Das Kino-Exkurs Spezial: Robin Hood
Das Kino-Exkurs Spezial
Robin Hood
Sie legen sich mit den höchsten Instanzen an und haben schon bald den skrupellosen Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn) zum Feind.
Am 10. Januar 2019 ist es soweit. Dann startet die neue Robin-Hood-Verfilmung mit dem britischen Schauspieler Taron Egerton in der Titelrolle, der 2014 durch seine Rolle des Eggsy in "Kingsman: The Secret Service" international bekannt wurde. Aufgrund des Erfolges folgte 2017 mit " Kingsman: The Golden Circle" die Fortsetzung des Streifens.
Durchaus ein Grund, einen kleinen filmischen Rückblick auf diese historische Filmfigur zu werfen.
1908 erblickte der Geächtete aus dem Wald von Sherwood mit dem Stummfilm "ROBIN HOOD AND HIS MERRY MEN" unter der Regie von Percy Stow das Licht der Film- und Kinowelt. Danach folgten unter anderem die beiden Stummfilme mit Robert Frazer (1912) und mit William Russell (1913) in der Titelrolle.
1922 kam der erfolgreiche, 143 minütige Stummfilm "Robin Hood" mit Douglas Fairbanks Jr. in der Hauptrolle in die Kinos, der mit einem Budget von fast einer Million US-Dollar einer der teuersten Filme der 1920er Jahre war. Trotz seiner hohen Kosten, war der Abenteuerfilm aber ein großer Hit an den Kinokassen.
Ähnlich erfolgreich war sechzehn Jahre später der Schauspieler Errol Flynn mit dem historischen Abenteuerstreifen "Robin Hood, König der Vagabunden" (1938), in der Alan Hale Senior erneut als Little John zu sehen war. Diese Rolle mimte Hale bereits im Fairbanks-Stummfilm aus dem Jahr 1922. 1950 war Alan Hale Senior in "Robin Hoods Vergeltung" ein letztes Mal als Little John auf er Kinoleinwand zu sehen.
1953 folgte die erste TV-Serie mit Robin Hood, in der Patrick Troughton erstmals den Geächteten aus dem Sherwood Wald im Fernsehen mimte.
Einer der bekannteste Robin-Hood-Darsteller der 1950er und 1960er Jahre war der britische Schauspieler Richard Greene, der den Robin Hood in der erfolgreichen TV-Serie "The Adventures of Robin Hood" spielte. Die Serie brachte es von 1955 bis 1960 auf insgesamt fünf Staffeln mit 144 Folgen. Greene mimte den Robin Hood 1960 auch in der Hammer-Verfilmung "Das Schwert des Robin Hood".
In den 1940er, 1950er, 1960er, 1970er und 1980er Jahren wurden weitere Filmchen gedreht, in denen unter anderem Schauspieler wie Jon Hall, John Derek, Richard Todd, Lex Barker sowie Don Taylor den Geächteten aus dem Sherwood Wald mimten.
1973 drehte Walt Disney den berühmten Zeichentrickfilm "Robin Hood", in dem alle Figuren des Films Tiere waren. Darin wurde unter anderem Robin Hood als Fuchs, Little John als Bär und König John als Löwe dargestellt. Zudem gab es eine Schlange namens Sir Hiss.
Drei Jahre später mimte der Schauspieler Sean Connery an der Seite von Audrey Hepburn den Robin Hood in "Robin und Marian" (1976). In dieser Robin-Hood-Verfilmung war der Schauspieler Robert Shaw als Sheriff von Nottingham und Richard Harris als Richard Löwenherz zu sehen.
In den 1980er Jahre folgte dann eine weitere TV-Serie mit Michael Praed (Staffel 1 und 2) und Jason Connery (Staffel 2 und 3), die es von 1983 bis 1985 auf insgesamt drei Staffeln mit 26 Folgen brachte.
Anfang der 1990er Jahre kam der Geächtete aus dem Sherwood Wald dann wieder durch die Verfilmung "Robin Hood – König der Diebe" (1991) mit Kevin Costner und Mary Elizabeth Mastrantonio in den Hauptrollen und unter der Regie von Kevin Reynolds in Mode.
Für seinen kurzen Auftritt als Richard Löwenherz in "Robin Hood – König der Diebe" erhielt der Schauspieler Sean Connery eine Gage von einer Million US-Dollar.
"Robin Hood – König der Diebe" war ein Hit an den Kinokassen und spielte bei einem Budget von 48 Millionen US-Dollar weltweit über 390 Millionen US-Dollar ein.
In den 1990er Jahren kam neben "Robin Hood – König der Diebe" aber auch noch die Robin-Hood-Verfilmung "Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz" mit Patrick Bergin als Robin Hood und Uma Thurman als Marian sowie 1993 die Parodie "Robin Hood - Helden in Strumpfhosen" mit Cary Elwes in die Kinos.
In den 2000er folgte mit "Robin Hood" eine weitere britische TV-Serie mit Jonas Armstrong in der Titelrolle, die es von 2006 bis 2009 auf insgesamt drei Staffeln mit 39 Folgen brachte.
