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... Clemens Keiffeinheim über »Ein Fall für Zwei«, »Die to Live - Das Musikill« und weitere Projekte

Clemens Keiffeinheim... Clemens Keiffeinheim ...
... über »Ein Fall für Zwei«, »Die to Live - Das Musikill« und weitere Projekte

Nachdem wir im ersten Teil des Interviews einiges über Herrn Keiffenheims Arbeit als Assistent Director und seine Mitarbeit an den Filmen »Blutspur«, »Kopfschuss« und »Am Rande des Abgrunds« und seine ersten Arbeiten als Regisseur erfahren haben, befasst sich der zweite des Interviews mit seinen weiteren Regiearbeiten und Projekten.


Clemens KeiffeinheimZauberspiegel: Nach Regiearbeiten zu VERBOTENE LIEBE, EHEN VOR GERICHT und  AUS HEITEREM HIMMEL drehten Sie 1999 mit SCHMUTZIGE WÄSCHE eine Folge aus der Serie EIN FALL FÜR ZWEI, die am 10. März 2000 im ZDF ausgestrahlt wurde. Doch trotz der fast 9 Millionen Zuschauer blieb SCHMUTZIGE WÄSCHE ihre einzige Regiearbeit für die Krimi-Serie. Was waren die Gründe?
Clemens Keiffenheim: Ich hatte schlagartig 2 Millionen Zuschauer mehr, als es die Folgen davor und danach hatten. Somit war das doch ein bemerkenswertes Gastspiel. Zumal das Drehbuch von anderen Kollegen als „zu schwach“ abgelehnt war.
Mit dem Produzenten Herrn Althammer aus München verstand ich mich an und für sich sehr gut. Mit seinem Statthalter in Wiesbaden, der die Produktion durchzog, nicht so. Ein generelles Thema für Zusammenarbeit im Fernsehen: Wer kann mit wem.

Zauberspiegel: Wie war die Zusammenarbeit mit Claus-Theo Gärtner und Mathias Herrmann?
Clemens Keiffenheim: Claus Theo ist ein Vollblutschauspieler. Aus welchen Gründen auch immer hatte er sich auf diese Serienrolle eingelassen. Er schwärmte noch von seiner Zeit am Theater in Berlin, wo er für das Fernsehen entdeckt wurde. Nach so vielen Folgen war er natürlich in seinem Schaffensdrang  unterfordert. Immer dasselbe machen, das ist z.B. auch für mich nichts. Er hat dann bei ein paar Folgen auch Regie geführt, kam aber aus der Mühle nicht mehr raus. Die Serie war ja nicht zuletzt wegen ihm äußerst beliebt.
Mathias Hermann suchte ein Profil für seine Rolle. Wer bin ich, wo komme ich her. Das war aber in der Figur wenig angelegt. Vielleicht hat er sich auch deshalb bald wieder verabschiedet, weil dem sensiblen, guten Schauspieler neue Herausforderungen fehlten.
Man muss schon sehr angepasst sein in einer solchen Serie und dieses Leben wirklich wollen. Ansonsten wird man nicht glücklich dabei.

Zauberspiegel: Warum blieben Sie nicht im Krimi-Fach?
Clemens Keiffenheim: Zufall, hätte mir schon für eine Weile gefallen. Ich sollte dann zur "Soko München". Wurde aber mit dem ZDF Redakteur Basina nicht warm.

Zauberspiegel: Sie schrieben das Drehbuch zu DIE TO LIVE - DAS MUSIKILL, indem sie nicht nur die Regie führten, sondern auch als Produzent tätig waren.Wie kamen Sie auf die Idee zu DIE TO LIVE und was versteht man unter einem MUSIKILL?
Clemens Keiffenheim: Der Film ist eine makabre Mediensatire, in der ich meine ganzen Erfahrungen der Branche gebündelt hatten. Es ist ein Musical. Weil dort aber die Darsteller reihenweise gemordet werden, habe ich es MusiKILL genannt.

