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„Red Dwarf“: Neue Prequel-Serie in Planung

In (Multi-)Medias Res - Die Multimedia-KolumneRed Dwarf
Neue Prequel-Serie in Planung

„Red Dwarf“ ist ein britisches Phänomen. Hierzulande kaum bekannt erzählt die SF-Sitcom die Abenteuer von Lister, Rimmer, Cat und Kryten.
Die Serie kommt - mit zeitlichen Pausen zwischendurch - immerhin auf 12 Staffeln. Und jetzt ist ein Prequel angekündigt. Ob das was wird? Gute Frage.
Die Serie spielt etliche Millionen Jahre in der Zukunft und Lister ist der einzige Überlebende der Crew.

Ein Strahlungsleck hat nämlich alle Anderen getötet. Allerdings lässt die KI des Schiffes, Holly, Listers Zimmergenossen Rimmer als Hologramm aufleben. Beide können sich nicht ausstehen, aber laut Holly ist das für Listers Psyche so am Besten. Es gibt dann noch den letzten Überlebenden einer Katzenzivilisation, die sich auf dem Schiff aus Listers Katze entwickelt hat.

Kryten vervollständig als Roboter dann das Team. Rob Grant und Doug Naylor entwickelten die Serie, wobei es 2021 zum einem Streit wegen der Rechte kam. Der ist behoben und deswegen: Prequel! Allerdings nur von Rob Grant. Und vielleicht eine Gelegenheit mal in die Serie ans sich reinzuschauen.

Den Reiz zu beschreiben, den die Serie ausübt ist gar nicht so einfach. Natürlich: Der Humor. Die Tatsache, dass Lister und Rimmer sich nicht ausstehen können, aber dennoch zusammenarbeiten müssen. Zumindest in den ersten Staffeln ist Rimmer als Hologramm nicht in der Lage irgendwas anzufassen. Allein die Idee, dass aus Listers schwangerer Katze eine ganze Zivilisation entstehen konnte … Das hat was. Und das Universum von Red Dwarf kommt komplett ohne Aliens aus.

Exotische Züchtungen aus irgendwelchen menschlichen Laboren, die Amok laufen - ja. Roboter, die sich selbst weiterentwickelten und einen Hass auf die Menschheit haben - ja. Aber immer, wenn Rimmer aufgeregt „Aliens! Es müssen Aliens sein!“ von sich gibt ist die Wahrheit meistens sehr banal. Man kann Red Dwarf tatsächlich nur wegen des Humors und der Gags anschauen.

Allerdings gibt es durchaus auch eine tiefere Ebene. Was macht einen Menschen eigentlich aus? Und was passiert, wenn man seine toxischen Seiten beseitig? Die Antwort ist nicht, dass es dann automatisch ein Paradies geben wird. Wäre ja auch zu einfach.

Ebenfalls verhandelt die Serie auch die Frage nach Glauben und Gott, ob das Leben vorherbestimmt ist oder wir doch einen freien Willen haben - wie man am Besten mit seinen Gefühlen umgeht. Nicht jede Folge ist so tiefsinnig wie „Ouroboros“ oder „Thank you for the Memories“. Aber manchmal sitzt man am Ende der Folge da und kommt ins Grübeln. 

Dabei schwankt natürlich auch die Qualität der Staffeln. Das liegt daran, dass Doug Naylor nach einigen Staffeln aus der Serie ausstieg und Rob Grant alleiniger Serienautor wurde. Ebenso kann man über den Dreiteiler streiten, der in den 2000ern den klassischen Staffeln nachfolgte - zählt als Staffel 9 übrigens - und auch die anschließend neu produzierten Folgen sind nicht immer treffsicher.

Deswegen darf man gespannt auf das Prequel sein, dass Rob Grant allerdings zusammen mit Andy Marshall entwickelt. Dabei deutete Grant an, dass der Roman wohl mehr sein wird als nur eine reine Nacherzählung der Serie. Genaueres wollte er aber noch nicht rausrücken. Immerhin aber die Prämisse.

„Red Dwarf: Titan“ wird uns Lister und Rimmer schon als Zimmergenossen präsentieren, die einen Landgang auf dem Titan machen. Der Titan ist voll von Kriminellen und Drogenhändlern, eine Art von riesiger Favela. Lister und Rimmer werden von einer geheimnisvollen Quelle kontaktiert und müssen zahlreiche Situationen meistern. Dass ein Prequel mit neuen Darstellern besetzt werden wird … liegt wohl in der Natur der Sache. Grant selbst meinte dazu: „Wir werden die Rollen neu besetzen.

Aber ich hoffe, dass die Original-Darsteller für Cameo-Auftritte bereit sind.“ Natürlich steht noch nicht fest, wer wer ist - eine Fehlbesetzung ist ja immer möglich. Hoffentlich ist das nicht der Fall. Natürlich wird es dann Fans geben, die mit der neuen Serie nichts anfangen können. Wobei das aber schon die in den 2000ern entstandenen neuen Staffeln von Red Dwarf galt. 

Interessant ist die Tatsache, dass bei der Einigung über die Rechte beide Autoren zum Zuge kamen. So wie bei Doctor Who die Daleks von Terry Nation erfunden wurden und der immer ein Mitspracherecht hatte, scheint das wohl auch bei Red Dwarf der Fall zu sein.

Gewisse Figuren oder Motive gehören anscheinend jeweils einem der beiden Autoren. Das könnte erklären, warum Lister und Rimmer auf Landgang sind und ein komplett neues Universum geschneidert bekommen. Von der Schiffs-KI oder vom Kapitän des Schiffes ist momentan keine Rede. Interessant ist ebenfalls, dass angedeutet wird, dass Doug Naylor momentan sich auch mit dem Red-Dwarf-Stoff beschäftigt.

Dazu gibts aber wirklich keine weiteren Infos außer der Andeutung von Grant in der Radio Times. Wie dem auch sei: Bis die Serie zu sehen sein wird, bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. Und bis es soweit ist: Die vorhandenen Staffeln gibt es noch auf Blu-Ray…

© by Christian Spliless (11/2023)

Kommentare  

#1 AARN MUNRO 2023-11-10 08:09
Bitte im ersten Leitsatz die Buchstaben im Wort "Phänomen" tauschen. :-)
#2 Ingo Löchel 2023-11-10 09:57
Wurde korrigiert!

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