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... Alexandra Panz über Lyx, Profil, Alleinstellung und Trends

Alexandra Panz ... Alexandra Panz ...
... über Lyx, Profil, Alleinstellung und Trends

Über Alexandra Panz heißt es in einer Meldung vom 20. November 2008 im Boersenblatt.net 

"Alexandra Panz wird Teamleiterin der Redaktion LYX. Sie arbeitet seit 1996 in der Redaktion der Egmont Verlagsgesellschaften – zunächst als Mitglied der VGS-Redaktion und später als Lektorin von Thomas Brezina (SchneiderBuch). Im Oktober 2008 wurde sie Mitglied des LYX-Teams."

Und so haben wir die Teamleiterin der Redaktion bei LYX mal zu »ihrem« Verlag befragt...

Zauberspiegel: Lyx, eine Marke der Egmont Verlagsgruppe, kam wie Phönix aus der Asche. Kann man den Verlag als den Versuch sehen, Leser der Schneiderbücher zu binden und weiter mit Lesefutter zu beliefern? Darüber hinaus ist Lyx als das zu sehen, was man heute einen All Age Verlag nennt? – Provokant gefragt: Ist Lyx nur eine Modeerscheinung, ein Verlag des Trends, der möglicherweise so schnell verschwindet wie er kam?
Alexandra Panz: Mit SchneiderBuch hatte die Gründung von LYX nichts zu tun. Das Ziel war, eine Marktlücke im Bereich der Frauenunterhaltung zu besetzen, nämlich die der Romantic Fantasy. LYX ist auch nicht als All-Age-Verlag ausgerichtet worden. Zu Ihrer Frage, ob LYX eine Modeerscheinung ist, so haben wir natürlich vom allgemeinen Vampirhype profitiert. Das heißt aber nicht, dass wir uns darauf ausruhen können und wollen. Wir beobachten den Markt sehr genau und versuchen vielversprechende neue Trends frühzeitig aufzuspüren.

Zauberspiegel: Lyx setzt im Grunde auf phantastische Stoffe. Dabei stützt sich der Verlag auf mehrere Säulen (will sagen Sub-Genres). Können Sie uns kurz diese Säulen und deren Gewichtung, inklusive der Spitzentitel vorstellen?
Alexandra Panz: Zurzeit setzt sich das LYX-Programm aus drei Subgenres zusammen: Schwerpunkt ist dabei natürlich die Romantic Fantasy mit unseren Erfolgsautorinnen Lara Adrian, Katie MacAlister oder Mary Janice Davidson. Aber auch im Bereich der Urban Fantasy können wir schöne Erfolge verzeichnen, so ist zum Beispiel die „Stadt der Finsternis“-Serie von Ilona Andrews bei den Fans sehr beliebt. Doch auch die traditionelle High Fantasy findet bei LYX eine Heimat. Hierfür stehen große internationale Namen wie Jennifer Fallon, R.A. Salvatore, aber auch deutschsprachige Autoren wie Wolfgang Hohlbein mit seiner Chronik der Unsterblichen oder der Mainzer Bernd Perplies, der mit seiner furiosen Tarean-Trilogie Leser aller Altersgruppen erfreut. Und im April starten wir mit einer Fantasy-Thriller-Serie um ein skurriles Ermittlerduo aus der Feder der beiden jungen Krimiautoren Jens Lossau und Jens Schumacher. Man darf gespannt sein!

Zauberspiegel: Wie sieht sich Lyx zwischen den klassischen Lieferanten phantastischer Lesestoffe (den unter dem Dach von Random House zusammengefassten Verlagen, Bastei-Lübbe, Piper), „All Age“-Neugründungen Penhaligon (Random House) und Pan (DroemerKnaur) und den Jugendbuchverlagen wie Oettinger und Coppenrath aufgestellt?
Alexandra Panz: LYX startete unter ganz anderen Umständen und ist mit einem großen Publikumsverlag nicht zu vergleichen. Durch unsere geringe Größe sind wir wesentlich flexibler und können auf Trends viel schneller reagieren. Was die Großen an geballter Marketing Power bieten, versuchen wir durch direkten Kontakt zu den Lesern auszugleichen. Nicht umsonst wurde LYX von den Fans des Liebesromanforums zum beliebtesten Verlag 2009 gewählt.

