... Andrea Bottlinger über PRA und Kurzgeschichten im Rhodanschen Universum
Zu dieser Gruppe gehört auch meine aktuelle Gesprächspartnerin, Andrea Bottlinger. Dem ein oder anderen von Euch mag ihr Name bekannt vorkommen. Kein Wunder, ist es Andrea doch gelungen, einige Kurzgeschichten auf der LKS von PRA unterzubringen. Geschichten, die, nebenbei bemerkt, nicht nur fesselnd geschrieben waren, sondern auch viel Lob von PRA-Lesern eigeheimst haben.
Wen wundert es da, dass der Zauberspiegel sich gleich auf die arme Jung-Autorin gestürzt und sie zu einem Interview über ihre Werke und PRA im Allgemeinen gedrängt hat?
: Hm ... was gibt es da zu erzählen? Ich bin 23 Jahre alt, studiere im Moment Buchwissenschaft in Mainz und schreibe sehr gerne.
: Das ist eine lustige Geschichte. Es gab hier an der Uni vor ein paar Semestern eine Vorlesung über Bestseller. Eines der Themen dabei waren auch Heftromane und als Gastvortragender war Christian Montillon eingeladen. Ich hatte vorher noch kaum von PR gehört, aber da ich gerne SF lese, wurde ich neugierig.
Nach der Vorlesung konnte man Christian treffen und Fragen stellen. Ich hatte noch nie mit einem echten Autor gesprochen, also ging ich da natürlich hin. Sonst war fast niemand dort und wir unterhielten uns ganz nett. Als Christian dann auch noch erwähnte, dass bei PR praktisch immer ein Mangel an weiblichen Autoren herrscht, stand mein Entschluss fest, mir das mal anzusehen.
Es ist mein Traum, irgendwann vom Schreiben leben zu können und ich wollte keine Möglichkeit unbeachtet lassen, das anzupacken. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich PR-Romane schreiben könnte, aber dass ich mich mit der Serie näher beschäftigt habe, bereue ich nicht.
: Ich schreibe schon ziemlich lange, ungefähr seit ich 10 Jahre alt bin. Allgemein komme ich aus einer sehr kreativen Familie, mein Vater hat meiner Schwester und mir immer Geschichten erzählt. Das hat wohl sehr dazu beigetragen.
Was die Kurzgeschichten angeht... ich denke, damit fängt jeder an. Bei einem kurzen Text den Überblick zu behalten, ist schlicht einfacher und man kann ein Gefühl dafür bekommen, was man beim Schreiben beachten muss, bevor man sich an längere Texte wagt.
Inzwischen habe ich aber auch schon einen Roman in der Schublade, der noch auf Veröffentlichung wartet.
: Da ist wieder Christian schuld. Er hat vorgeschlagen, dass ich doch mal eine Kurzgeschichte für die LKS schreiben könnte, und ich fand die Idee gut. Dann habe ich beim Lesen der nächsten Hefte besonders darauf geachtet, ob sich irgendwo ein Ansatzpunkt für eine Geschichte finden lässt und habe auf Inspiration gewartet.
: Das ist schon nicht einfach, vor allem für mich, da ich immer noch das Gefühl habe, dass ich kaum etwas über das PR-Universum weiß. Aber Perrypedia hilft mir sehr und oft können solche Vorgaben auch als Inspiration dienen. Sie führen zu Ideen, auf die man alleine nie gekommen wäre.
: Ich finde, Gefühle sind sehr wichtig in einer Erzählung. Aus ihnen entstehen die Motivationen der Charaktere und die gewinnen dadurch an Tiefe.
Außerdem ist diese Fokussierung durch die Kürze der Geschichten bedingt. Ich kann in 10.000 Zeichen keine sehr komplexe Story erzählen, also muss ich die Leser auf andere Art packen.
: Dazu müsste ich die Charaktere ein bisschen besser kennen, denke ich. Orte, Technik und sonstiges kann ich alles nachgucken, aber wie die einzelnen Charaktere in verschiedenen Situationen reagieren, dafür bekommt man nur ein Gefühl, wenn man viel über sie liest. Tanisha z.B. könnte ich wahrscheinlich schreiben, aber die Charaktere, die auch in der Hauptserie vorkommen oder mal dort vorgekommen sind, haben einfach zu viel Hintergrund, den ich noch nicht kenne.
: Ich freue mich immer, wenn jemandem gefällt, was ich schreibe, und ganz sicher ist das ein Ansporn für mich.
: Ich habe ja den Roman in meiner Schublade schon erwähnt. Ich möchte auf jeden Fall irgendwann vom Schreiben leben können. Ich habe auch schon eine Reihe Nicht-PRA-Geschichten veröffentlicht und einen Heftroman bei einem ganz kleinen Verlag, arbeite also daran.
: Das ist eine schwere Frage. Ich glaube, der »Demetria«-Zyklus hat mir besser gefallen, weil es dort eine größere Fülle an Nebencharakteren gab. Außerdem waren die Grall ziemlich cool.
Beim »Kristallmond«-Zyklus bleibt aber abzuwarten, was sie über die Opulu noch rausfinden. Ich denke, da ist das Potential für noch ein paar interessante Entdeckungen und Wendungen da. Außerdem bin ich gespannt, wie sie aus dem Schlamassel wieder rauskommen, in dem sie am Ende von Heft 18 nun stecken.
: Einen neuen Gegner. Lok-Aurazin ist zwar cool, aber ein bisschen Abwechslung wäre schön. Ansonsten lasse ich mich überraschen.
: Werden wir auch in Zukunft noch die ein oder andere Kurzgeschichte von dir im Rahmen von PRA zu lesen bekommen?
Ich hoffe es doch.
So, wie Andrea schreibt, bin ich mir sicher, wir werden noch das ein oder andere von ihr hören (oder zumindest zu lesen bekommen). Und wer weiß, vielleicht klappt es demnächst ja mit einer Kurzgeschichte für den Zauberspiegel...?