Clark Darlton: Der Flug der Millionäre - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 17
Clark Darlton: Der Flug der Millionäre
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 17
Handlung:
Drei alternde Milliardäre, der Stahlkönig Ronald Börsinger, die Ölmagnatin Mabel Rushton und der südamerikanische Silbermagnat Lopez Garcia, wollen die Relative Unsterblichkeit in Form der Zelldusche erringen. Durch eine ausgeklügelte Intrige, bei der Mabel Rushtons Tochter Barbara und der Franzose Jacques Duval, ein Spezialist für dunkle Geschäfte und Machenschaften, eine wesentliche Rolle spielen, gelingt es, in den Besitz einer Gazelle der Raumflotte mit Besatzung zu kommen. Hauptsächlich liegt dies an Barbara Rushton, die dem Schiffskommandanten, Leutnant Thor Mangold, vorspielt, ihn zu lieben.
Die Gazelle startet und erreicht auch tatsächlich Wanderer. ES gestattet den Milliardären, die Zelldusche zu benutzen, warnt sie aber, sich nicht zu viel zu wünschen. Jeder der drei wünscht sich jedoch nicht nur die Alterung zu stoppen, sondern ein paar Jahre jünger zu werden. ES erfüllt diesen Wunsch – tausendfach. Die drei dürfen Wanderer nicht sofort verlassen, und sie merken schon bald, dass sie immer jünger werden. Es dauert nicht lange, und die drei Milliardäre sind wieder Jugendliche. Die Soldaten der Flotte können währenddessen von Wanderer nur starten, wenn keiner der drei Milliardäre an Bord ist, und so bleiben sie einige Zeit auf der Kunstwelt. Mangold und Mabel Rushton entwickeln dabei eine intime Beziehung, denn die immer jünger werdende Mabel Rushton ähnelt immer mehr ihrer Tochter Barbara.
Die Gazelle verlässt Wanderer nach einigen Tagen Aufenthalt gegen den Willen Leutnant Mangolds, denn sein Copilot startet die Maschine, als er schläft. Das Schiff kehrt zur Erde zurück, und man stellt sich den Behörden. Mangold wird aus der Raumflotte entlassen, jedoch nicht weiter bestraft. Barbara Rushton und Thor Mangold sehen sich wieder und sie entdecken echte Gefühle füreinander, sie verlieben sich.
Auf Wanderer nehmen inzwischen die Spannungen innerhalb der Gruppe immer mehr zu. Schließlich wird Garcia von Börsinger erschossen. Perry Rhodan fliegt mit einem Kugelraumer nach Wanderer, um die Milliardäre zu retten, kann aber die Kunstwelt nicht finden, so dass er umkehrt. Zwei Wochen später kehrt er zurück, und darf diesmal landen. Auf der Oberfläche treffen Rhodan und Reginald Bull auf das Baby Mabel Rushton, getragen vom fünfjährigen Börsinger. ES verbietet aber, sie mitzunehmen, denn das Schicksal müsse sich erfüllen. So fliegt Rhodan mit seiner Besatzung wieder ab.
Am Ende heiraten Barbara Rushton und Thor Mangold, und ihr erstes Kind wird geboren, eine Tochter, die verblüffend an Mabel Rushton erinnert – bis hin zu einem prominenten Muttermal ...
Anmerkungen:
In dem Roman wird vom Abschluss von Handelsverträgen mit Arkon und den Springern gesprochen. Die Handlung spielt aber zu einer Zeit, in der die Erde offiziell als vernichtet galt.
Zur Kritik:
Ich bin ja immer selten mit Romanen von Clark Darlton alias Walter Ernsting warm geworden … aber hier liefert er ein durchaus humorvolles Meisterstück einer klassischen Fabel ab.Deshalb muss der Roman auch besprochen werden (immerhin habe ich Band 11 übersprungen).