Zauberspiegel: Wie kann man das Profil von Lyx umreißen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal, durch das die Marke Lyx auch von der in der vorigen Frage geschilderten Konstellation klar erkennbar bleibt? Oder wieder provokant gefragt: Hat Lyx ein Profil? Wie ist es entstanden? Stand man am Reißbrett und hat den Verlag nach einem Schema geplant?
Alexandra Panz: Wie bereits erwähnt, ist mit LYX die Idee verbunden, eine Brücke von der traditionellen Fantasy in die benachbarten literarischen Gefilde zu schlagen. LYX soll Fantastik und Frauenunterhaltung, Mystery und Erotik zusammenbringen. Ich denke, Bücher und Verlagsprofile lassen sich nur in bestimmtem Maße am Reißbrett konzipieren. Es ist nicht genug, den Markt zu beobachten, sondern man muss auch ein Gespür für die Wünsche und Bedürfnisse der Leser und Fans entwickeln. Dabei muss man natürlich seine Zielgruppe genau definieren und darf nicht versuchen, es jedem recht machen zu wollen.

Zauberspiegel: Ist die Buchgestaltung auch ein Merkmal, um das Profil zu schärfen?
Alexandra Panz: Auf jeden Fall! Denn mit einem Cover werden nicht nur das Genre und der Inhalt des Buchs transportiert, sondern es soll den Leser auch emotional ansprechen. Bei LYX ist genau das gelungen. Spannungsromane mit starkem erotischem Touch sind unser Markenzeichen. Gerade hier haben wir bei der Covergestaltung durch einen frechen Umgang mit erotischen Motiven den coolen LYX-Look mit hohem Wiedererkennungswert geschaffen, der bei jungen Frauen offensichtlich gut ankommt.

Zauberspiegel: Im Moment ist der romantische Vampir in Mode. Der Boom dauert an. Aber was kommt danach? Muss ein Verlag (also auch Lyx) nicht schon jetzt schauen, was in vier, fünf oder sechs Jahren der „letzte Schrei“ ist?
Alexandra Panz: Der Boom der Romantic Fantasy wird uns sicher noch einige Zeit begleiten. Aber natürlich machen wir uns Gedanken darüber, was danach kommt. Unser Vorteil ist, dass wir nicht in der traditionellen Fantasyszene angesiedelt sind, sondern von Anfang an ein neues Feld besetzt haben, das sich an junge Frauen wendet. Selbst wenn der Fantasyboom abflauen sollte, wären wir davon im Kern nicht betroffen. Unsere Leserschaft kommt im Großen und Ganzen nicht aus der Fantasygemeinde, sondern es sind meist Liebesromanleserinnen, die wir für die fantastischen Stoffe gewonnen haben. Und im Bereich der „Romance“ sehen wir noch viel Potenzial für die Zukunft.

Zauberspiegel: Das eBook kommt. Langsam, aber es ist da. Wie wird Lyx darauf in der Zukunft reagieren?
Alexandra Panz: Im Moment warten wir noch ab und sehen, was sich im Endeffekt durchsetzen wird. Doch natürlich haben wir an fast allen unseren Titeln auch die E-Book-Rechte, sodass wir hier flexibel reagieren können, wenn der Markt so richtig in Schwung kommt.

Zauberspiegel: Wie kann das Buch modern bleiben? Was müssen Verlage tun, um mehr Jugendliche wieder zum Buch zu bringen? Was kann Lyx, aber auch das Schneiderbuch in dieser Hinsicht leisten?
Alexandra Panz: Ich denke nicht, dass das gedruckte Buch jemals unmodern werden wird. Sicher wird das digitale Buch an Bedeutung gewinnen, und gerade junge Leute, die mit modernen elektronischen Medien aufwachsen, gehen selbstverständlicher mit digitalen Texten um. Trotzdem können wir uns nicht vorstellen, dass die neuen Medienträger das traditionelle Buch ganz vom Markt verdrängen können. Auch junge Leser schätzen heute noch Bücher, die man anfassen kann. Denn durch immer neue und aufwendigere Veredelungen wird das Buch zu einem haptischen und visuellen Erlebnis. Diesen Charme wird ein E-Book nicht in gleichem Maße transportieren können.

Zauberspiegel
: Besten Dank für die Antworten.

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