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Happy Trail, Ringo! - Zum Tod von Horst Hübner

Zauberwort der Leit(d)artikelHappy Trail, Ringo!
Zum Tod von Horst Hübner
 
500 Romane, technischer Herstellungsleiter, Redakteur und Autor. Das sind berufliche Stationen des 1936 geborenen Horst Weymar Hübner.
 
Als Ringo Clark oder Ross Kincaid ritt er mit Revolvermännern, Indianern und Planwagen in den Wilden Westen, mit Glenn Collins ging er auf Gangsterjagd, als P. Eisenhuth reiste er durch die Zeit, mit Gordon Black und Mac Kinsey jagte er Vampire und Dämonen und mit Dr. Rudolf Koch heilte er Kranke und lenkte Schicksale in die richtige Bahn, während er als Knut Jansen über die Meere segelte, aber auch den 320 PS-Jim jagte er  auf den US-Highways durch Abenteuer und kleine und große Katastrophen.

 

Horst Hübneer im Herbst 2007 Ein einziges Mal wurde ein Roman von ihm abgelehnt: Ein Jung-Redakteur des Bastei Verlages erklärte dem erfahrenen Autor (und Kollegen), was Horst Hübner alles falsch gemacht und wo er seinen Roman überarbeiten müsse. Horst Hübner bedankte sich und empfahl dem jungen Kollegen diesen hervorragenden Roman, den er gerade entworfen habe, doch einfach selbst zu verfassen. So nahm er sein Manuskript mit und verkaufte es an Rainer Delfs bei Pabel nach Rastatt und Horst Hübner wurde für einen Roman des Sheriff-Western zu A. C. Morgan... Und obwohl er weitere Romane hätte verkaufen können: Er blieb Bastei und Marken treu, zumal der Jungredakteur versetzt wurde...

Er interviewte als junger Journalist für diverse Zeitungen so illustre Persönlichkeiten wie Nikita Chruschtschow (ja eben den Generalssekretär der KPdSU, der mit dem Absatz das Rednerpult der vereinten Nation malträtierte), den Geiger Yehudi Menuhin (als erster Deutscher nach dem Krieg und der NS-Diktatur) und den US-Schauspieler Audie Murphy (ja, den höchst dekorierten US-Soldaten des 2. Weltkriegs).

Fast wäre er 1962 beim ZDF gelandet, wenn nur das Wetter besser und die Baracken nicht gar so provisorisch gewesen wären (vielleicht wäre das Unterhaltungsfernsehen besser geworden).  So hat er den Heftroman mitgeprägt, indem er als Redakteur bei Bastei und Marken tätig war, bei Marken dann sogar die technische Herstellungsleitung innehatte. Ja, nicht nur als Autor hatte Hübner das einstige Erfolgsmodell trivialer Unterhaltungsliteratur mitgeprägt.

Das sind berufliche Rahmendaten eines vielseitigen Mannes. Aber eben nur die. Sie sagen uns, hier ist – pardon, inzwischen muss es ja heißen "war" - ein vielseitiger, begabter Mensch voller Tatendrang.
 
Aber es ist eben nur eine Seite, ja mehr nur ein paar Facetten eines Mannes, den ich die Ehre hatte kennen zu dürfen. Oder mehr: Ja, auf eine gewisse Art mit ihm befreundet zu sein.

Horst Hübner und ich im Herbst 2007 in seinem Haus in Bergisch Gladbach Es war nicht die Art Freundschaft, die ständig gepflegt und gegossen werden musste, oder wo man sich zu bestimmten Anlässen mehr oder weniger regelmäßig traf, mit dem man gemeinsam zum Fußball geht. Es war auch keine Busenfreundschaft, also jemand, den man nachts um drei anrief, um sich auszuheulen (obwohl ich das vermutlich hätte tun können). Es war auch nicht die Art Freundschaft, die ständig in Kneipen begossen werden musste.

Nein, es war diese Art von Freundschaft, bei der man miteinander auf eine ganz besondere Art verbunden und vertraut ist. Etwas, dass man mit Worten nur schwer beschreiben kann.
 
Eines der "Symptome" dieser Art von Freundschaft ist: Selbst wenn man sich Monate oder Jahre nicht sieht oder hört, spielt die Zeit zwischen Begegnungen und Telefonaten keine Rolle. Man fühlt sich augenblicklich wohl miteinander, nimmt Gespräche wieder auf, als hätte man sie nie unterbrochen und hat Spaß miteinander, teilt Klatsch und Tratsch - und auch Persönliches.