Zauberspiegel: Um was geht es in DIE TO LIVE?
Clemens Keiffenheim: Da muss ich etwas ausholen. Die Idee bekam ich, als mir Kurt Weinzierl auf einem Empfang einen Schauspieler vorstelle. Er sagte: Das ist Fredy, auf seiner Visitenkarte steht „Staatsschauspieler und Leichenwäscher“.
Bevor er seine Karriere als Schauspieler startete, war er in Tirol tatsächlich Leichenwäscher.
Achtung, jetzt wird es makaber. Wir blödelten herum. Was passiert, wenn er eine Leiche besonders hübsch herrichtet und sie nicht mehr hergeben möchte.
Im Film geht es um die Eitelkeit mancher Schauspieler, die für ihre Karriere fast alles tun würden. In einer Theatertruppe stirbt ein Hauptdarsteller, was wegen vieler verkaufter Vorstellungen der Show vertuscht werden soll.
Mit Hilfe moderner Techniken wird er ausgestopft und auf der Bühne ferngesteuert. Das funktioniert so gut, dass die lebenden Schauspieler eifersüchtig auf die Leistung des ausgestopften werden.
Selber ausgestopft seien sie doch viel besser als der. Sie wollen also sterben, um endlich auch wenigstens ausgestopft den ganz großen Erfolg auf der Bühne zu haben. Wie gesagt: Eine Satire auf Eitelkeiten der Branche.

Zauberspiegel: DIE TO LIVE hatte seine Premiere am 7. Oktober 2004 auf dem "New York International Independent Film and Video Festival" in Los Angeles, lief danach aber anscheinend nie im Kino oder auf anderen Film-Festivals. Was waren die Gründe?
Clemens Keiffenheim: Gordon Mitchell bekam 2004 als Hauptstar des Films in L.A.  den Preis (leider posthum) als „best actor in foreign film“. Ich den Preis des „best experimental Feature“ in New York. Der Film mit seinem schrägen Humor passte in die angelsächsische Welt. Europapremiere hatten wir im größten Kino Deutschlands, in der Lichtburg in Essen.
Einigen Mitarbeitern dort gefiel der Film nicht. Sie sorgten dafür, dass er in der WAZ verrissen wurde. Er war in einem kleinen Kino in Essen eine Woche angesetzt. Es kam leider niemand. Ich blicke da milde lächelnd zurück. Den Erfolg in den USA kann mir niemand nehmen.

Zauberspiegel: 2003 bis 2006 drehten Sie diverse Folgen für die Serien GROSSSTADTREVER, UNSER CHARLY und ABSOLUT DAS LEBEN. Danach scheinen Sie nicht mehr als Regisseur tätig gewesen zu sein. Warum?
Clemens Keiffenheim: Mein Leben ist ja nicht nur das Fernsehen. Ich liebe es z.B. alte Häuser zu restaurieren. Ich bin halt ein Individualist, mache meine Arbeit so gut ich kann, bleibe aber ungern irgendwo auf Dauer.
Ich suche immer wieder neues. Immer wieder drehe ich kleine Filme, die ich selber produziere und lokal, also nicht im Fernsehen einsetze. Über einen einbeinigen 92jährigen Fahrradfahrer zum Beispiel. Ein Original in Bad Reichenhall. Der Film hatte im dortigen Kino mehr Zuschauer als alle Blockbusters des Jahres. Ebenso ein Portrait über den Volksmusikanten Wasti Irlinger.

Zauberspiegel: 2013 bekamen sie einen Preis vom Kreis Ahrweiler verliehen. Für welches ehrenamtliche Engagement wurden Sie ausgezeichnet?
Clemens Keiffenheim: Ich habe den dortigen 150 Jahre alten Kreuzweg in Adenau am Nürburgring für eine Veranstaltung in die größte Naturbühne Europas verwandelt. 300 Mitwirkende belebten die Szene. Nicht nur dem Landrat Dr. Pföhler hat das gefallen. Aber auch hier bin ich weiter gezogen. Es gibt noch so viel anderswo zu tun.

Zauberspiegel: Sie schreiben gerade an einem Drehbuch. Können Sie den Lesern des Zauberspiegels etwas darüber verraten?
Clemens Keiffenheim: Ein sehr guter Bekannter, den ich sehr schätze, der Schauspieler und Autor Max Krückl, hat ein Theaterstück geschrieben. Hauptrollen spielen Jesus und der Teufel. Eine liebevolle, den Glauben hinterfragende Satire. Wir möchten einen Film daraus machen. Eine nachdenkliche Komödie. Noch steht die Finanzierung nicht.

