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... Nils van Doren über magische Klingen, überzeugende Verleger und literarische Marken

Guido Latz... Nils van Doren ...
... über magische Klingen, überzeugende Verleger und literarische Marken
 
 Wer sich hinter dem Namen Nils van Doren verbirgt, wissen wir nicht. Es wird jedenfalls viel Geheimniskrämerei betrieben. Wenn man dem Glauben schenken darf, was ich auf der Frankfurter Buchmesse aufgeschnappt habe, ist der Autor nicht wirklich ein Unbekannter. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht, aber es steht zu vermuten, dass ein solches Experiment nicht mit einem blutigen Anfänger versucht wird. Da muss schon Substanz vorhanden sein.
Verleger Peter Hopf sagte in der letzten Woche über den Autor folgendes:
"Woher willst du wissen, dass Nils ein Pseudonym benutzt? Wer sagt das? Es ist richtig, dass er sonst unter einem anderen Namen veröffentlicht, aber könnte es nicht genauso sein, dass Nils sein wirklicher Name und der andere ein Pseudonym ist?
Nils will, glaube ich, dieses Projekt von den anderen Dingen, die er schreibt, unterscheiden und benutzt deswegen dafür einen anderen Namen. Manchmal ist das  auch ein Erfordernis des Marktes, dass man eine neue Marke präsentiert. - Ansonsten sagt Nils van Doren am besten selbst, was er zu sich zu sagen hat. 
Wir sprachen also mit einer - möglicherweise - kommenden literarischen Marke ... eben Nils van Doren.

Die magische KlingeZauberspiegel: Was können Sie über sich sagen, ohne Ihr Pseudonym zu lüften?
Nils van Doren: Der Roman DIE MAGISCHE KLINGE wurde von einem sehr jungen Autor verfasst, was heutzutage ja kein Nachteil mehr ist.

Zauberspiegel:Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Und warum haben Sie Peter Hopf ausgewählt? War vielleicht kein großer Verlag bereit, die Idee den Buchverkauf mit einem kostenlosen eBook zu fördern?
Nils van Doren: Die allgemeine Diskussion um das Internet und seine Möglichkeiten, das eBook, den Kindle und so weiter wird von der Buchbranche immer noch sehr defensiv geführt. Dasselbe gilt für den stationären Handel, der stets die Angst hat, dass ihm irgendetwas vom Kuchen abgeht, den er für sich gepachtet zu haben glaubt. Aber in diesem Fall geht es darum, NEUE Leser zu werben. Leser, die sich gar nicht eine Buchhandlung hineintrauen, um dort zu stöbern, weil schon ihre Mütter mit ihnen nur in Videotheken gegangen sind, wo sie sich dann dementsprechend wohler fühlen. Leser, die aus einem weniger Buchafinen Milieu stammen oder den Kontakt dazu irgendwann verloren haben – sich von den Inhalten aber durchaus angesprochen fühlen könnten. Diese Klientel erfährt im Zweifelsfall gar nichts von einer Neuerscheinung, die sie interessieren könnte.
Peter Hopf hat mich von seinem Konzept überzeugt und ich habe am Beispiel einiger amerikanischer Autoren, die ihre Texte ins Netz gestellt haben, weil sie offenbar die Rechte daran behielten, sehen können, dass es funktioniert.


Zauberspiegel: Wird sich im Erfolgsfall Nils van Doren mit seiner wahren Identität ‚outen’?
Nils van Doren: Also erstens: Ich oute mich hier als der einzig wahre Nils van Doren. Und zweitens: Mag ein Name nun echt oder ein Pseudonym sein: Niemand etabliert so etwas, um diese Autorenmarke anschließend gleich wieder zu zerstören. Natürlich soll sich auch der Name etablieren. Verlage machen im Wesentlichen (außer der Koordination von Druckterminen, Lektorat, Herstellung etc.) nichts anders als Autorennamen als Marken zu etablieren, um dem Kunden Orientierung zu geben

Zauberspiegel: Welche weiteren Möglichkeiten sehen Sie fürs Buchmarketing? Ist das hier nur ein erster Schritt oder schon das Ende der Fahnenstange?
Nils van Doren: Die beste Werbung für ein Buch ist letztlich immer das Buch selbst. Das ist der Grundgedanke. Und darauf aufbauend wird natürlich über Weiteres  nachgedacht.  