Es hat im Laufe dieser Freundschaft oft Phasen gegeben, wo man bei anderen Leuten sagen würde, man habe sich aus den Augen verloren und auseinander gelebt. Nicht so mit Horst. Selbst wenn mal ein Jahr vergangen war, waren wir sofort wieder im Gespräch, wenn er den Hörer abnahm oder wir uns sahen. Ich habe die Gespräche, Begegnungen und die Freundschaft sehr genossen und  mir werden bei Besuchen in Bergisch Gladbach eben die Begegnungen mit Horst fehlen. Und wenn ich eine bestimmte Telefonnummer wählen werde, wird mir seine Stimme fehlen. Ich werde eben nicht mehr das vertraute "Hübner" hören.
 
Wie fing das an?

Es war einer dieser Meerbusch Cons, wo sich Horror Fans versammelten - um dummes Zeug zu reden und sich von Autoren Hefte signieren zu lassen. Dieter Hoven war es wieder gelungen ,eine ansehnliche Zahl  Autoren zusammen zu treiben. Darunter auch Norman Thackery (der ja meistens Horst Hübner war). Gordon Black war schon eingestellt, Mac Kinsey lief auch nicht so doll.  Der Marken Verlag und sein Horrorprogramm war in den Augen der Fans nur eine Randerscheinung. Große Teile des Fandoms war ausschließlich auf Bastei und seine Hefte fokussiert. Aber Dieter hatte eben auch ihn eingeladen. Dafür bin ich dem "Ober-Guru" heute noch dankbar.
 
Während nun Jason Dark, W. K. Giesa und die übrigen im Fandom bekannten Gesichter umlagert waren und eifrig Autogramme schrieben, fanden sich nur wenige Conbesucher bei Horst Hübner ein, der mit seiner Frau Renate in einer Ecke saß. Doch ich mochte seine Romane und so beschloss ich, den Autoren kennen zu lernen. Schon der Anfang gestaltete sich ganz einfach. Gut, Autoren, die auf Cons gehen, sind eher zugänglich. Aber Horst - das war einfach vom ersten Wortwechsel  an etwas Besonderes. Und so schwatzten wir munter drauf los. – Wir mochten uns in der Tat von Anfang an.
 
Ein paar andere Unentwegte fanden sich nach und nach ein, und Horst unterhielt letztlich eine kleine Runde mit Anekdoten aus 25 Jahren Heftroman, sprach freimütig über das Schicksal von Gordon Black. Er lauschte andererseits bei Kritik zu Black und Mac Kinsey mit großer Aufmerksamkeit.

Gegen Ende des Abends unterhielten wir uns über Hexenprozesse in Deutschland. Horst verfolgte damals eine Zeitlang den Plan, die Rehabilitierung der hier verurteilten Hexen - nach dem US-Vorbild Salem - anzustreben. Darauf war er gekommen, als er für Gordon Black Nr. 3 "Friedhof der Hexen" recherchiert hatte. Da ging es eben um die inzwischen rehabilitierten Hexen von Salem. Mich gewann er für den Plan und ich rechercierte in Archiven in Stade Fälle für ihn. Leider mußte er diesen Plan aufgeben, weil er die Kosten der Prozesse hätte tragen müssen. Das war leider nicht machbar.

Unsere Kontakte fanden überwiegend telefonisch statt. Wenn ich mich mit "von Allwörden" meldete und dann nicht Horst oder Renate selbst am Rohr hatte, sondern Horsts Schwiegermutter oder seine Tochter, dann passierte erst einmal nichts auf der anderen Seite des Hörers - sie konnten schlichtweg mit dem Namen nichts anfangen. Nein, ich musste sagen: "Hier ist Hexen Hermann!" Dann war alles klar, und oftmals ergab sich mit den "Telefonvermittlerinnen" bereits der erste Schwatz, bevor ich an Horst weiter gerreicht wurde. Bei den Hübners bin ich immer noch der "Hexen Hermann", und dieser Spitzname bedeutet mir vor allem aus diesem Grund auch so viel. Und aus diesem Grund werde ich werde ihn auch weiterhin voller sStolz tragen.
 
Ich rief ihn gelegentlich an, auch als er nach der Pleite der Hefte bei Marken und dem Wechsel zu einem medizinischen Fachverlag nicht mehr Horror und Heftroman zu tun hatte. Man fand immer was zu schwatzen, und wenn es die guten alten Zeiten waren oder den neuesten Tratsch aus der Verlagsszene betraf.
 
