Western (Roman) - Silent Enemy (Der lautlose Töter)
Silent Enemy
(Der lautlose Töter)
(Der lautlose Töter)
Nach einem packenden, recht stimmungsvollen Prolog, in dem dem Leser bereits offensichtlich der spätere Mörder vorgestellt wird, setzt die Handlung im Jahr 1873/74 ein. Mit dem tollwütigen Wolf, der Sundance angreift, findet der Autor einen Handlungsstrang, der im Westernheft/Westerntaschenbuch in der dargestellten Bedrohung so noch nicht oft aufgegriffen wurde. Der Autor trägt ziemlich dick auf; die angreifenden tollwütigen Tiere und die davon ausgehende Bedrohung wissen zu packen, würden aber in dieser Intensität und dieser Fülle auch gut und gerne in einen Gruselroman passen.
Die Jagd nach dem Mörder ist anfangs recht spannungsarm. Der geschulte Leser weiß sofort, dass es sich bei dem Mörder nur um die Person aus dem Prolog handeln kann. Mit der Figur des Marsh Ravenal, dessen Frau von dem Killer getötet wurde, kann der Autor einige überraschende Wendungen herbeiführen; lange Zeit weiß der Leser nicht, in welche Schublade dieser Charakter zu stecken ist.
Die Konfrontation zwischen Jim Sundance und dem Killer ist einerseits absolut trivial und heftromantypisch, mit vielen Erklärungen seitens des Mörders, dann aber absolut in den Bann ziehend, wenn Sundance versucht, dem ihm zugedachten langsamen Tod zu entfliehen - selten, dass man als erfahrener Leser bei einer doch recht einfachen Handlung so mitgerissen wird
Welches Fazit ist zu ziehen?
Wenn man sich das Taschenbuch als Film vorstellen würde, käme es den klassischen Winnetou-Filmen der Sechzigerjahre sehr nahe: weitaus näher, als es die tatsächlichen Karl-May-Romane waren.
Ein Western-Märchen mit Gruselelementen, kurzweilig, packend - und leider doch sehr trivial.
Daten zum Roman:
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