Die Zone des Schreckens - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 19
William Voltz: Die Zone des Schreckens
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 19
Handlung:
Perry Rhodan startet zu einem Flug mit der EXPLORER-27. An Bord ist auch der Reporter Bejin Jotifer, der über den Flug berichten soll. Die beiden Männer befinden sich an Bord, da das Explorer-Projekt in der Bevölkerung umstritten ist. Rhodan will die Explorerflotte von 30 auf 10.000 Raumschiffe verstärken, aber die Bevölkerung ist gegen diesen Schritt. Der Flug bringt sie in ein System mit einer kleinen gelben Sonne und zwei Planeten. Der Kommandant entscheidet sich zur Landung auf dem äußeren der beiden. Der Planet scheint ein Paradies zu sein, die Terraner nennen ihn Grassplot. Bei der Erkundung des Planeten stoßen sie auf ein Dorf, die Eingeborenen reagieren aber ungewöhnlich teilnahmslos. Als Rhodan sich ihnen nähert, reagieren sie nicht auf die Terraner. Deshalb nehmen die Wissenschaftler an, dass es sich um Kranke handelt.
Als die Besatzung ein zweites Dorf findet, reagieren diese Eingeborenen normal, sie greifen die Gleiter sogar mit Speeren an. Die Wissenschaftler nehmen einen Eingeborenen des ersten Dorfes an Bord, um ihn zu untersuchen. Sie finden Unstimmigkeiten in den inneren Organen, der Eingeborene dürfte eigentlich gar nicht leben. Er stirbt an Bord, und es wird eine Obduktion vorgenommen. Ein Mediziner vermutet, dass es sich bei dem Eingeborenen um eine Reproduktion handelt. Um einen Vergleich machen zu können, will Rhodan einen Eingeborenen des zweiten Dorfes fangen.
Rhodan fliegt am nächsten Morgen zum Dorf, er sucht eine Verbindung zum zweiten Dorf und folgt einen Pfad. Er findet eine Höhle und will sie untersuchen, darin steht ein großer Metallkasten. Rhodan steigt durch eine Öffnung in den Kasten. Sofort wirkt eine große Kraft auf ihn ein, sein Zellaktivator stellt die Arbeit ein, vor Schmerzen wird er ohnmächtig.
Jotifer, der Rhodan folgen will, findet dessen Gleiter. Als er Rhodan im Dorf nicht findet, entdeckt er den Pfad und folgt ihm.
*
Auf dem Planeten Trinjr stehen sich zwei Gruppen eidechsenähnlicher Wesen gegenüber. Es sind die Tomes und die Hegwas. Ihr Planet steht vor der Zerstörung, er hat die Eigenrotation verloren. Auf der Tagseite sind hohe Temperaturen, auf der Nachtseite herrscht Frost. Nur in der Zwischenzone kann noch Leben existieren. Da sich auf ihrem Planeten unglaubliche Naturkatastrophen vollziehen, stehen sich zwei Konzepte zur Rettung der Rasse gegenüber.
Der Führer der Hegwas will mit seinem Volk auf der Nachtseite Schutz suchen, unterirdisch wollen sie auf eine Normalisierung warten.
Der Führer der Tomes will das lange vorbereitete Umsiedlungskonzept ausführen. Es gelang ihnen, mit einem Raumschiff einen Transmitter auf dem zweiten Planeten ihres Systems zu installieren. Die Tomes wollen so den Planeten verlassen. Es wurden Tests durchgeführt und dreihundert Tomes wurden durchgeschickt. Nun wartet man auf ihre Antwort. Jetzt scheint ein Umsiedler zurückgekommen zu sein, ein Körper materialisiert in der Transmitterstation der Festung. Er scheint krank zu sein und wird langsam wach.
Es ist Rhodan, aber nicht in seinem Körper, sondern in dem einer Eidechse. Die Fremden untersuchen und versorgen Rhodan, und Curvilwohs will mit ihm über das Projekt sprechen. Rhodan erfährt von dem Plan der Eidechsen. Bei dem Transmittersprung sollen sie auf dem Zielplaneten einen Körper der Eingeborenen erhalten. Rhodan erkennt den Fehler in der Transmitteranlage. Um seinen Körper wieder zu erhalten, will er mit einem zweiten Sprung alles rückgängig machen. Als er allein ist, macht er sich auf die Suche nach der Anlage.
In diesem Moment erschüttert eine Explosion den Raum, die Hegwas stürmen aus Angst vor einem neuen Elektronensturm die Festung. Rhodan trifft im Flur den Stellvertreter Curvilwohs', er soll ihm den Weg zum Transmitter zeigen.
Curvilwohs, der sich am Kampf gegen die Hegwas beteiligt, trifft in einem Raum auf ein fremdes Wesen. Es ist Bejin Jotifer, er folgte Rhodan durch den Transmitter. Auf dem Weg zum Transmitter trifft Rhodan mit dem Echsenwesen auf die beiden.
