufspart. Szenen im inneren sind meist durch kahle Stahlwände geprägt. Eine kalte und düstere Zukunft wird suggeriert. Das ganze spielt dann im 21. Jahrhundert. Also in unserem Jetzt-Jahrhundert, ohne dass jedoch ein genaues Jahr genannt wird. Thema ist eine Überbevölkerung und absolute Nahrungsknappheit, die die Regierungen dazu veranlassen Zeugungen von Kindern zu untersagen. Verstöße dagegen werden als Verbrechen gegen die Menschlichkeit geahndet, da jeder Nachwuchs den anderen die Nahrung weg essen könnte. Dies würde das Ende jeglicher menschlicher Zivilisation über kurz oder lang bedeuten. Deswegen wird jedes entdeckte Kind, welches nach dem Erlass geboren wurde, samt Eltern hingerichtet.
Vieles lässt der Film offen. Zum Beispiel wie Nahrung angepflanzt wird, wenn alles verseucht ist. Auch in anderen Detailfragen bliebt der Film etwas hinter seinen Möglichkeiten. Darstellerisch ist er etwas schwierig. Oliver Reed und Geraldine Chaplin spielen teilweise sehr marionettenhaft. Da man nicht genau weiß, ob dies zzur Rolle gehört oder nur ein Schwachpuinkt ihrer Darstellung ist, kann man dies schwerlich beurteilen.
Der auf DVD erschiene Film wurde seit Jahren nicht mehr im TV gezeigt. Es ist ein interessanter Film, was die Thematik und die Umsetzung angeht. handlungstechnisch lässt er viele Fragen und Wünsche offen.
Geburten verboten - ZPG – Die Erde stirbt
Kommentare
Illustriert mal wieder schön, wie sehr die westliche 70er-Jahre SF eigentlich in allem danebengelegen hat. Raumfahrt, Nutzung der Meere, das Gespenst der Überbevölkerung, nichts davon beschäftigt uns heute wirklich. Wir haben ganz andere Probleme. Der Einzige, der wirklich die Bezeichnung Visionär verdient hat, ist und bleibt Orwell mit seinem 1984. Und der war nicht mal SF-Autor.