Wer weiß denn interessante Fakten? - QI und Wer weiß denn sowas

Wer weiß denn interessante Fakten?
QI und Wer weiß denn sowas

Es gibt Sendungen, die einfach nicht von den Sprung zu uns schaffen. Während wir mit „Jeopardy“ und „The Price is right“ - "Der Preis ist heiß", Neuauflage ist im Gespräch - durchaus vertraut sind, gibt es Sendungen, die einfach nicht sexy genug fürs deutsche Publikum zu sein scheinen. QI existiert seit 2003 - erst mit Stephen Fry als Moderator, dann mit Sandy Topsvik seit einigen Jahren als Präsentationen. Momentan sind wir beim Buchstaben Q angekommen.

Ja, richtig, die Staffeln orientieren sich am Alphabet. Eine deutsche Adaption ist nicht in Sicht.

Wobei ein Buchstabe durchaus für mehrere Sendungen gut sein kann. Es kann auch sein, dass ein Theme eine ganze Sendung bestimmt. „Ice“, „Queen“, „Rest“ zum Beispiel. Allerdings halten sich die Gäste, immer mit dabei Alan Davis, selten streng an das Theme und schweifen gerne ab. Was sehr amüsant sein kann - und dazu führt, dass es eine kurze Fassung für die ganze Familie und eine XL-Variante mit alle den Inhalten gibt, die eher für Erwachsene interessant sind. Man kann ahnen, dass bei P das Wort „Penis“ eine größere Rolle spielt … Habe ich erwähnt, dass die Sendung eine Art Quiz-Show ist?

Aber moment, ist denn „Wer weiß denn sowas“ nicht genau wie „Quite Interesting“? Beide Sendungen haben doch eine*n Moderator*in, die Fragen an die Prominenten stellt, die kaum zu wissen sind. Beide Sendungen vergeben Punkte und am Ende gibt es einen Gewinner. Nun, das mit dem Alphabet wurde schon erwähnt. Es gibt bei QI halt keine Wand, die die Themen vorgibt und auch das Publikum sitzt nicht auf irgendwelchen Seiten. Zudem ist nur Alan Davis dauernd als Gast vertreten. Zudem sammeln die Gäste bei QI Punkte statt Geld. Ja, das sind Kleinigkeiten, aber während bei „Wer weiß denn sowas“ klar ist, wie das Geld zustande kommt - die Summen sind klar - ist das bei QI nicht. Bisher hat auch niemand richtig herausfinden können, wie die Punktevergabe bei QI funktioniert. Denn es gibt Punkte für originelle Antworten - was bei „Wer weiß denn sowas“ nicht möglich ist. Und Abzüge - untermalt mit einem sehr lautem, durchdringendem Alarm und Projektion der falschen Antwort auf einem großen Screen. Ab und an ist die richtige Antwort übrigens der Blauwal, ein Running-Gag der Sendung seit der ersten Ausgabe.

Was jetzt zu dem Schluss führen könnte: Die Faszination für kuriose Dinge ist tatsächlich in Deutschland vorhanden. Leider nicht die sympathische Wärme der Moderation. Stephen Fry besitzt ein wahnsinniges Wissen, was in den Sendungen, die er moderierte, auch in seinen Abschweifungen deutlich wurde. Die Ausgaben mit ihm sind auch einen Ticken langsamer im Tempo. Sandy Topsvik, einige Zeitlang Gast bei Fry, macht etwas mehr Tempo, besitzt aber eine sehr charmante und warme Art. Zudem auch - wie Fry - einen natürlichen Witz. Ohne diesen hätten wir die deutsche Variante. Man kann nämlich über Kai Pflaume viel sagen, aber Charisma oder Witz gehört nicht zu seinem Forte. Was „Wer weiß denn sowas“ zu einer Art Nachsitzen für Leute macht, die gerne Quiz-Sendungen sehen. QI dagegen ist eine Unterhaltung unter netten Leuten, die einem etwas beibringen. Mehr oder weniger wie die „Sendung mit der Maus“. Allerdings mit mehr Witz. Wie gut, dass man sich entscheiden kann …

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