Die Saurier-Saga kommt zu ihrem (vorläufigen?) Ende - »Jurassic World Dominion«
Die Saurier-Saga kommt zum (vorläufigen?) Ende
»Jurassic World Dominion«
Wer wird im Kampf um die Vorherrschaft der Erde siegen? Menschen oder Dinosaurier?
Kaum eine andere große Filmproduktion wurde derart von der Corona-Pandemie gebeutelt wie die Dreharbeiten zum dritten Jurassic World Film mit dem Untertitel „Dominion“ (dt. „Das Neue Zeitalter“). Am Enden standen mehrere Startverschiebungen, horrende Kosten für die täglichen Corona-Tests aller Crewmitglieder und sogar eine Netflix-Satire von Judd Apatow („The Bubble“), welche den Irrsinn zu Pandemiezeiten einen Mega-Blockbuster zu drehen sehr ironisch aufs Korn nahm. Hat sich aber nun die lange Wartezeit für die Fans der Reihe doch gelohnt? Diese Frage kann direkt bejaht werden, denn obwohl der Trilogie-Abschluss nicht frei von Schwächen ist, so bietet er doch „Dinotainment“ in Reinkultur.
Zu Beginn wähnt man sich als Zuschauer zwar eher in einem James Bond- oder Mission Impossible-Film, da Regisseur Colin Trevorrow (der auch schon Jurassic World inszenierte) seine beiden Hauptdarsteller Chris Pratt und Bryce Dallas Howard auf der Suche nach ihrer entführten Ziehtochter über die halbe Erdkugel hetzt (Motorrad-Verfolgungsjagd in bester Bond Manier inklusive), bevor die verschiedenen Handlungsstränge schließlich in einem Gentechnik-Labor in den Dolomiten zusammenlaufen. Dort agiert auch der Antagonist des Films, Campbell Scott als Lewis Dodgson, ein leicht psychopathisches Abziehbild von Steve Jobs, der mit seinen gentechnisch veränderten Heuschrecken das Ökosystem der Erde gefährdet. Klingt ziemlich abstrus? Ist es auch, aber der Film ist sich der Irrwitzigkeit seines Plots durchaus bewusst, nimmt sich deshalb selber niemals allzu ernst und konzentriert sich in der zweiten Hälfte des Films auch weniger auf den Verschwörungsplot, sondern vielmehr auf die eigentlichen Stars des Films, nämlich die Dinosaurier, welche sich auch in großer Zahl im Dolomiten-Reservat tummeln.
Neben alten bekannten wie den Raptoren oder dem Tyrannosaurus Rex finden sich auch zahlreiche neue Arten, welche bislang noch keinen Auftritt in einem der Jurassic-Filme hatten. Da wäre etwa der sehr spezielle Therizinosaurus, welcher seiner wörtlichen Übersetzung „Sensenechse“ alle Ehre macht, denn seine Auftritte mit seinen langen Klauen sorgen für einige Gänsehaut-Momente. Ebenfalls neu dabei ist der größte Flugsaurier der Geschichte (Quetzalcoatlus) und die drachenartigen Dimetrodons, welche in einer sehr effektiven und spannenden Höhlensequenz einen erinnerungswürdigen Auftritt haben. Apropos erinnerungswürdiger Auftritt.
Einen solchen legen auch die drei Legacy-Charaktere hin, welche in Dominion endlich ihr Comeback feiern dürfen: Jeff Goldblum hatte in Fallen Kingdom einen kurzen Auftritt, bekommt nun aber als Chaostheoretiker Dr. Ian Malcolm deutlich mehr Screentime zugestanden und hat in beinahe jeder seinen Szenen einen trockenen Spruch auf den Lippen – ein absolutes Highlight! Daneben kehren auch Sam Neill und Laura Dern in ihren ikonischen Rollen als Dr. Alan Grant und Dr. Ellie Sattler zurück (sie waren zuletzt in Jurassic Park 3 in diesen Rollen zu sehen) und auch sie sorgen dafür, dass neben all der Gigantomanie von Dominion auch das eigentliche Herzstück der Jurassic-Filme nie ganz in den Hintergrund gerät: Sympathische Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert.
Fazit:
Mit „Dominion“ findet die „Jurassic World“-Trilogie einen würdigen Abschluss. Zwar ist das erste Drittel des Films etwas konfus geraten und erinnert mehr an einen Agenten-Thriller, doch findet der Film noch rechtzeitig in die richtige Spur und liefert das, was sich Fans der Jurassic-Filme erwarten, nämlich gut inszenierte Dino-Action mit Charakteren, die einem ans Herz gewachsen sind. Dabei profitiert „Dominion“ besonders von der Rückkehr von Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum in ihren ikonischen Rollen aus den „Jurassic Park“-Filmen. Gepaart mit den vielen neuen Dinosaurier-Arten ergibt sich ein unterhaltsamer Abenteuer-Spaß, der im Finale noch einmal richtig aufdreht und den schwachen Beginn schnell vergessen lässt.
Jurassic World Dominion