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... Christian Montillon über Folgestaffeln, Rezeptionen und vage Ideen

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... Christian Montillon ...
...über Folgestaffeln, Rezeptionen und vage Ideen

Wie versprochen lieferte Christian Montillon seine Antworten auf unsere mehr oder weniger bohrenden Fragen nach, die wir zur Halbzeit von Perry Rhodan Action gestellt hatten. Sein Arbeitsaufkommen erlaubte dies nämlich erst jetzt. Der Chef, Klaus N. Frick, hatte ja schon geantwortet, weil er auf Christians Arbeit (sprich unter anderem die ersten Perry-Rhodan-Action-Exposés der zweiten Staffel) warten mußte . Was da drin steht, haben wir nicht erfahren . Leider.

Der geneigte Leser erfährt statt dessen mehr über seine Erfahrungen als Exposé-Autor, Leser-Reaktionen, Mutantinnen und eine ganz klein wenig auch über zweite Staffeln. Für die Leser von PRA (und solche, die es noch werden wollen) sicherlich überaus interessant und informativ.

Und auch für alle anderen lohnt es immer wieder, ein Interview mit Christian Montillon zu goutieren, weil er gern mal mit einem Augenzwinkern antwortet. Sage noch einer, PR-Autoren hätten keinen Humor...
Stefan Holzhauer:
Das Konzept PRA und die Handlung kommen offenbar an - zumindest schließe ich das aus der Tatsache, dass gleich eine weitere Runde nachgeschoben wird. Wie ist der Euphorie-Level des Exposé-Autoren aufgrund der guten Rezeption?
Christian Montillon: Er ist hoch ... grins. Es freut mich natürlich, dass die Serie fortgesetzt wird, aber ich lege deshalb die Hände nicht in den Schoß, das wäre auch unsinnig. Es gilt nun, den zweiten Zyklus noch besser zu machen als den ersten und auch Fehler, die im ersten waren, zu vermeiden. Natürlich lernt man, lerne ich, lernen wir alle aus dem, was bislang lief. Dies-und-das könnte besser sein, und hoffentlich wird es besser in Staffel 2. Aber auch ganz nüchtern: die Reaktionen waren fantastisch; "Kritik" im Sinne von "negativer" Kritik gab es  natürlich auch, aber wenn man den Überblick hat, überwiegen die positiven Stimmen bei weitem.

Jochen Adam: PR, Torn, Macabros, PRA, und jetzt auch noch eine zweite Staffel PRA - du bist ganz schön beschäftigt. Wie kriegt die ganze Arbeit unter einen Hut, und vor allem: Woher nimmt man die Energie, sich gleich nach der Arbeit für PRA in eine zweite Staffel zu stürzen?
Christian Montillon: Augen zu, durchatmen und der Kreativität freien Lauf lassen. Expo-Arbeit ist auch etwas völlig anderes als das Schreiben an Romanen selbst. Das ist wunderbare Abwechslung, und das macht Spaß und Freude. Die Ideen sind im Kopf und müssen auf Papier!

Stefan Holzhauer: Wie groß ist eigentlich Deine Expertise, was die frühe PR-Zeit angeht? Für mich liest sich das alles schlüssig. Harte Recherche (mit Myriaden der berüchtigten Zettel - ja, ich lese den Infotransmitter) oder schüttelst Du das als Uralt-Fan einfach aus dem Ärmel?
Christian Montillon: Die frühe PR-Zeit ist "einfacher" als das aktuelle PR-Universum. Dennoch muss man aufpassen, dass da nicht manches durcheinander geht. Da wäre ich verloren ohne Alex Huiskes, der für mich die Datenrecherche macht und (fast) immer eine gute Antwort hat, wenn ich ihm Fragen stelle. Das geht von "bastle mir mal einen Planeten" bis hin zu "wie-war-das-noch-damals-mit-der-Linearraumtechnologie". Diese Art der Arbeitsteilung hat sich ja auch in der Erstauflage bewährt und ist nicht zu toppen. Dennoch ist auch eigene Recherche angesagt, klar. Und die von dir erwähnten Zettel stapeln sich zerknüllt schon wieder bis über den Mülleimerrand ... ich muss ihn mal wieder leeren.