Horst Hübner und seine frau Renate (Herbst 2007) Die persönlichen Treffen wurden rarer, umso intensiver wurden sie. Zu meinem Dreißigsten kam er zusammen mit seiner Frau Renate zu einem verlängerten Wochenende nach Drochtersen gefahren und liebte die Landschaft in Kehdingen und seine Unterkunft im Moor. Er feierte mit mir und dem Trupp an Gästen, und hielt die Stimmung mit seinen Anekdoten oben. Und ich musste ihn herumführen, ihm die Gegend zeigen. Wenn ich keine Zeit hatte die beiden zu begleiten, erkundete er diese zusammen mit Renate und stieß dabei bis Bad Bederkesa vor.
 
Bei diesen Exkursionen entdeckte er auch auf die Schwebefähre in Osten. Damals nur ein technisches Denkmal, das vor sich hin rostete. Völlig begeistert von ihr musste ich ihm zahllose Fragen zur Schwebefähre beantworten. Schließlich kannte ich diese aus meiner Kindheit noch "live" und aus eigenem Fahrten mit ihr, zum Beispiel von Klassenausfügen der Grundschule Dornbusch zum Dobrock.
 
Die Technik reizte ihn. Überhaupt war Horst ein von Natur aus neugieriger und interessierter Mensch, und er konnte zuhören.
 
Wie gut, dass ich mich in meiner Heimat so prima auskannte, denn sonst hätte ich ziemlich dumm ausgesehen. Als ich ihm Jahre später erzählte, dass die Fähre restauriert war und wieder fuhr, wollte er damit unbedingt über die Oste setzen. Aber man fand nie die Zeit dazu. Dieses ist eine jener offenbaren Kleinigkeiten, die man immer wieder verschiebt, denn man hat ja noch so viel Zeit. – Jetzt ist es zu spät. Aber ich habe beschlossen. Wenn mich der Weg das nächste Mal in meine alte Heimat führt, werde ich mit der Schwebefähre fahren, dabei an Horst Hübner denken und ihm in Gedanken davon erzählen.

Damit möchte ich mich für die vielen Dinge revanchieren, die er mir erzählt hat, und für meine Einsichten in die Publikationsform Heftroman und deren Macher, die er enorm erweiterte.

Allerdings: Über sich selbst plauderte er nicht oder kaum einmal. Dabei hätte er genug über sich zu erzählen gehabt, über seine Interviews mit den Großen dieser Welt, die Abenteuer auf seiner Weltreise und seine Romane. Aber das lag ihm eigentlich gar nicht. Er war zu bescheiden, um sich selbst ins Zentrum zu stellen. Er genierte sich. Wenn er erzählte, so wie bei dem Termin an dem ich Bettina meinem großen Mentor "vorführte", dann ließ er allenfalls etwas anklingen von "dieser Sache im chinesischen Meer" oder ähnlichem. Ich erinnere mich noch an die neugierig-fragenden Blicke von Bettina, die mich seitlich trafen. Und doch findet man nun hier so ein paar Geschichten...
 
Ebenso wenn man ihm sagte, wie gut viele seiner Romane waren und man erklärte, man vermisse ihn am Kiosk. Dann ließ nur er wissen, er habe "seine Zeit gehabt" und nun sei eben eine neue Generation dran. Die müsse sich beweisen. Basta.
 
Unvergessen ist mir in diesem Zusammenhang ein Ereignis auf dem Buchmesseconvent 1990. Dort war er auch zu Gast und traf auf Rolf Michael. Dieser war ausgewiesener Zeitkugel-Fan. Allerdings ist Rolf die Sorte Fan, die sich nicht um Pseudonyme und Autoren schert, sondern einfach die Inhalte genießt. Er wusste, dass Horst die Serie redaktionell und als Briefkastenonkel betreut eund wohl auch irgendwie mal was geschrieben hatte. Aber was Rolf eben nicht wusste war die Tatsache, dass Horst Hübner mit dem von ihm besonder verehrten P. Eisenhuth identisch war. Also saßen die beiden sich gegenüber, und Rolf sang ein sehr langes Loblied auf P. Eisenhuth. Und Horst Hübner saß still da, ließ die Lobpreisung mit einem Lächeln über sich ergehen, genoss sie vermutlich auch ein wenig, und machte dabei aber keinerlei Anstalten, sich als eben dieser P. Eisenhuth zu erkennen zu geben. Er machte mir vielmehr sogar durch Blicke oder Gesten deutlich, es Rolf nicht zu erzählen. Und in der Tat: Er hielt dies eisern durch. – Erst im Auto eröffnete ich Rolf, dass er in diesen Momenten eben diesem P. Eisenhuth gegenübergesessen hätte. Rolfs Kinn schlug hart im Fußraum auf.