Dem Führer der Hegwas gelingt es, in die Energiezentrale der Festung zu gelangen. Um die Tomes zu verwirren, ändert er die Einstellungen des Atommeilers. Dadurch löst er eine Explosion aus, die Energieanlage wird vernichtet, er stirbt dabei.
Die zwei Tomes, Rhodan und Jotifer bemerken durch Erschütterungen, dass die Energieanlage explodiert ist. Die Tomes wissen, dass der beginnende Atombrand die ganze Festung zerstören wird. Der Stellvertreter Curvilwohs trennt sich aus Angst von der Gruppe, um Schutz zu suchen. Curvilwohs erkennt die Sinnlosigkeit der Flucht und will Rhodan zum Transmitter bringen. Auf dem Weg dorthin gibt Rhodan sich Jotifer zu erkennen. Als Curvilwohs Rhodan und Jotifer zur Transmitteranlage gebracht hat, trennt er sich von den beiden. Rhodan und Jotifer gehen durch den Transmitter und gelangen nach Centar, eigentlich Grassplot, zurück.
Da Rhodan den ersten Sprung als Terraner machte, erhält er seinen Körper zurück. Jotifer verändert sich nicht. Da er ein Mischling ist, halb Terraner und halb Setubare wird die Umformung des Transmitters damit nicht fertig.
Als beide die Höhle verlassen, explodiert der Transmitter und damit die Höhle. Mit der Suchtruppe der EXPLORER-27, die im Dorf nach ihnen sucht, fliegen sie zur Explorer zurück.
Das Handlungsjahr wird im ursprünglichen Planetenroman nicht genannt. 2130 ist jedoch das Jahr, in dem die Explorer-Flotte massiv ausgebaut wurde. (Kosmos-Chroniken1) .Auch die Archiv-CD1 gibt das Jahr 2130 an.
Im Vorwort (von Michael Nagula) des 2003 erschienen Weltbild-Sammelbands wird explizit das Handlungsjahr 2130 genannt.
Kritik:
Voltz legt hier einen wirklich spannenden SF-Roman vor, der auch außerhalb der PR-Serie Bestand haben könnte. Der Band ist auch heute noch sehr lesbar und also fast zeitlos gealtert.Es wäre nicht typisch für WiVo, wenn er nicht neben dem Hauptkonflikt der Echsen auf ihrem Planeten noch einen psychologischen Handlungskniff einfügen würde: hier sind es die Gefühle des „Halbbluts“ Jotifer, des Mischlings, der sich nicht für voll genommen sieht und diese Unsicherheit zu kaschieren sucht.Aufgrund seiner inneren Unsicherheit ist er sehr misstrauisch fast allen Menschen gegenüber, weil er glaubt, dass diese auf ihn herabsehen.
Am Ende des Romans aber ist er mit seinem Dasein, seiner Existenz zufrieden, denn er sieht ein, dass es schwierigere und größere Probleme im Universum gibt und dass zumindest Perry Rhodan ihn als vollwertigen Terraner und Menschen anerkennt.Insofern handelt es sich also auch um einen Entwicklungsroman, in dem eine der Hauprpersonen zur völligen geistigen Reife gelangt.Das macht den Roman, die terranische Handlungsebene betreffend, noch überzeugender. Auch als Explorerabenteuer kommt der Band ganz gut herüber. Der Leser, der ihn das erste Mal liest, wird einer Spannung ausgesetzt, denn die Terraner wissen ja zunöchst nicht, was mit den vermeintlichen eingeborenen Bewohnern des Planeten los ist. Erst Stück für Stück löst sich das Rätsel um die Umgeformten. Auch die Schwäche Perry Rhodans, der als nur halb umgeformte Echse die Hilfe Jotifers benötigt, macht den Band interessant. Rhodan ist hier eben einmal nicht der starke Held, wenn er auch mutig ins Unbekannte voranschreitet.
Die Echsen hingegen, die auf ihrem strahlenverseuchten Eisplaneten einen Überlebenskampf führen, bei dem sie gesellschaftlich in zwei Kasten eingeteilt sind, können bei ihrem Untergang als Mahnung dienen für ein Volk, dass in einer globalen Notlage nicht in der Lage ist, solidarisch zusammenzuarbeiten, sondern sich in Machtkämpfen ium politische Positionen verliert und dadurch untergeht.
Negativ zu vermerken ist, dass kein Hilfsprogramm oder eine Rettung für die Hegwas/Tomes in ihrer Misere von Rhodan veranlasst wird. Zum Schluss des Romans hätte man das eigentlich erwartet, es wird aber nicht erwähnt.Hier versagt der Humanismus Rhodans also einmal oder die Solare Flotte hatte noch nicht die Kapazitäten oder Möglichkeiten dafür. Voltz jedenfalls erwähnt derlei nicht.Das aber ist das einzige Manko, des Romans. Ansonsten ist er flott und spannend zu lesen, die Charaktere überzeugen in ihren Handlungsmotiven und Darstellungen.Eine Nebengeschichte, die man in den großen Perry-Kanon ruhig einmal einstreuen kann und die das Ambiente der Serie erneut verdichtet und abrundet.
Die Zone des Schreckens
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