Frauenpower und Powerfrauen - Starke Frauen bei Perry Rhodan
Frauenpower und Powerfrauen
Starke Frauen bei Perry Rhodan
… alles erst seit der Jahrtausendwende oder so, während vorher in der Guten Alten Zeit™ Frauen existierten, damit Helden wussten, warum sie sich heldenhaft benehmen sollten. Denn seien wir doch mal ehrlich: Thora, Auris von Las-Toór oder Mory Abro waren letzten Endes nur dazu da, um Perry Rhodan zu verfallen. Egal was sie vorher taten – ein paar Blicke in diese graublauen Heldenaugen, und es war um sie geschehen.
Und Mirona Thetin? Als Faktor I hatte sie jahrtausendelang eine ganze Galaxis geknechtet, aber sie brachte es im entscheidenden Moment nicht fertig, Atlan eins mit dem Paralysator überzubraten.
Aber dann, am ersten Dezember im Jahre des Herrn 1981 in PR 1058, passierte es: Nikki Frickel trat zum ersten Mal auf. Ich weiß nicht, ob sie explizit im Voltzschen Exposé schon so angelegt war, aber Kurt Mahr machte aus ihr jedenfalls eine Figur, die bei den Lesern gut ankam und über zehn Jahre dabei blieb, in PR 1599 sogar kurz als Kandidatin für einen Zellaktivator im Gespräch war – um dann allerdings am knappen „Nö!“ von ES zu scheitern. Auch die zweite von mir wahrgenommene Powerfrau dieser Jahre entsprang der Schreibmaschine von Kurt Mahr – Energieinspektorin Racquel Vartanian, die an der Jagd auf den Maahk aus der Zukunft teilnahm, während die Erde sich dem Zugriff Vishnas zu entziehen suchte (PR 1137/1138).
Die nächste starke Frauenfigur war dann allerdings keine Terranerin mehr. Als die Kosmische Hanse es mit den Kartanin zu tun bekam, war Dao-Lin-H'ay die erste Gegenspielerin von Homer G. Adams und führte die Terraner an der Nase herum, so wie die es Jahrtausende zuvor mit den Springern gemacht hatten. Dao-Lin-H'ay ist als Zellaktivatorträgerin zumindest theoretisch bis heute dabei, auch wenn sie das letzte Mal im Kampf gegen die Negasphäre von Hangay in Erscheinung trat – das ist ja nun auch schon wieder zweieinhalb Zyklen her …
Aus dem ganzen Komplex Große Leere/Ennox/Abruse ist eigentlich allein die Ayindi-Söldnerin Moira erinnernswert geblieben.
Natürlich gab es auch Powerfrauen, die nicht so gut wegkamen.
Ascari da Vivo ist wohl ein Paradebeispiel. War sie im Tradom-Zyklus auf Augenhöhe zu Perry Rhodan, so wurde sie doch schon im darauf folgenden „Sternenozean“ zu ihrer eigenen Karikatur gemacht, und ich glaube, es hat wirklich niemanden gegeben, der bei ihrem Tod nicht befreit aufgeatmet hätte:„Ding dong! Die Hexe ist tot!“
Bre Tsinga schlug sich großartig, bis sie im Sternenozean-Zyklus Gon-Orbhon und seiner Sekte verfiel. Dann war es aus und vorbei mit ihr.
Mondra Diamond hatte wirklich ihre Sternstunden an Bord von ZENTAPHER oder im Untergrund gegen Gon-Orbhon, aber im Neuroversum wurde sie derart gründlich demontiert, dass es einen grausen kann – alles in allem kann ich Pri Sipiera, Shandra Sarmotte und Sichu Dorksteiger wirklich nur die Daumen drücken.
Kommentare
Ja, genau! Du bist an der ganzen 'Misere' hier schuld!
Mittelalter habe ich bis zu einem gewissen Grade noch mitgemacht, aber auch da habe ich Grenzen gezogen, weil ich das als Hobby sehe und nicht als Flucht aus der Realität.
Man kann sagen, ich habe mich nicht nur von meinem Angetrauten, sondern auch von Perry Rhodan und einer Reihe von Möchtegern-Rittern scheiden lassen und ihnen allen keine Träne nachgeheult.
Dass ich PR nicht lesen wollte, lag auch daran, dass es eben keinerlei Figur gab, mit der ich etwas hätte anfangen können. Mir kam das immer vor wie eine geheime Bruderschaft, wo es kaum Einstiegsmöglichkeiten für Neulinge gab.
SF lese ich zwar gelegentlich, aber nichts mit Raumschiffen und Laserschlachten im All, sondern eher so Thriller, die auf einer umweltzerstörten Erde spielen, wie sie möglicherweise wirklich in einigen Jahren aussieht. Da ist das literarische Angebot schon nicht wirklich breit.
Hübsch und vor allem so treffend gesagt...
Zitat:
Also einerseits nie gelesen. Trotzdem so guter Überblick über die Figuren, dass Du weißt, damit nichts anfangen zu können. Und ohne es je zu lesen probiert zu haben, die Meinung gebildet, dass es eine geheime Bruderschaft ohne Einstiegsmöglichkeiten für Neulinge sei...
Da kann ich schon ganz gut beurteilen, wie die drauf sind und dass die nicht qualifiziert waren, in meinen Freundeskreis aufgenommen zu werden!
Trotz allem habe ich ein paar Mal versucht, so ein Heft oder einen Planetenroman zu lesen. Ich bin nie über die ersten Seiten rausgekommen. Da hätte ich wohl mit dem ersten Heft anfangen müssen und mich chronologisch durcharbeiten. Aber wofür?