Gegen die Mächte der Finsternis - »Sindbads gefährliche Abenteuer«
Gegen die Mächte der Finsternis
»Sindbads gefährliche Abenteuer«
Für den 1958 von Nathan Juran inszenierten „Sindbads 7. Reise“ hatten Harryhausen und Charles H. Schneer Dynamation erfunden, mit dem sie die filigranen Plastilinfiguren auf beeindruckende Weise mit Aufnahmen der Schauspieler kombinieren konnten – und das seinerzeit erstmals mit Farbaufnahmen. Im Laufe der 60er Jahre entwickelten sie die Technologie fort, um schließlich im Jahr 1973 mit „Sindbads gefährliche Abenteuer“ ihren zweiten Film über die Erlebnisse des wackeren Seefahrers auf die Leinwand zu bringen. Nun hieß das Verfahren Dynarama und war noch weiter perfektioniert worden. Unter der Regie des erfahrenen Genreregisseurs Gordon Hessler („Im Todesgriff der roten Maske“, „Der Todesschrei der Hexen“) entstand so ein weiteres spannendes Fantasyabenteuer, das hinter den Klassikerqualitäten von „Sindbads 7. Reise“ kaum zurückbleibt und eine rund einhundert Minuten lange spannende Abenteuergeschichte erzählt, die von ihren bunten Settings und den beeindruckenden Animationen Ray Harryhausens lebt. 
Sindbad (John Phillip Law) kommt auf einer seiner Fahrten in den Besitz eines seltsamen goldenen Medaillons. Als ihm dieses nach seiner Landung von einem gewissen Koura (Tom Baker) wieder abgenommen werden soll, entscheidet sich Sindbad dagegen und düpiert damit den angeblichen Prinzen. Als er in Marabia auf den Großwesir (Douglas Wilmer) trifft, erfährt er, dass seine Entscheidung richtig war. Koura ist im Bunde mit den dunklen Mächten. Der Großwesir besitzt ein ähnliches Amulett, und gemeinsam erkennen die beiden Männer, dass es noch ein drittes geben muss. Die beiden bereits vorhandenen Teile weisen den Weg dorthin, der über das Meer zu einer unheimlichen Insel führt. Sindbad nimmt noch den Faulpelz Harun (Kurt Christian) und die schöne Sklavin Margiana (Caroline Munro) mit auf die Reise, die ihn und seine Mannschaft schon bald auf feindselig eingestellte Kreaturen treffen lässt. So werden sie beispielsweise von der Galionsfigur ihres eigenen Schiffes angegriffen, die Prinz Koura mit seinen magischen Beschwörungsformeln zum Leben erweckt hat. Denn der Zauberer ist Sindbad mit seinem eigenen Schiff dicht auf den Fersen und lässt sich somit von diesem ans gemeinsame Ziel navigieren.
Gordon Hessler hat den Film recht gemächlich entwickelt, um nicht direkt zu Beginn mit großen Szenen zu klotzen. Nichtsdestotrotz kann auch das erste Drittel des Films auf abenteuerlich-fantastische Weise bestens unterhalten. Nachdem einige erste kleinere Kreaturen von Ray Harryhausen ihren Auftritt hatten, steuert der Film auf den grandiosen Schwertkampf mit der sechsarmigen Gottheit Kali zu. Aber auch danach hält der Film mit dem einäugigen Zentauren und dem Greif noch wunderbare Szenen bereit. Ein Staunen machender Märchenfilm für die ganze Familie. Die BluRay-Erstveröffentlichung in der „Ray Harryhausen Effects Collection“ bietet, wie bereits die BluRay von „Sindbads 7. Reise“, ein insgesamt sehr überzeugendes Bild (im remasterten Widescreen-Format 1,66:1), das bei den Doppelbelichtungen und Aktwechseln an Schärfe etwas einbüßt. Der Ton (Deutsch in Linear PCM 2.0 Stereo, Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) bietet keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Als Extras sind auch hier wieder die Dokumentation „Harryhausen Chronicles“ (58 Minuten) und der Trailerclip „This is Dynamation“ (3 Minuten) aufgespielt, die auch auf den anderen Scheiben der Reihe zu finden sind. Darüber hinaus gibt es hier noch den US-amerikanischen und deutschen Kinotrailer des Films sowie eine schöne animierte Bildergalerie mit Plakaten und Aushangfotos zu entdecken.
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