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... mit Karen Kuegler-Rugowski über Dietmar Kuegler

... mit Karen Kuegler-Rugowski über Dietmar Kuegler

Dietmar Kuegler war nicht nur ein persönlicher Freund von Horst, sondern auch ein Freund des Zauberspiegels, und wir haben in den vergangenen Jahren viel von ihm und über ihn veröffentlicht - bis zu seinem Tod im Dezember 2022. Er war ein großer Freund der Vereinigten Staaten und ganz besonders des Wilden Westens und seiner wechselhaften Geschichte.

Die Bewahrung und Verwaltung seines Erbes ist seit seinem Tod die Aufgabe seiner Frau Karen Kuegler-Rugowski, die uns einige Fragen über Dietmar, sein Erbe und die Veröffentlichung der ersten seiner Geschichten in den USA beantwortet hat. (englisches Interview hier)

Zauberspiegel: Liebe Karen, danke für deine Bereitschaft zu diesem Interview über Dietmar und all die Veränderungen nach seinem Tod. Wir beide kennen uns bereits aus Chats und durch die persönliche Freundschaft zwischen deinem Mann Dietmar und meinem Mann Horst von Allwörden. Deshalb erlaube ich mir auch die eine oder andere Frage, über die wir privat schon gesprochen haben. Wie geht es dir jetzt, etwa 18 Monate nach Dietmars Tod?
Karen Kuegler-Rugowski: Es war eine Herausforderung. Ich verstehe jetzt, warum die Familien in früheren Zeiten längere Phasen des Trauerns hatten. So einen Schock aufzunehmen und der Prozess des Trauerns und der Traurigkeit benötigt Wochen.


Zauberspiegel: Du bezeichnest Dietmar oft als "larger than life", was genau meinst du damit? Was ist es, das Dietmar zu so einer großen Persönlichkeit machte?
Karen Kuegler-Rugowski: Ich denke, Dietmar ist aus mehreren Gründen "larger than life". Zuerst, er hatte viele Abonnenten und Freunde, die seinen riesigen Vorrat an Wissen geschätzt haben. Dieses Wissen war unvergleichlich groß .... ich finde es immer noch faszinierend, wie ein Mensch so viel über über die Ureinwohner in den ganzen USA wissen konnte, über den amerikanischen Bürgerkrieg, die Geschichte der Besiedelung des amerikanischen Westens, die Kleidung jener Zeit, die Kunst der Ureinwohner, und ich bin mir sicher, dass ich dabei einiges übersehen habe. Als ich seine Forschungsbiblothek an das Karl May Museum übertragen habe, erhielten sie eine Tonne an Büchern. Und es gibt noch mehr. Dietmar hatte die Energie von drei aktiven Menschen. Manchmal denke ich, er starb, weil er all die Energie aufgebraucht hatte, die in einer Person in ihrer Lebenszeit gegeben ist.

Zauberspiegel: Dietmar hinterlässt ein riesiges Erbe, er war Autor, Reiseveranstalter, Netzwerker, Redner - alles das in Verbindung mit den USA, dem Westen, den amerikanischen Ureinwohner ... das musss ein Erbe sein, dass ein Schatz und zur gleichen Zeit eine Belastung ist. Was hast du getan, was tust du um mit dem allen umzugehen?
Karen Kuegler-Rugowski: Wie du schon sagtest, reichte Dietmars Enthusiasmus über seine Tätigkeit als Autor und Herausgeber von Büchern hinaus.
An Anfang war ess sehr schwierig, denn ich musste viele Telefongespräche bezüglich der Bücher und Magazinbestellungen führen. Ich musste ihnen mitteilen, dass Dietmar verstorben ist, und erhielt viele emotionale Reaktionen. Ich beendete die Herausgabe des Magazins, da es niemanden gab, der so viel Wissen und Erfahrung wie Dietmar hatte, um es zu übernehmen. Alle zu informieren war kompliziert, da nicht alle Abonnenten die sozialen Medien nutzen. Ich habe viele Stücke und Bücher dem Karl May Museum übergeben (wie Dietmar es gewollt hatte), verkaufte einige Stücke wie Kunstwerke an Sammler, und ich arbeite noch immer an den Rechten für die Veröffentlichung der Bücher.


Zauberspiegel: Wir haben gehört, dass der Blitz Verlag eine Kooperation mit Dusty Saddle Publishing in den USA begonnen hat - welche Bücher von Dietmar sollen denn veröffentlicht werden? Wessen Idee war es, Dietmars Erbe als Autor auch in die Vereinigten Staaten auszudehnen?
Karen Kuegler-Rugowski: Ich schlug Jörg Kaegelmann die Möglichkeit vor, Dietmars Geschichten zu übersetzen und in den Vereinigten Staaten verfügbar zu machen. Dank der Technologien und der Hilfe von Dietmars langjährigem Freund Alfred Wallon konnte dies mit Dusty Saddle Publishing in den USA realisiert werden. Ich glaube, dass in den USA derzeit zwei Romane in den USA verfügbar sind.

Zauberspiegel: Alfred Wallon schreibt auf der Website von Dusty Saddle Publishing: "Es ist einfach faszinierend, wie schnell manche Projekte realisiert werde können (...) Ich weiß, dass es immer Dietmar Kueglers Traum war, in englischer Sprache veröffentlicht zu werden und den internationalen Markt zu erreichen."

comments in a blog article on the website of Dusty Saddle Publishing "It is just fascinating to see how fast some projects can be realized (...) As I know, it was always Dietmar Kuegler´s dream that his western novels could be published in English language and reach the international market". Welche Rolle spielt Alfred Wallon in dieser neuen Entwicklung? Wirst du auch involviert sein?
Karen Kuegler-Rugowski: Alfred Wallon ist der Mittler zwischen dem Blitz-Verlag und Dusty Saddle Publishing. Er wirkt auch bei der Übersetzung der Romane mit.

Zauberspiegel: Du hast jetzt über eine längere Zeit auf Föhr gelebt, du hast aber auch ein Zuhause in New York - ein ziemlicher Unterschied. Wirst du in Deutschland bleiben, oder planst du/musst du zurück in die USA?or a long time you have lived on Foehr, you also used to live in New York - quite a difference actually. Will you stay in Germany, or do you plan to/have to return to the US?
Karen Kuegler-Rugowski: Ich muss aus beruflichen Gründen zurück in die USA, werde aber Trips nach Föhr unternehmen.

Zauberspiegel: Wenn ich dich fragen würde, eine Sache zu benennen, an die die Leser des Zauberspiegels sich bezüglich Dietmars erinnern sollen - was wäre das (abgesehen davon, dass er "larger than life" war)?
Karen Kuegler-Rugowski: Ich würde gerne, dass die Leser wissen, welche Leidenschaft er sein ganzes Leben hindurch für den amerikanischen Westen hatte. Ich glaube nicht, dass das Wort "Burn-out" in seinem Wortschatz existierte. Nach unseren Gruppenreisen in den Westen erzählte Dietmar mir immer weiter Geschichten von dort. Der Westen elektrisierte ihn. Und er lebte dafür, sein Wissen zu teilen.
Wenn es eine Sache gibt, von der Dietmar wollte, dass jeder sie weiß, dann ist es das: Man soll versuchen so viele junge Leute wie möglich für die Ereignisse in der Vergangenheit zu interessieren.



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