Jochen Adam: Wenn wir schon bei Detailwissen sind: Sogar ich als Neuling habe mittlerweile gemerkt, dass es bei PR einen ganzen Wust an unterschiedlichen Mutanten gibt. Wie entscheidet man sich da, welcher in die Serie kommt und welcher nicht? Inwiefern haben die einzelnen Autoren der Hefte, aber auch die Fans die Auswahl beeinflusst?
Christian Montillon: Ich rede jetzt einfach mal von Staffel 2, weil mir das aktuell nahe liegt. Da habe ich eine Mutantin aus der alten Zeit ... weil mir neulich jemand sagte (beim Stammtisch Mannheim): he, nimm doch mal die-und-die. Und weißt du was? Sie hatte Recht.
Außerdem wollte ich eine NEUE Figur, einen ganz speziellen Mutant, mit NEUEN Fähigkeiten ... und die Figur wurde immer tragender, je mehr ich sie entwickelte. Man kann fast sagen, sie ist die Achse des Zyklus (oder zumindest eine der Achsen).
Ansonsten ist eine Figur wie Goratschin aus dem ersten Zyklus prädestiniert, endlich mal wieder nach vorne gepuscht zu werden. Cool, lässig, ungewöhnlich, skurril. Und das ist er doch, oder? Aktuell ist Heft 9 auf dem Markt, von Marc A. Herren, und er hat den Goratschin super umgesetzt, was sicher nicht ganz einfach war.
Die Autoren der Hefte haben (zumindest bislang, sag niemals nie) die Auswahl nicht beeinflusst.

Stefan Holzhauer: Was ist das für ein Gefühl, wenn andere nach Deinen Vorgaben Geschichten spinnen? Wünschst Du Dir manchmal, einen Roman lieber selbst geschrieben zu haben, oder bist Du mit den abgelieferten Stories immer zufrieden. Ohne Namen nennen zu müssen: Wurden auch schon mal Passagen abgelehnt und neu geschrieben? Oder sind Deine Exposés sowieso so gut, dass sie jeder auf Anhieb brillant umsetzen kann? ;o)
Christian Montillon: Meine Expos sind genial.
Ähm ...
... naja ... ich sag mal so: jeder ist damit zurechtgekommen, auch wenn sie sehr "anders" sind als die Expos der Erstauflage. Ich schreibe naturgemäß eine andere Art Expo als Robert Feldhoff für die EA. Ganz einfach, weil wir verschiedene Menschen sind.
Passagen werden immer mal "abgelehnt" in dem Sinn, dass die Redaktion sagt: "He, das könnte man soundso vielleicht besser machen". Das passiert mal bei PRA, mal bei PR, das ist gar nicht der Rede wert, weil es normal ist. Das ist auch nicht schlimm – sondern dient am Ende dazu, dass ein Roman besser wird.
Expos umzusetzen, ist schwierig – das macht jeder Autor anders, und aus einem super Expo kann auch mal ein schlechter Roman werden ... genau wie ein grottiges Expo zu einem guten Roman verwandelt werden kann. Das ist ein dynamischer Prozess, und der Leser wird schlicht und einfach nicht aufs Expo zurückschließen können.

Jochen Adam: Wie geht man als Exposeeautor mit Kritik um. Gerade im PR-Forum hört man ja immer wieder Stimmen, die PRA als allzu actionreich und zu wenig handlungsbezogen beschreiben. Ändert man da noch schnell das Konzept für das Ende der Staffel, oder plant man Änderungen im Rahmen von Staffel zwei?
Christian Montillon: Das ist eine haarige Frage – natürlich nehmen wir/ nehme ich Kritik wahr ... aber das Forum der Homepage ist nur eine Seite der Medaille, ein kleiner Teil dessen, was die Fans denken – eben der kleine Teil, der auf der Homepage aktiv ist. Das klingt jetzt so wie: "Das-ist-uns-egal", aber das stimmt nicht! Andererseits durchschaut auch der "normale" Forumsteilnehmer nicht, was im Hintergrund läuft und warum manches so gemacht wird, wie es gemacht wird.
Soll heißen – nein, das Konzept für das Ende wurde daraufhin nicht geändert.
Die Kritik "zu-viel-Action-zu-wenig-Handlung" ... ist so eine Sache. Vielleicht traf das zu, okay ... für manche. Für andere nicht. Vielleicht waren die Hefte 1 und 2 auch tatsächlich "zu" actionreich. Das hat sich aber geändert, und natürlich ganz einfach deshalb nicht aufgrund der Kritik im Forum, weil da ja längst die nächsten Romane geschrieben waren und auch – tata, Tusch bitte – alle Expos längst vorlagen. Ich kann dem mittlerweile ganz einfach nicht mehr zustimmen, obwohl es weiterhin (von einigen/wenigen) behauptet wird. Das sind glaub ich nun vorgefertigte Blickwinkel, von denen ganz einfach nicht mehr abgegangen wird, egal was kommt.
Und ja – PRA ist actionreicher als PR, sonst wäre es PR und nicht PRA. Tja ... noch mal: Die Kritik der Leser ist uns und ist mir wichtig, und wir achten auch darauf. Aber man bedenke – im Forum schreiben 20 – 50 Leute, man sieht an den Klicks, dass 500 – 1500 Leute darin lesen ... aber wir haben Zigtausende von völlig verschiedenen Lesern. Also ... das ist ein Seismograph, aber man darf mit der Handlung nicht sofort drauf reagieren.

