Desirée Hoese über Sherlock Holmes, Horror und Fingerspitzengefühl
... Desirée Hoese ...
... über Sherlock Holmes, Horror und Fingerspitzengefühl
: Trifft alles zu! Bis auf die Romantik - da stehe ich der Addams Family und Hannibal näher als Barbara Cartland. Und ich würde eher Halloween feiern als den Valentinstag.
Verfasst habe ich mehrere - es ist der erste, der veröffentlicht wird. Was das Format angeht, bin ich flexibel. Ich denke, dass manche Ideen eher zu einer Kurzgeschichte passen und andere ein längeres Format brauchen. :
Jepp. Ich liebe Phantastik im Allgemeinen, und auch hier muss mich einfach die Geschichte reizen, die Story. :
Ich bin schon ein riesiger Horror-Fan, seit ich klein war. Zuerst waren es Gruselcomics und Hammer-FIlme. Horror ist einfach ein toller Spielplatz für die Phantasie. "Dunkel sind die Kammern deiner Träume" hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil ich ein großer Fan von Poe und Lovecraft bin. Was "Deine Nacht soll niemals enden" angeht, gebe ich das Lob gleich an Frank weiter, von dem die Idee zu der Geschichte kam. Genau wie ich steht er einfach auf unheimliche Phantastik. :
Auch Conan Doyle begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Im Laufe der Jahre habe ich die Geschichten unzählige Male gelesen. Was die Recherche zum Roman so knifflig machte, waren eher die historischen Details. Was die Vorarbeit angeht, habe ich zuerst für das grundlegende Setting recherchiert, musste aber für einzelne Fragen immer wieder mit der Recherche nachlegen. Allein die Recherche um den Highgate-Friedhof hat viele Stunden in Anspruch genommen. :
Eher Darsteller als Filme - Basil Rathbone, Jeremy Brett, ganz besonders Ian Richardson - aber ich mag auch die actionlastigere Darstellung von Robert Downey Jr. und die moderne Interpretation von Benedict Cumberbatch. :
Ich persönlich ärgere mich immer, wenn die Figuren out of character dargestellt werden und die Autoren den Figuren charakterfremde Züge andichten, die von den ursprünglichen Figuren kaum noch etwas übrig lassen, anstatt das Vorhandene auszuloten. Ich denke, wenn man sich in einem bereits vorhandenen Kanon bewegt, sollte man das mit Respekt und Fingerspitzengefühl tun. :
Nö. Frank und ich haben beide sehr eigene Vorstellungen, wie eine Geschichte auszusehen hat. Aber da wir inzwischen auch beim Geschichtenerzählen ein sehr eingespieltes Team sind und beide vor den Ideen des anderen viel Respekt haben, macht die Zusammenarbeit auch ziemlich viel Spaß. Allerdings würde ich nicht sagen, dass es leichter ist als sich alleine Geschichten auszudenken, und ich glaube, Frank sieht das genauso. Gerade im Moment sind wir dabei, bei einem größeren Projekt, einem Roman zusammenzuarbeiten, aber mehr möchte ich darüber jetzt noch nicht verraten. :
Beide haben ihre Vorzüge! Ich muss zugeben, die Geschichte hat mir selbst beim Schreiben viel Spaß gemacht. Es hat eben seinen ganz besonderen Reiz, den rationalen Holmes mit Übernatürlichem zu reizen... :
Einige Zeit ... ich würde sagen, einige Wochen. Genau ist das schwer zu sagen. :
Viele der Nebenfiguren ergaben sich tatsächlich von selbst, da der Roman im Prinzip ein Crossover zwischen dem Holmes-Kanon und der Geschichte "Die Mumie" (Lot Nr. 249) ist, die ebenfalls aus der Feder von Conan Doyle stammt. So ist zum Beispiel Long Norton eine Figur aus der Kurzgeschichte, ebenso wie Hastie, Bellingham und einige andere. Auch hier habe ich mich bei der Charakterisierung möglichst eng an die Vorgabe von Doyle gehalten. Nur gibt seine Kurzgeschichte in Sachen Charakterisierung nicht immer viel her, so dass ich genug Raum für meine eigene Kreativität hatte. Andere Figuren wie etwa Stella haben historische Vorbilder, bei denen ich mir allerdings einige Freiheiten genommen habe. :
Wie man's nimmt - tatsächlich mag ich neben der Phantastik auch Krimis ziemlich gern und bringe deshalb in meinen Geschichten immer wieder Krimi-Elemente unter. Abgesehen davon haben Franks und meine Storys um das Ermittlerpaar Wren und Instant (Zyanid-Connection) auch viele Krimi-Elemente. :
Gute Frage. Ich denke, es gibt einfach diese Figuren, die besonders stark die Sehnsüchte, Wünsche und Phantasien der Menschen bündeln können. Wie etwa das Duo Holmes/Watson oder Winnetou und Old Shatterhand, die vier Musketiere, Doctor Who oder Dracula. Dabei sind nicht nur die "Helden" Identifikationsfiguren, sondern auch die "Schurken" - wie zum Beispiel Hannibal Lecter oder Arsene Lupin. :
Mal sehen! Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht, "Die Loge der Wiederkehr" zu schreiben, und ich wäre nicht abgeneigt. :
Bibliographie von Desirée Hoese (Auswahl)