... Christoph Hardebusch über »Justifiers«, Rollenspiel, Romane und liebste Hobbys
: Ich spiele schon seit vielen Jahren Rollenspiele. Allerdings muss ich gestehen, dass ich das Original nicht kannte, bevor Markus es mir gezeigt hat. Obwohl ich Anfang der 90er sehr viel Rollenspiel betrieben habe, ist das System komplett an mir vorbei gegangen.
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: Eigentlich hat Markus nur erwähnen müssen, dass es sich um SF handelt, um mich zu überzeugen. Der Bezug zu Rollenspielen war natürlich ein Bonus. Das Projekt ist für mich ein großer Spaß, der zwei meiner liebsten Hobbys miteinander verbindet.
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: Das kann ich nur schwer einschätzen. Es ist aber sicher, dass »Justifiers« für Markus eher eine Herzensangelegenheit ist, in die viel Zeit und Arbeit für wenig bis keinen Profit investiert werden muss. Tatsächlich dürfte es das für viele sein, die sich daran beteiligen. Rein von den zu erwartenden Verkaufszahlen her, ist ein SF-RPG-Roman sicherlich nicht das beste Projekt, das ich nach der Sturmwelten-Trilogie angehen könnte. Das gilt auch bei den weiteren Autoren. So etwas macht man mit, weil einen Thema und Umfeld reizen.
Ich hoffe, dass der Ansatz mit Romanen, Comics, Webpage und dergleichen den Start des Rollenspiels unterstützt und dabei hilft, es zu etablieren. Die Voraussetzungen sind sicherlich da, aber man darf dabei nicht vergessen, wie klein der Rollenspielmarkt alles in allem ist. Dazu kommt, dass SF derzeit keine große Lesergemeinde hat was übrigens angesichts des Erfolgs des Genres in anderen Medienformaten interessant ist.
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: Das stimmt nicht ganz: Markus Heitz wird mit »Collector« praktisch den Auftakt geben. Mein Roman wird nur der erste innerhalb der geplanten Taschenbuch-Reihe sein. Dementsprechend liegt die Last nicht allzu schwer auf meinen Schultern. Aber da der Erfolg einer solchen Serie unter Markus Ägide bei Heyne natürlich sehr positiv für die SF allgemein und für deutsche Autoren des Genres wäre, spüre durchaus eine gewisse Verantwortung. Andererseits hat man die als Autor immer: man will ja das bestmögliche Buch schreiben, und möglichst viele Leser gut unterhalten.
Übrigens habe ich vor kurzem die Liste der weiteren Autoren bekommen, und ich kann schon sagen, dass es ein schönes Line-Up ist, mit einigen sehr talentierten und spannenden Kollegen. Das wundert mich nicht, denn die Möglichkeit, SF zu schreiben, hat viele, die von dem Projekt gehört haben, sehr interessiert.
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: Markus ist der Koordinator im Hintergrund, der die verschiedenen Stränge verknüpft. Sprich, er kümmert sich um die Webpage, macht das Rollenspiel und arbeitet mit den verschiedenen Verlagen zusammen. Als derjenige, der den besten Überblick über den Hintergrund von »Justifiers« hat, ist er auch der Ansprechpartner bei entsprechenden Fragen. Der Roman allerdings stammt natürlich komplett aus meiner Feder. Markus kümmert sich dabei um die Konsistenz zur Hintergrundwelt. Klassische Shared-World-Vorgehensweise eben.
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: Wir arbeiten beim Entwurf eng zusammen, damit sich meine Geschichte und meine Figuren gut in die Welt von »Justifiers« einfügen. Dabei geht es aber vor allem um Details.
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: Das kann ich nicht sagen. Meine Geschichte stammt nur von mir, und es gibt keine besonderen Vorgaben für die Handlung oder die Charaktere. Natürlich muss ich darauf achten, dass alles in den Hintergrund passt, aber innerhalb der Welt habe ich maximale Freiheit.
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: SF war die erste Spielart der Phantastik, mit der ich als Leser in Berührung kam, und sie übt eine nachhaltige und andauernde Faszination auf mich aus. Die Möglichkeit zu haben, einen SF-Roman zu schreiben, ist für mich tatsächlich ein Stück Glück, um es mal salopp zu sagen. Ich hoffe tatsächlich, dass der seit längerem immer mal wieder angekündigte Aufschwung für die SF wirklich kommen wird. Derzeit machen nur wenige Publikumsverlage SF auch unter diesem Namen, und viele Bücher, die man eigentlich dem Genre zuordnen müsste, laufen unter anderen Bezeichnungen. Bei den kleineren Verlagen sieht es etwas anders aus, und es ist schön zu sehen, dass die Fahne dort hoch gehalten wird.
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: Es mag sein, dass sich ein wenig Mystery einschleicht. Spannung und mysteriöse Geschehnisse passen auch gut in die SF. Aber es muss niemand Angst vor Vampiren oder Magiern haben (lacht)
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: Mein Roman wird sich mit dem beschäftigen, was einen Großteil des RPGs ausmacht: den Justifiern. Hintergrund ist die Besiedlung neuer Welten, und die schier selbstmörderische Aufgabe, die dabei von den Justifiers übernommen wird.
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: So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Die Möglichkeit besteht sicherlich, und ich hoffe, dass es eine enge Verflechtung innerhalb des Universums zwischen den verschiedenen Medien, aber auch innerhalb eines Mediums geben wird.
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: Zuerst einmal kommen nach mir eine ganze Reihe anderer Autorinnen und Autoren. Und ich weiß, dass noch mehr Interesse an einer Mitarbeit hatten. Ich schließe keine Rückkehr als Romanautor aus, aber konkrete Pläne gibt es nicht. An anderen Teilen beteilige ich mich gern, und es gibt auch schon die eine oder andere Idee. Markus hat mir natürlich Hintergrundmaterial gegeben, und allein beim Stöbern kamen mir Einfälle für die eine oder andere Kurzgeschichte, oder auch für Rollenspielpublikationen.
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: Ich habe zu danken!
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