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»Es lebt!« - organische Raumschiffe in der SF und bei PR

1»Es lebt!«
Organische Raumschiffe in der SF und bei PR

Als im Sommer 1965 bei PR der Zyklus um die »Meister der Insel« begann, da legte man plötzlich ganz neue Maßstäbe an.

Die Entfernungen wurden weiter, die Vergangenheit erwachte zum Leben, und plötzlich trafen Terraner auf die größten Lebewesen, denen sie bis dahin begegnet waren: die Mobys.

Die ZeitpolizeiEin typischer Moby sah aus wie eine abgerundete Scheibe mit einem Durchmesser von etwa 14.000 Kilometern und einer Höhe von rund 5.000 Kilometern. So etwa 40 Jahre später präsentierte der Ara-Toxin-Taschenbuchzyklus eine Erklärung für diese gewaltigen Ausmaße: Mobys waren künstliche Lebewesen, die aus Leben tragenden Planeten entstanden – auch wenn dabei alles Leben abstarb und der Moby somit eine Form nichtorganischen Lebens wurde. Die Mobys oder „Systemwächter“ waren nicht als Raumschiffe gedacht, wurden aber in während einer ausgedehnten Hibernationsphase von der Rasse der Twonoser besiedelt. Als die Meister die Mobys reaktivierten und auf einen Amoklauf in Andro-Beta schickten, verließen die Terraner den Sternhaufen fluchtartig.

Die ersten „richtigen“ organischen Raumschiffe, mit denen Terraner es in der Serie zu tun bekamen, waren erheblich kleiner. Die Dolans der Zweitkonditionierten waren im Normalzustand 100 Meter durchmessende Kugeln aus künstlich gezüchtetem Gewebe, das dem der Zweitkonditionierten entsprach. Die gesamte Technologie war in diese Kugeln implantiert worden, die in begrenztem Ausmaß interne Hohlräume für die Besatzung schaffen konnten. Dolans konnten auf einer Planetenoberfläche Stummelbeine ausbilden und „zu Fuß gehen“. Die Dolans selbst waren nur halbintelligent; um ihre Funktionen voll erfüllen zu können, mussten sie mit den Bewußtseinen fremder Wesen aufgerüstet werden, die als „Exekutoren“ für die verschiedenen Aufgaben zuständig waren. Sieben Exekutoren waren nötig, um einen Dolan bei voller Einsatzbereitschaft zu halten.

Die DistanzspurOrganische Raumschiffe hatten bis dahin in der SF keine Rolle gespielt. Erst in den 1980er Jahren verbreitete sich diese Idee und bescherte den Fernsehzuschauern eine medusenartige, wandlungsfähige Lebensform, die in der Pilotfolge von Star Trek: the Next Generation“ in Raumschiffsgestalt den Bewohnern eines Planeten schwer einheizte. Nach Recherchen der Crew der neuen Enterprise stellte sich heraus, dass die Planetarier ein anderes Wesen dieser Art, das auf ihren Planeten gestürzt war, gefangen hielten und dazu zwangen, ihnen als Basis „Farpoint Station“ zu dienen.

Weitere im All heimische Lebensformen wie die alle organische Energie aufzehrende „Kristallentität“ eigneten sich nicht als Raumfahrzeug, aber einige Staffeln später begegnete die Enterprise Gomtuu, einem lebenden Raumschiff, dessen Crew verstorben war und das jetzt den Freitod suchte. Es fand sich jedoch ein geeigneter Pilotenersatz, so dass Gomtuu mit neuem Schwung aus der Handlung verschwinden konnte.

Auch andere Serien setzten jetzt auf lebende Raumschiffe. Babylon 5 hatte mit den Vorlonen und den Schatten gleich zwei alte Völker, deren Raumschiffe auf organische Technologie setzten. 1997 konnten Fernsehzuschauer die Lexx in Aktion erleben, eine riesige weltraumtaugliche Libelle, deren Hauptwaffe ganze Planeten zerstören konnte. 1999 präsentierte Farscape die Abenteuer eines irdischen Astronauten, den ein Wurmloch in einen weit entfernten Teil der Milchstraße verschlagen und mit einer Gruppe politischer Gefangener auf einem Moya genannten Leviathan zusammengebracht hatten. Der Leviathan ist ein lebendes Frachtraumschiff und bringt im Lauf der Serie ein Kind zur Welt.
 
Der refaktive SprungBei Perry Rhodan kamen die lebenden Raumschiffe 1999  wieder zurück. In der Serie bescherte der MATERIA-Anteil des Thoregon-Zyklus den Terranern eine Begegnung mit den Guan a Var oder Sonnenwürmern, die aus einer planetengebundenen wurmähnlichen Spezies von Biodesignern zu organischen Raumschiffen hochgezüchtet wurden. Später im Zyklus (aber achtzehn Millionen Jahre in der Vergangenheit) spielen die Sphärenrosen und die in Symbiose mit ihnen lebenden Kronenkrieger eine große Rolle bei der Verteidigung der Superintelligenz ESTARTU.

In den ATLAN-Blaubänden präsentierte Rainer Castor ab 1999 erst als historische Fußnote die Ayish Fiil-Raumwürmer, die einem Wächterorden während des Abwehrkampfs gegen die Horden von Garbesch als Reittiere dienten, und holte später die aus Extremwelt-Schleimpilzen gezüchteten Sporenkugeln und „Monde des Schreckens“ aus dem Ärmel, die dem Imperator Gonozal VIII. schwer zu schaffen machten.

Noch viel später bekamen die Terraner es nach dem Hyperimpedanzschock mit den Kybb-Titanen zu tun – mit 17 km Durchmesser Zwerge im Vergleich zu den Mobys, aber erheblich größer und kampfstärker als alles, was die Völker der Milchstraße aufbieten konnten.

Die Dunklen Ermittler im Auftrag der Kolonne TRAITOR gehörten ebenfalls zu den lebenden Raumschiffen und auch die Amöbenraumschiffe des Generex im Stardust-Minizyklus.

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