Bescheidenheit war eine Zier von Horst Hübner. Und längst nicht die Einzige...

Horst Hübner im Interview Wenn man im Hause Hübner zu Gast war – egal ob angemeldet oder überraschend –, der hatte ein Problem: Der Gast musste Hunger und Durst mitbringen – und das nicht zu knapp.
 
Bei überraschenden Besuchen wurde dem Gast bdeutet, man habe "Nichts" oder "nur Kleinigkeiten" im Haus, aber Horst machte eben "schnell ein Süppchen" warm. Oft genug mit selbst gemachten Spätzle. (Im Grunde strafte er sich selbst immer Lügen, denn ich wurde auch bei Überraschungsbesuchen mehr als satt). Und es fand sich im Kühlschrank noch diese oder jene Scheibe Wurst. Renate und er versorgten jeden Gast mit allem was so noch da war. - Und das waren nie nur Kleinigkeiten.

So hatte ich einmal Petra Köhpcke aus Trier abgeholt und fand es lustig noch gegen 21:00 Uhr, als wir Bergisch Gladbach passierten, noch mal bei den Hübners nach dem Rechten zu schauen und einen Kaffe zu schnorren. Am Ende rollten wir uns gegen 3:00 Uhr nachts mit vollem Magen und mehr als nur einem Kaffee intus im Wohnzimmer zusammen und setzten unseren Weg erst nach dem üppigen Frühstück fort.

Als ich mit Bettina zu dem Interviewtermin fuhr, dessen Ergebnis wir im Zauberspiegel veröffentlichten, waren wir zum Frühstück angemeldet. Da war dann auch wieder die übliche (äußerst wohl schmeckende) Suppe (diesmal mit Maultaschen). Horst begründete seine Vorliebe für Suppe immer mit seiner schwäbischen Herkunft.

Bettina war aber weniger vom Essen geplättet, sondern vielmehr von der Aufnahme im Hause Hübner. Sie hatte weder Renate noch Horst vorher gesehen und außer am Telefon ausgetauschten Grüßen nicht gekannt. Aber: Im dem Moment wo sie das Haus betrat, war sie Teil des Ganzen. Man gehörte immer zur Familie, wenn man zu Besuch kam. Diese unglaubliche Gastfreundlichkeit bei Renate und Horst war überwältigend. Es gab da keine andere Möglichkeit, als sich einfach nur wohlzufühlen.

Im letzten Juni begann es dann. Horst war vor seinem Urlaub Feuer und Flamme unsere Wünsche und Nachfragen in Sachen "Der Heftroman nach Hübner" zu beantworten, um die Sache rund zu machen. Anfänglich glaubte er, mit diesen technischen Details, Erinnerungen an Redaktionskonferrenzen und die Art wie die Hefte zu ihrer Hochzeit gemacht wurden, würde er uns nur langweilen. So entfernte er sie aus der endgültigen Fassung seiner Audioaufzeichnungen. Doch ich überzeugte ihn, dass all die Abläufe und so genau das waren, was wir haben wollten. Er sagte zu, ließ sich einen Fragebogen kommen und wollte sich ans Werk machen.
 
Aber erst sollte es noch in den Urlaub gehen. Die Türkei war das Reiseziel. Wir haben noch eine Ansichtskarte hier liegen. Das waren im Grunde seine letzten unbeschwerten Tage.
 
Aber als er zurückkam, stimmte was nicht. Das konnte man merken, als wir telefonierten. Er bat sich noch ein wenig Zeit aus, da es noch was zu klären gäbe. In der Tat war da was... Kurz vorm Urlaub war er beim Arzt gewesen. Horst Hübner bekam eine Diagnose, die keiner haben will. Eine, die in Arztromanen für Spannung sorgt, aber in der Realität einfach nur überflüssig ist. Er hatte Krebs, lag kurz in der Klinik, die er wieder verlassen hatte, als wir zum Colonia Con in Köln waren. Aber er war zu müde und wünschte seine Ruhe zu haben. Er bat uns, auf einen Besuch auf dem Rückweg zu verzichten. Schweren Herzens erfüllten wir den Wunsch.