Zauberspiegel
: Warum haben Sie die Fantasy als Genre gewählt? Waren da spezielle Gründe im Spiel?
Nils van Doren: Alle Bekannten, die beruflich oder in ihrer Ausbildung mit Computern zu tun haben (ich gehöre zu dieser Gruppe), interessieren sich für Fantasy. Ich glaube, es ist das ideale Genre für diesen Versuch.

Zauberspiegel: Ist diese Art des Marketings aus Ihrer Sicht nur für kleine Verlage tauglich oder mag sich auch ein größerer, das kostenlose eBook zu eigen machen?
Nils van Doren: Es geht um Service für den Leser. Warum sollte man nicht zum Beispiel Band eins einer Reihe nicht kostenlos downloaden lassen, in der Hoffnung, dass dann auch die restlichen Bücher gekauft werden?

Zauberspiegel: Warum befasst sich ein Autor mit Marketing? Ist das nicht Aufgabe der Verlage?
Nils van Doren: Richtig – und es hat ja auch etwas gedauert, bis Peter Hopf mich überzeugen konnte, da mitzumachen. Schließlich bin ich ja letztlich der Rechteinhaber und ehrlich gesagt bin ich da ursprünglich eher auf der konservativen Seite gewesen.

Zauberspiegel
: Ist der Roman DIE MAGISCHE KLINGE der Auftakt zu einem Zyklus oder ein Einzelroman?
Nils van Doren: Ein Einzelroman.

Zauberspiegel
: Was plant Nils van Doren für die Zukunft? Oder anders: Hat Nils van Doren überhaupt eine Zukunft?
Nils van Doren: Man wird sehen... Über Dinge, die noch nicht spruchreif sind, rede ich nicht gern.

Zauberspiegel: Was versprechen Sie sich von dieser Aktion? Wo liegen für einen Autor die Vorteile?
Nils van Doren: Wenn die Rechnung meines Verlegers aufgeht, bei einem vollen Bankkonto.

Kommentare  

#1 Bettina.v.A. 2008-12-14 12:34
Hm...alles in allem fand ich das Interview ja etwas ... mager. Nils van Doren hält sich ein bisschen sehr bedeckt.
"sehr junger Autor" - heißt das Neuling? Oderoder ... ich würde mir wünschen, dass der Zauberspiegel bei dem Interview nachfasst und Nachfragen stellt.
#2 Harantor 2008-12-14 12:39
Ich hätte mir auch ausführlichere Antworten gewünscht, aber er fürchtet wohl zu viel zu verraten, denn Fans können wie Trüffelöschweine seine, wenn es gilt, jemanden zu erkennen. Daher hält sich der Autor knapp und bedeckt... 8)

Aber vielleicht können wir zur Hatz auf Nils van Doren blasen. Spurensuche im Interview ... und sobald der Roman vorliegt, diesen mittels Analyse nachjagen ;-) :P
#3 Bettina.v.A. 2008-12-14 13:29
Hast du den Autoren denn getroffen und weißt wer es ist? Du schreibst "gesprochen", war es ein Interview per Telefon?

Gibt es evtl vorab als Teaser schon mal was zu Lesen? Vielleicht als Weihnachtsgeschenk für unsere Leser *husthust*
#4 Harantor 2008-12-14 13:31
Nee das war ein Mail-Interview über vph... - Der Autor ist mir unbekannt. Aber vielleicht ergibt sich was nach der Lektüre des Romans. Zumindest kann man dann einige Kandidaten ausschließen...

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