Er beschreibt hier klar und eindeutig, dass Macht und Geld allein auch im frühen Perryversum nicht ausreichen, um von ES, dem unsterblichen Kollektivwesen vom Planeten Wanderer, eben diese Unsterblichkeit zu erhalten. Abgesehen davon, dass die Protagonisten hier auch ein gutes Stück Egoismus vorweisen – aber sonst hätten sie ja wohl ihre gesellschaftlichen Positionen im frühen Solaren Imperium auch nicht erreicht.Jedenfalls erteilt ES ihnen eine Lehre. Wer im kosmischen Plan nicht vorgesehen ist als größere Eingreifperson, wird eben auch keine Rolle darin spielen.So ist das nun mal in den höheren Begriffswelten, die von den kleinlich denkenden Machtpersonen der terranischen Wirtschaft kaum erfasst werden können.Wer nicht kosmisch denken kann oder es nicht erlernen will, wer im großen Plan höherer Mächte nicht wirklich eine Rolle spielt, der bekommt eben seine Lektion, wenn er oder sie zuviel fordert, was dem Stand der Person einfach nicht zusteht.
Darlton ist hier wirklich ein humorvolles Lehrstück gelungen … wenn ich die Geschichte selbst auch eigentlich als belanglos und überflüssig empfinde für die Beiträge der PLR zum PR-Kosmos.Das tut der Sache an sich aber keinen Abbruch.
Insgesamt ist der Band nämlich jedoch durchaus zu würdigen und man kann ihn auch durchaus neben die anderen, bisher erschienenen PLR stellen.Dass ich selbst ihn schon damals als langweilig empfand, weil zwar mit ES eine kosmische Macht darin erscheint, die offensichtlich nach Belieben Macht über Leben und Tod auch von Menschen ausüben kann und mit Einzelschicksalen ebenso spielt wie mit ganzen Völkern, das half trotz der witzigen Lehre des Romans auch damals bereits nicht weiter. Ich bin nun mal ein Fan von „Krach, Bumm, Päng!“ oder von wirklich guter, höherer Phantasie in der SF (wie etwa in Band 16 von HGE beschrieben). Deshalb konnte ich trotz der Zeigefinger-Moral, die Darlton hier echt witzig herüberkommen lässt, mit dem Band eigentlich wenig anfangen.Aber ich bemühe mich um eine objektive, sachliche Einschätzung des Buches. Auch liegt mir sein flapsiger, oft elliptischer Schreibstil weder damals noch heute.Wegen des grundlegenden, moralisch-ethischen Themas, dass der Autor hier ironisierend aufgreift, denke ich allerdings, dass der Band 17 in der Reihe der PLR auch hier gewürdigt sein sollte. Noch einmal lesen, würde ich ihn allerdings nicht.Zum großen PR-Kosmos trägt er nicht allzuviel bei - außer den Nimbus von ES in der Frühzeit der Serie noch einmal herauszustellen und zu stärken.Der Schwerpunkt der Handlung liegt eben naturgemäß auf der Schilderung der Milliardäre und ihrere Charaktere. Rhodan und auch Bull bleiben in der Handlung eher passiv, auch ein wenig blass dadurch und spielen daher nur eine Randrolle, die das Thema nach außen hin abrunden soll.ES setzt sich eben wieder einmal als "Übergeist" durch und Perry kann hier in der Handlung nichts bewirken oder beeinflussen.Nette Geschichte, zweimal im Leben lesbar, mehr nicht.Als echter, eingefleischter Perry-Rhodan-Fan und Leser bevorzuge ich dann andere Teile der großen Saga.Eben mehr spannende, interessante Abenteuer in fernen Welten, kosmische Phantasie oder "Krach, Bumm, Päng!" Aber der Band ist dennoch eine Art (kleiner) Meilenstein der PLR-Serie.Dafür sei er,trotz der Ambivalenz, die ich dabei empfinde, gewürdigt.
Der Flug der Millionäre
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