Dann begann die Chemo. Regelmäßig standen wir in Kontakt, schmiedeten Pläne für „Der Heftroman nach Hübner“ oder unterhielten uns über die „Gordon Black“-Hörspiele. Horst Hübner nahm dabei die Möglichkeit nicht wahr, sich einzumischen. Er monierte keine Skripte, mischte sich nicht in Sprecherauswahl ein und versuchte Sven auch nicht das Hörspiel zu erklären. Wolfgang Rahn tut das auch nicht. Dabei sind sie nicht zu faul oder desinteressiert. Beide verstehen nicht vom Hörspiel und vertrauen ihre Stoffe, den Profis an. Sie können loslassen.
 
Allerdings: Ein mögliches Special zur Serie, das Horst noch mit Ideen und Vorgaben fütterte, wird das Letzte sein, was er kreativ geschaffen hat. Erst wollte er nicht. "Mach du das doch", sagte er, um im nächsten Satz Handlungszeit und Orte vorzugeben. Dann steckte noch den Rahmen der Geschichte ab. Es sprudelte nur so aus ihm heraus. Horst Hübner in (kreativer) Action. Das hatte es seit 1986 nicht gegeben. Ganz sicher werden Sven Schreivogel (als Produzent und Regisseur) und Thomas Tippner (als Autor) dafür sorgen, dass Horsts Ideen und Anweisungen eine entsprechende Umsetzung finden.
 
Horst hatte uns darum gebeten, niemandem etwas über den Ernst seiner Erkrankung zu erzählen. Wir sollten erst über den Krebs zu sprechen, wenn es vorbei war – so oder so. Einmal hatte er den Kampf gegen einen anderen Krebs ja schon gewonnen. Das ist  mehr als zehn Jahre her, und er hatte Anfang der Siebziger in seiner Dreifach-Funktion bei Marken ja auch einen Herzinfarkt überstanden und lebte mit den Schmerzen und den Einschränkungen, den die kaputten Bandscheiben und das teilweise geschädigte Rückenmark mit sich brachten. Ja, er reiste damit munter durch die Weltgeschichte, so 2004 nach China.
 
Er war eben ein Kämpfer und grundsätzlich optimistich. – So habe ich dann Zuflucht bei den Problemen mit seiner Bandscheiben genommen, wenn Nachfragen kamen, was die Fortsetzung von "Der Heftroman nach Hübner" betraf. Die letzten Fragmente, die noch vorliegen, werden wir in den nächsten Wochen veröffentlichen.

Horst Hübner (1936 - 2009) Aber man merkte, die Chemo nahm ihn mit. Und sie zeigte nicht die beabsichtigte Wirkung. Leider! Am 1. Februar erfuhr ich dann von Renate, dass der Kampf verloren war und alles nur eine Frage der Zeit sei. Mit vollgetanktem Auto und jederzeit bereit zu einem letzten Besuch hatten wir schon in den ganzen letzten Monaten darauf gewartet, dass Horst sich kräftig genug fühlte. Und jetzt ist Horst Hübner nicht mehr unter uns. Er ist gegangen. Horst Hübner fehlt mir – sehr.

Mit meinen Gedanken bin ich bei  seiner Frau, Tochter (mit der ich rund um ihr Abi herum sehr oft und sehr lange telefoniert habe, bis es hieß „ich geb mal an Papa weiter“) und Enkel. Und als ich letzten Mittwoch mit Renate telefonierte, musste ich dann feststellen, wie unzureichend Worte sind, wie wenig sie Gefühle wirklich beschreiben können und was alles ungesagt bleibt.

Und so auch diesmal: Der Rest ist schweigen und trauern... Und doch sei Dir zugerufen Horst "Ringo Clark" Hübner:

"Happy Trail! - Magst Du ankommen, Horst"

 

Kommentare  

#1 c.r.hays 2009-02-14 03:32
Farewell, Horst!

Ich danke Dir für Deine Geschichten, Anekdoten und Ratschläge. Und für Deine Gastfreundschaft (z.B. an Silvester 1985 auf der Fahrt nach Neuss...).

Ich habe in der letzten Zeit öfters an Dich gedacht, aber leider nie die Zeit gefunden Dich mal anzurufen...

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