Hickhack-Showdown im Zentrum der Milchstraße - Perry Rhodan NEO, die Folgen 235 bis 239
Hickhack-Showdown im Zentrum der Milchstraße
Perry Rhodan NEO, die Folgen 235 bis 239
Also heißt es, erstmal einen mehrfachen Umweg zu nehmen, allerhand kuriose Zwischenstationen abhandeln, ehe das große Finale im Doppelpack angepackt werden kann...
In diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:
Jumpy, Iltu, Watson, ne alte Mumie und mal wieder ne rein zufällige Begegnung mit nem alten Bekannten prägen „Das Mausbibergrab“ für mich. - Da fällt mir gerade ein: Wo ist Woggrill eigentlich nach/seit Band 235? - Egal, wichtig ist zunächst einmal, dass es ein effektives Abwehrmittel gegen die Shafakk gibt. Und gegen Gucky! - Man nehme eine uralte, psi-aktive Mausbiber-Mumie und „verdrahte“ sie mit dem Schutzschirm der CREST II, fertig. - Der inflationäre Einsatz verbietet sich durch die negativen Auswirkungen auf Gucky von selbst.
Jumpy und Iltu sind nicht mit Gucky verwandt oder verschwägert, hier geht es mehr darum, die altbekannnten Namen einzusetzen. Das funktioniert recht gut, aber Episodennebenrollen verkommen hier leider wieder nur zu simplen Stichwortgeberinnen und Stichwortgebern, die hinterher achtlos entsorgt werden. - Schade!
Und die nächste (zukünftige Handlungselemente vorbereitende) Zwischenstation wartet!
Glücklicherweise bleibt kein Hilferuf unbeantwortet (was ich ernst meine, nur die „Zufälligkeit“, mit der solche Hilferufe genau zum richtigen Zeitpunkt in die Handlung treten, verdient meiner Meinung nach eine Goldene Himbeere), so dass „Das Ei der Loower“ ganz klar einen gewissen Stinker-Charme aufweist. - Aber wie erwähnt, aufgrund seines „Timings“.
Der gesamte Band wirkt, wie sein Vorgänger, gut platziert. Alles hat seinen Platz in der Staffel, nichts wirkt zufällig, nichts hat sich entwickelt, es werden einfach Handlungsstationen abgearbeitet. Was ein „Zufall“, dass hier die Neunersymmetrie der Loower zur Sprache kommt, die folgende Handlung macht es nötig...
Auch als im dritten Band der zweiten Staffelhälfte das Omnitische Herz endlich betreten werden kann, schreit alles geradezu nach „Es läuft alles exakt so ab, weil es so gebraucht wird!“. Und als die Omniten im vorletzten Band endlich erreicht werden, kommt es bald zum Showdown gegen Tihit. - Für Perry Rhodan wird es ein emotionaler Tiefschlag.
Einen gelungenen Kniff finde ich den Umstand, dass Perry erstmal die Rettung vor Tihit gewissermaßen verpatzt. Dass eben nicht alles reibungslos so funktioniert, wie es die Rettung zum Staffelfinale hin nötig macht. Rein technisch soll es ihm ja sogar gelingen, doch anders als erhofft. ES hat seine / ihre „Finger“ im Spiel und Ernst Ellert fungiert unter anderem als Blitzableiter für Perrys Frust.
Wie viele Leben dürfen gegen wie viele andere aufgewogen werden? - Ein Leitmotiv für / bei Perry Rhodan NEO. Hieran lässt sich der Titelheld messen. Womit kann er sich abfinden, was kann er tolerieren?
Aber Rettung für die Rettung naht! Und es stellt sich die Frage, ob dieser Widerstand Folgen haben wird oder aber seinerseits ein Teil des Plans gewesen ist. Quasi ein Plan im Plan.
Das extralange Vorwort hierzu, Merkoshs Lebensgeschichte, hält leider das nicht durch, was ihn bei seinen ersten Auftritten bei den Menschen ausgemacht hat. Natürlich wirkt er auf Wesen seiner eigenen Spezies nicht fremdartig, Aber es wäre schön gewesen, wenn er es auf uns getan hätte. Hier und da etwas Metabolismus-Magie, ansonsten macht er diverse emotionale Stadien durch, ist Schüler, Liebhaber, Sohn, verbissen und unterscheidet sich eigentlich gar nicht von den vielen anderen Wesen, deren Weg sich mit Perry und Co. schon gekreuzt hat. Die Kernaussage, dass im Grunde alle irgendwie gleich sind, schimmert hier überdeutlich durch. Das wünsche ich mir etwas raffinierter umgesetzt.
Denn es ist schade, die Oproner schienen ja nicht einfach nur halbwegs durchsichtige Terraner zu sein. Merkoshs Biografie hätte eben auch Teile aus dem Leben eines humanoiden Wissenschaftlers, von einem beliebigen Liduuri-Abkömmling darstellen können. Aber nun kennen wir ihn besser, wissen um seine Motivation, seine Herkunft und Beweggründe.
Dem Oproner, der kein Oproner ist, es auch nie wirklich war, werden für meinen Geschmack leider erst gegen Ende des Biografie-Teils wirklich entscheidende Aspekte hinzugefügt. So ist es über weite Strecken eher eine recht beliebige „Auserwähltenstory“. Schade.
Und Perry erkauft sich und dem rest der Galaxis und vermutlich weit mehr zumindest etwas Zeit. Mit der Hilfe seiner Tochter und gegen Ernst Ellerts Widerstand macht er rückgängig, was im Band zuvor unvermeidlich erschien. Um die nächste Handlungsstaffel vorzubereiten...