Stefan Holzhauer: Mal abgesehen von PRA: Du kommunizierst im Forum, hier im Zauberspiegel, anderswo, verfasst einen kurzweiligen und informativen Infotransmitter; man hat den Eindruck, dass Dir der Kontakt zum Leser wichtig ist und das Ganze neben der vielen Arbeit auch noch mächtig Spaß macht. Inhaltsschwangere Worte dazu?
Christian Montillon: Ja.
Inhaltsschwanger genug? Smile
Es ist mir wichtig. Und es macht mir Spaß, auch die LKS zu betreuen. Und danke für das Lob zum Infotransmitter.

Jochen Adam: Doch jetzt mal zu Staffel 2: Kannst du schon erste Details verraten, zur Handlung oder auch zu den eingeplanten Autoren?
Christian Montillon: Nö.
Sonst reißt mir ein Herr Chefredakteur den Kopf ab.
Der Zyklus heißt "Kristallmond-Zyklus", und ich lüfte das Geheimnis, dass es um Kristallmonde gehen wird. Und um Perry. Ansonsten – das sag ich mal – werden wir viele Autorennamen aus dem ersten Zyklus wiederlesen.

Stefan Holzhauer: Auf der PR-Homepage schrieb Klaus, dass Du eine Mutantin in die Serie schreiben möchtest. Warum und schwebt Dir schon eine konkrete vor?
Christian Montillon: Dazu hab ich oben was gesagt.
Ich wollte mal eine ganz andere Figur. Mit neuen Fähigkeiten. Ich liebe die Figur jetzt schon.

Stefan Holzhauer: Geht die nächste Staffel da weiter, wo die erste aufhört, oder spielt "PRA2" in einer anderen Zeit?
Jochen Adam (ergänzend): Und inwiefern hat sich die Entscheidung für eine zweite Staffel auf das Ende der ersten ausgewirkt? Wurde extra noch mal was verändert, oder hat diese Entscheidung keinerlei Einfluss auf die jetzigen Romane?
Christian Montillon: Die 2. Staffel schließt ohne Zeitsprung an die erste an. Dieselbe Zeitepoche also.
Die vorherigen Expos waren alle geschrieben, ehe die Entscheidung fiel. Und ich hab sie nicht noch mal neu geschrieben.

Stefan Holzhauer: Mal ehrlich: Schon Gedanken über Staffel drei gemacht?
Christian Montillon: In Gedanken geb ich schon das Geld für die Expos 25-36 aus und frage mich, wie ich der Redaktion klar mache, dass ich ein höheres Honorar möchte.
Aber im Ernst – es gibt vollllllllkoooommmmmeeeeennnn vage Ideen, was kommen könnte. Oder auch nicht.

Stefan und Jochen: Wir bedanken uns brav bei Christian Montillon und geloben, ihn bei nächster Gelegenheit wieder mit naseweisen Fragen zu bewerfen. Denn seine Antworten machen Spaß! Laughing Wink

P.S.: Und was ist da soeben im aktuellen PR-Infotransmitter (verfasst von Christian Montillon) zu lesen:

Stefan und Jochen sind unermüdlich im Ausdenken neuer Fragen. Das muss eine Art Para-Fähigkeit sein. Mal schauen, ob man das nicht mal passend in einen Roman einbauen kann. Ich habe ohnehin gerade für die Exposés von PRA eine neue Mutantengabe entwickelt, von der man im Perryversum zuvor noch nie gehört hat.

Mist, wir sind als Tele-Questionarier enttarnt... Cool

Kommentare  

#1 Dark Knight 2008-07-20 18:07
Klasse Interview!

Tele-Questionarier muss ich mir merken :lol: :lol: :lol: :lol:

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