Zauberspiegel: Werden Sie in naher Zukunft auch wieder als Regisseur tätig sein?
Clemens Keiffenheim: Immer wieder. In kleinen und größeren Dingen, die mir Spaß machen. Gerne inszeniere ich auch szenische Konzerte. Überregional hätte ich schon Lust, noch mal einen richtig spannenden Krimi hinzulegen.

Zauberspiegel: Herr Keiffenheim, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. 

Foto von Arik Seils

Kommentare  

#1 Sylvia 2016-08-26 09:25
Selten so unprofessionelle und dabei mehr Schein als Sein - Wichtigtuer- Kommentare von einem Möchtegernfilmemacher gelesen, der es in der Filmbranche zu nichts gebracht hat und der Ansicht ist, ein in der Filmbranche wichtiger Mensch zu sein. HIer fällt so nebenbei die Diskretion dem eigenen Ego zum Opfer. Peinlich. Die Kleinsten wollen die Größten sein! In der Filmbranche kennt den kein Mensch. Interviewt lieber Praktikanten, die haben sicher mehr sinnvolles zu erzählen. Es spricht nicht für Euch, so ein Interview zu veröffentlichen. Höchstens als mahnendes Beispiel, wie man es nicht macht. Oder gibt es noch eine Fortsetzung? Erzählt er dann ganz stolz, dass er an Silvester ein Teelicht angezündet hat? Sehr unsympathisches und unprofessionelles Interview mit einem, der indiskret ist, um sich selbst aufzuspielen. Interviews, die die Welt nicht braucht.
#2 Matthias 2016-08-26 11:25
Hallo, ich bin auf Clemens Keiffenheim aufgrund seiner nennen wir es mal unsympathischen Kommentare aufgefallen. Hier klafft das Selbst- und das Fremdbild dieses Herren sehr weit auseinander. Danke für dieses Interview, dass sehr gut bestätigt, warum es nichts wurde, mit der großen Filmkarriere! Emotionale Intelligenz und in den richtigen Momenten zu schweigen, gehört auch dazu. Ihr habt ihm eine Plattform gegeben, sich aufzuplustern. Heisse böse Luft, nichts dahinter. Gemäß Facebookkommentaren ist das ein böser verbitterterter alter Mann. Ich habe ihn bei FB auch schon ausgeblendet. Kinksi ist ein "Schätzchen" dagegen gewesen - der hatte aber wenigstens twas drauf.
#3 Advok 2016-08-26 13:01
Die Kommentare von Herrn Keiffenheim an anderer Stelle kenne ich nicht. Aber dass Du, Matthias, jetzt hier zu seiner Person alles negativ kommentierst und das auch noch bei dem anderen Interview, ist auch nicht gerade sympathisch.
Nichts gegen klare Worte, vielleicht hast Du recht, vielleicht auch nicht. Aber Dein Vorgehen zeigt, dass auch Du eine Plattform wie den Zauberspiegel zu nutzen weißt.
#4 Matthias 2016-08-26 21:53
zitiere Advok:
Die Kommentare von Herrn Keiffenheim an anderer Stelle kenne ich nicht. Aber dass Du, Matthias, jetzt hier zu seiner Person alles negativ kommentierst und das auch noch bei dem anderen Interview, ist auch nicht gerade sympathisch.
Nichts gegen klare Worte, vielleicht hast Du recht, vielleicht auch nicht. Aber Dein Vorgehen zeigt, dass auch Du eine Plattform wie den Zauberspiegel zu nutzen weißt.