Der Staffelauftakt ließ mich schon weitgehend ernüchtert zurück. Da war für den Rest noch Luft nach oben, auch wenn „Der Oxtorner“ ein klares Highlight war und noch immer ist. Meine „Arkon erwacht“-Euphorie war leider schon zur Halbzeit verpufft und einer gewissen Ernüchterung gewichen. Abgeholt hat mich der Rest nicht wirklich, obwohl die einzelnen Bände gut zu lesen waren. Aber das ist für mich einfach nicht alles. Das Gesamtkonzept ist für mich nicht stimmig, nein, das stimmt so nicht! Das Gesamtkonzept ist für meinen Geschmack vielmehr geradezu zu stimmig. Zu sehr abgestimmt, zu durchplant, zu sehr werden Stationen abgearbeitet.
Nahezu immer 10 Bände, häufig ein gewisses Schema F, das Hinauszögern eines Finales – wenn es auf die immergleiche Weise dargeboten wird, wenn Perry Rhodan ständig alleine alles und jeden retten muss, da schleicht sich einfach eine tiefgreifende Ermüdung ein. - Zumindest bei mir. - Daran ändern dann auch die Einzelbänden ichts, die für meinen Geschmack gut und spannend geschrieben sind.
Die Ankündigungen zur nächsten Staffel, die auf das nächste, größere Jubiläum – immerhin nähern wir uns gerade mit großen Schritten Band 250 (ich erinnere mich noch gut an einige wenig freundliche Kommentare kurz nach dem Auftakt von NEO, die ein rasches und vor allem eher unrühmliches Ende orakelten) – hinarbeitet, lassen mich ahnen, was passieren könnte.
Es ist wohl Zeit für „Die Solare Unio 2.0“, also noch mehr Sightseeing, immerhin haben sich die Erde und ihre Kolonien entfremdet und Perry muss mal schauen, was er da noch kitten kann. Iratio Hondro und Jessica Tekener (sie so früh schon anzukündigen, wie geschehen, empfand ich als wenig spannend) gilt es einzusetzen. – Ich hoffe sehr auf einen „Arkon erwacht“-Effekt für mich, muss aber zugeben, wenig zuversichtlich zu sein...
Ich freue mich auf weitere, tolle Romane und bin gespannt, welche altbekannten Elemente in neuer Gestalt auf uns zukommen werden.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!
Kommentare
Harantor sagt: Jetzt ist es der richtige Wie das passieren konnte weiß ich auch ni9cht.
Vielen Dank für die fundierten Berichte über NEO. Ich komme leider nur gelegentlich dazu, dort mal reinzuschauen. Aber dank Deiner Beiträge bleibe ich doch auf dem Laufenden.
Die Mausbiber-Mumie fand ich übrigens schon etwas strange
Kurz gesagt, der Kosmos, wie wir ihn kennen, wäre schon längst im Eimer, wenn nicht auf einem unbedeutenden Planeten eines unbedeutenden gelben Sterns in einem unbedeutenden Spiralarm der Retter des Universums ...
In PR Vintage hat man den Ball lange Zeit sehr viel flacher gehalten.
Ich habe irgendwo unter der 50 damit aufgehört, weil ich die Serie einfach langweilig fand.
Also lohnt es?
Mittlerweile ist sie, das die Realisierung angeht, alles das, was die EA nicht ist. Die neuen Figuren sind handfest charakterisiert und bleiben im Gedächtnis haften (Sud, Schablonski, Leibnitz & Monade, nur um ein paar zu nennen), die Beziehungen der Hauptpersonen sind ansatzweise glaubwürdig, Technik und Raumfahrt sind nicht das desinteressierte Handwedeln der EA, und es gibt so etwas wie eine innere Handlungslogik. Rainer Schorm liefert immer sehr gute Romane ab, die von Ruben Wickenhäuser waren auch sehr gut. Seine 217 gehört für mich zu den besten Romanen der letzten Zeit. Ganz schlichter Plot, aber mit überzeugendem Space Opera-Feeling geschrieben.
Die 2.0 -Bemühungen sind teilweise sicherlich Geschmacksache. Mal klappt es, mal auch nicht. Mal wünscht man sich ein bisschen mehr Konsequenz im Anderssein.
Die Handlung selbst ist Geschmacksache. Ich persönlich fand Dabrifa schon in der EA völlig uninteressant, daher konnte mich auch seine Wandlung zum Supermutanten nicht locken. Aber "Die zweite Insel" und "Mirona" waren bis auf ein paar offensichtliche Lückenfüller sehr gut realisiert. Da kann ich ignorieren, dass es manchmal zu viel General Hospital gab und es häufig bei der Kontinuität von aufeinanderfolgenden Romanen hapert.
... und genau das kann ich nicht leiden ...
Aber wie gesagt, es sei jedem unbenommen, dieses Zeug zu mögen.
Sehe ich nicht so! Empfand ich als überflüssig.PR ist ja kein Familienroman, sondern eine Actionserie.Aktuell nervt eine Cairanerin mit ihren fünf Kindern.
Zumal man die familiären Aspekte wohl nicht ganz weglassen kann, ich wüsste jedenfalls keine Serie, in der es keine Beziehungsprobleme oder ähnliches gibt, außer vielleicht im "Landser"
www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/relaunch-fuer-landser-landser-heisst-jetzt-weltkrieg/9916296.html