2010 kam dann mit Ridley Scotts "Robin Hood" mit Russel Crowe und Cate Blanchett in den Hauptrollen, die bisher letzte Robin-Hood-Verfilmung in die Kinos, die an den Kinokassen allerdings nichts so der Hit war. Bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar spielte der Abenteuerstreifen nur weltweit 321 Millionen US-Dollar ein.
2019 startet nun eine neue Robin-Hood-Verfilmung mit dem britischen Schauspieler Taron Egerton weltweit in die Kinos, die vom 20. Februar 2017 bis zum 19. Mai 2017 in Frankreich und Kroatien gedreht wurde.
Betrachtetet man diese beiden Daten, stellt man sich schon die Frage, warum der Film erst so spät in die Kinos kommt. Denn die neue Robin-Hood-Verfilmung sollte eigentlich bereits am 23. März 2018 in den USA und in England starten.
Der Start des Films wurde jedoch von dem Filmstudio Summit (aus welchen Gründen auch immer) verschoben.
Nun startet der Abenteuerstreifen am 21. November 2018 in England und in den USA. In Deutschland kommt "Robin Hood" sogar erst am 10. Januar 2019 in die Kinos.
Der Ausgangspunkt des neuen "Robin Hood" ist ähnlich gestrickt, wie die bei "Robin Hood - König der Diebe" (1991) und "Robin Hood" (2010).
Robin Hood kehrt zusammen mit seinem Kampfgefährten Little John aus dem Kreuzzug zurück.
Wie in dem Costner-Film ist Little John ein Sarazene. In den 1990er spielte Morgan Freeman den Kampfgefährten Robin Hoods. In der neuen Verfilmung ist es der Schauspieler Jamie Foxx.
Viel ist über die neue Robin-Hood-Verfilmung leider noch nicht bekannt. Zwar gibt es bereits einen Trailer zum Film, der aber nicht unbedingt sehr aussagekräftig erscheint.
Interessant ist aber vielleicht die Tatsache, dass der historische Abenteuerfilm weniger auf computeranimierte Bauten und Landschaften setzt, sondern alles an 'Originalschauplätzen' gedreht wurde. Zwar nicht in England, dafür aber in Le Raincy, Frankreich und in Dubrovnik, Kroatien, wo ähnliche historische Bauten vorhanden sind.
Auf einigen Bildern sieht man auch, dass zusätzliche Bauten für den Film "Robin Hood" vor Ort an den Drehorten, insbesondere in Dubrovnik, erbaut wurden.
Neben Taron Egerton und Jamie Fox sind in weiteren Rollen Eve Hewson als Lady Marian, Ben Mendelsohn als Sheriff von Nottigham, Jamie Dornan als Will Scarlett, Paul Anderson als Guy of Gisborne sowie Tim Minchin als Bruder Tuck in dem Film zu sehen.
Regie in der neuen Robin-Hood-Verfilmung führte Otto Barthurst, der mit dem Abenteuerstreifen sein Kinodebüt gibt.
Barthurst war davor als TV-Regisseur tätig, wo er neben einigen Fernsehfilmen vor allem Folgen für diverse TV-Serien drehte. Unter anderem für "Hustle - Unehrlich währt am längsten" (2005-2006), "Criminal Justice" (2008) und "Peaky Blinders -Gangs of Birminghan" (2013).
Verfilmungen
by Ingo Löchel
Kommentare
Und warum mal nicht Robin Hood ála Kingsmen?
Das ist eine ziemlich treffende Beschreibung. In dem Trailer gibt es genauso viele Explosionen wie in einem Superheldenfilm, und der Held kämpft sogar maskiert. Das ist nicht mal mehr Disney World-Mittelalter.
Aber das Plakat ist clever.
Ein Bauernlümmel ist immer noch nachvollziehbarer als ein eloquenter Jung-Bond.
Zitat: Dagegen habe ich rein gar nichts. Wird halt alles nach Schema F modernisiert. Wem's gefällt ...
Wer freut sich nicht jetzt schon auf die Neuverfilmungen von "Cannonball Run", "White Men Can't Jump" oder "Rambo – First Blood" in der Bollywood-Version?
Und ich bin einfach mal gespannt. Die traditionelle Geschichte ist schon oft genug erzählt worden. Und Hood hat ja mehr erlebt, als nur im Wald rumzugeistern.
Und die von Dir angesprochenen Neuverfilmungen reizen mich wieder nicht. Aber man wird sehen.
Bei Kevin Costner reicht es, ihn einmal im Leben gesehen zu haben und die Neuverfilmung reizt mich eigentlich vom Thema her (also mal wieder Robin Hood) nicht wirklich die Bohne, weshalb ich mir da auch keine weiteren Gedanken zu machen werde.
Es mag allerdings auch daran liegen, dass ich dem bogenschießenden Helden in grünen Leggins eigentlich noch nie wirklich viel abgewinnen konnte.
"No advancement. You see, I can read and write. Makes you suspect. Not a duke in twenty reads a word. Correct, milord?"
"Books are for clerks."