Ich stimme Dir zu, aber sympathisch wollte ich nicht wirken. Gesamteindruck. Keiffenheim: Eigenwerbung nicht gelungen.
#5 M. Botulino 2016-08-28 22:41
Natürlich hat der Herr Keiffenheim eine Menge zu erzählen. Und natürlich ist es eine gute journalistische Leistung von Ingo Löchel, auch mal ein Interview mit einem Filmemacher "aus der zweiten Reihe" zu führen. Besten Dank hierfür! Unter anderem solche Beiträge machen den "Zauberspiegel" so wertvoll!!! Wer einen "Praktikanten" kennt, der derartige Erfahrungen aufweist wie Herr Keiffenheim, darf bitte gerne ein Interview mit diesem führen. Ich würde mich freuen, und der "Zauberspiegel sicherlich auch.
#6 Peter 2016-11-21 11:36
Ui, den Clemens Keiffenheim haben aber ein paar in der Mangel. Hat er in der Filmbranche vielleicht jemandem auf die Füße getreten? Da kann leicht Neid aufkommen, bei allem, was der schon international gemacht hat. Sylvia scheint eine von denen zu sein. Sie wirft ihm vor, einer der "Kleinsten" zu sein und darüber hinaus Indiskretion. Kann ich nicht nachvollziehen, ja, da muß ich sogar ein wenig lächeln. Einer mit dieser Erfahrung und den guten Kritiken, die er hier für seine Folge "Fall für 2" bekommen hat, gehört nicht öffentlich abgewatscht. Dürfen jetzt nur noch Oscarpreisträger hier schreiben? So weit ich informiert bin, hat Keiffenheim für seine Werke auch schon einige Preise eingeheimst. Also vielen Dank nochmals für das nicht alltägliche Interview!
#7 Clemens Keiffenheim 2016-11-21 17:45
Danke für die überaus sachlichen, höflichen und kompetenten Kommentare. Dem Zauberspiegel ist es gelungen, mich zu überraschen. Soll mir "Nobody" eins auswischt werden oder dem Zauberspiegel, weil er solchen "Nobodys" eine "Plattform" bietet? Die Nörgler agieren anonym. Da können die unterschiedlichsten Interessen dahinter stecken. Ich rege an, bei Kommentaren nur mit echtem Namen agieren zu dürfen. Schließlich müssen die vom Zauberspiegel zum Interview gebetenen auch ihre eigenen Köpfe hinhalten. Eine interessante Erfahrung!
#8 Ringo Hienstorfer 2016-11-21 18:02
Ha!
Den einbeinigen Radler aus Bad Reichenhall kenne ich. Aber dass er schon über Neunzig ist, war mir neu.
#9 Günther 2016-11-22 22:26
Ich verstehe nicht ganz, was hier abgeht. Sylvia - wer immer hinter dem Pseudo steckt - schimpft, dass es hier ein Interview von einem "Möchtegernfilmemacher" und "Wichtigtuer" gibt, "der es in der Filmbranche zu nichts gebracht hat".
Aber der Zauberspiegel wollte doch das Interview, oder? Ich kenne von C.Keiffenheim einen "Fall für zwei" (hier sehr gut besprochen) und zwei "Großstadtrevier". Allesamt topp Folgen. Zu nichts gebracht der Mann? Ingo Löchel hat es verpasst nachzufragen, warum er trotz der Qualität nicht viel mehr Fälle gedreht hat. Hatte er keine Lust und jetzt sind einige noch sauer und schreiben hier schlecht. Selten bekommt man solche Einblicke hinter die Kulissen. Und: "Mit Audrey Hepburn Walzer getanzt". Mindestens da hätte ich in Keiffenheim`s Haut stecken wollen. :-). Also vielen Dank für das unterhaltsame Interview!!
#10 Harantor 2016-11-22 23:08
Ich bin ja der Herausgeber diese kleinen Internetblatts. Die Kommentare von "Sylvia" und "Matthias" entlarven sich doch vom ersten Moment an als das Aufjaulen Getroffener, denen Herr Keiffenheim möglicherweise mal auf die Füße getreten ist. Die sind gehaltlos und zeigen offenkundig, dass es hier nur um das Abmaulen geht. Sie sind es nicht wert gelöscht zu werden. Sie stehen in keinem Verhältnis zum Gehalt des Interviews. Daher verstehe ich die Aufregung nicht.

Grundsätzlich - um das nochmal klarzustellen - lassen wir hier im Zauberspiegel jede Menge zu was Kommentierende so von sich geben dürfen.Meinung wird bei uns sehr weit gefasst. Und manche Meinungen entlarven sich eben als das was sie sind - heiße Luft. Daher würde ich diese Kommentare auch nicht so hoch hängen.
#11 Peter Pan 2017-01-10 15:47
Beachtliches Interview! Wenn Ihr aber mit Euren Interviewpartnern in Euren Kommentaren weiter so unsachlich umgeht, dann werden sich nicht mehr viel Interviewpartner finden :-(

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