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... Markus Plötz von Ulisses über Pen&Paper-Rollenspiel, »Justifiers« und spannende Lizenzen

Markus Plötz ... Markus Plötz ...
... von Ulisses über Pen&Paper-Rollenspiel, »Justifiers« und spannende Lizenzen

Bücher, Comics, ein Internetauftritt, und, und, und. Markus Heitz hat ja so einiges geplant, was die Palette an Produkten aus dem »Justifiers«-Universum anbelangt. Herzstück des Projekts dürfte wohl aber das Pen&Paper-Rollenspiel sein, das ab Herbst diesen Jahres im Ulisses-Verlag erscheint. Bis es so weit ist, werden zwar noch einige Monate ins Land gehen. Der Zauberspiegel wandte sich dennoch vorab schon einmal an Markus Plötz, den Geschäftsführer von Ulisses, um ihm einige erster Details zu »Justifiers« zu entlocken. Was er uns verraten konnte, findet ihr im nachfolgenden Interview.

 

Ulisses SpieleZauberspiegel: Hallo Markus. Schön, dass du Zeit für einige Fragen zum Ulisses-Verlag und zu dessen Beteiligung an Markus Heitz' »Justifiers«-Projekt gefunden hast.
Fangen wir mit einigen grundlegenden Informationen an. Könntest du mir – als einem Bislang-Nicht-Rollenspieler – ein wenig über dich und den Ulisses-Verlag erzählen?

Markus Plötz: Hallo Jochen. Zunächst einmal Danke für dieses Interview.
Meine Person und die Ulisses GmbH sind sehr eng miteinander verbunden, schließlich habe ich seit 1995 dort gearbeitet und die Firma 1999 übernommen, damals noch ein reiner Großhändler mit zwei kleinen Läden. Davor habe ich eine Ausbildung bei Welt der Spiele (auch Rollenspiele) absolviert und BWL studiert. Privat bin ich Rollenspieler, seit dem ich 11 bin und mein Vater wollte mir immer einreden, dass man damit kein Geld verdienen kann. Was lag also näher, als ihm das Gegenteil zu beweisen? Seit 2005 mischt Ulisses aktiv im Verlagsgeschäft mit, aber die aktuelle Größe haben wir erst mit der Übernahme von »Das Schwarze Auge« 2007 erreicht. Seitdem sind wir der größte deutsche Rollenspiel-Verlag und bemühen uns seit 2009 aktiv, dieses wunderbare Hobby auch für Neu- und Wiedereinsteiger interessant zu machen.

Zauberspiegel: Wie ist es zur Beteiligung von Ulisses an »Justifiers« gekommen?
Markus Plötz: Hier muss man sagen, dass sich einige Ideen wunderbar ergänzt haben. Markus Heitz war auf der Suche nach einem Verlag für die Wiederauflage von »Justifiers« und wir waren auf der Suche nach einer spannenden Lizenz, mit der man Leser von außerhalb der Rollenspielszene für eben diese begeistern kann. Dazu kommt natürlich auch, dass ich selbst ein alter »Justifiers«-Fan bin. Ich habe das Spiel in der Originalversion sehr gerne gespielt, weil ich das Setting einfach einmalig interessant finde.

Zauberspiegel: »Justifiers« basiert ja auf einem Rollenspiel, das schon einmal, wenn auch in etwas anderer Form, auf dem Markt war. Wie geht man als Verlag damit um, dass eine Marke bereits bekannt ist und bei einem Teil des Publikums schon einen gewissen Eindruck hinterlassen hat? Ist es dadurch leichter oder schwerer, das „neue“ Produkt auf den Markt zu bringen?
Markus Plötz: Das ist natürlich Segen und Fluch zugleich. Auf der einen Seite muss man das Rad nicht mehr neu erfinden, auf der anderen Seite ist man allen möglichen Zwängen unterworfen. Allerdings ist der »Justifiers« Hintergrund von Markus Heitz doch so intensiv überarbeitet worden, dass nur sehr wenige starre Parameter gibt, an die wir uns halten müssen. Insofern sehe ich hier keinerlei Schwierigkeiten, ganz im Gegenteil. Ich freue mich schon darauf das Spiel ins neue Jahrtausend zu führen.

Zauberspiegel: »Justifiers« entsteht in Kooperation zwischen Markus Heitz und Ulisses. Wie hat man sich diese Kooperation vorzustellen?
Markus Plötz: Markus wird sich in erster Linie um den Hintergrund kümmern, während wir maßgeblich den Regelteil übernehmen. Natürlich gibt es da immer wieder Überscheidungen und unterschiedliche Meinungen, aber die werden im konstruktiven Gespräch geklärt. Das letzte Wort hat aber immer Markus Heitz, schließlich ist es seine Lizenz.

Zauberspiegel: Kommen wir zum Rollenspiel »Justifiers« an sich. Der Start des Spiels ist ja für Herbst 2010 geplant. Auf was dürfen sich Rollenspielfans in den ersten Wochen freuen?
Markus Plötz: Geplant ist im Moment ein Regelwerk, das sowohl den Hintergrund als auch die Regeln schnell und Einsteiger freundlich präsentiert. Es wird sich speziell an Neueinsteiger richten und direkt mit einem spielfertigen Abenteuer aufwarten. Die Idee ist, dass man ähnlich wie bei einem Brettspiel direkt losspielen kann, ohne vorher ein intensives Regelstudium absolvieren zu müssen.
Im Anschluss wird das Spiel mit regelmäßig erscheinenden Updates unterstützt, die man als Abo bestellen kann. In welcher Form diese erscheinen werden, ob als pdf oder Blattsammlungen zum Abheften, ist noch nicht entschieden. Sicher ist, dass die Spieler jeden Monat neues interessantes Material an die Hand bekommen, um auch weiterhin im »Justifiers«-Universum spielen zu können.

Zauberspiegel: Was genau ist »Justifiers« denn eigentlich? Über die „alte“ Storyline habe ich einiges herausfinden können, über die neue bislang noch relativ wenig. Worum also wird sich das neue »Justifiers« drehen? In welche Charaktere kann man als Spieler schlüpfen? Gibt es große Unterschiede zur alten Version?
Markus Plötz: Die Storyline wurde wie schon erwähnt von Markus Heitz intensiv überarbeitet und auf einen modernen Stand gebracht. Wir planen, dass die Spieler auf Dauer alle Aspekte von »Justifiers« bespielen können. Das sind allerdings so viele, dass wir unmöglich alles in einem Buch abhandeln können. Eines ist aber sicher, die Spieler werden auch in der neuen Version wieder die bekannten „Betas“ (die Mensch-Tier-Hybriden) spielen können, die das Spiel schon immer als Alleinstellungsmerkmal gedient hat. Alles Weitere befindet sich im Moment noch im Planungsstadium.

Zauberspiegel: Inwiefern unterscheidet sich die Neufassung von »Justifiers« sonst von der alten Version? In welchen Punkten hat sich das Spiel nicht verändert?
Markus Plötz: Die Regeln werden ebenfalls deutlich überarbeitet, wahrscheinlich wählen wir sogar einen komplett neuen Ansatz. Wie schon erwähnt, ist es das erklärte Ziel, dass Spiel auch für Neueinsteiger interessant zu halten. Das können wir nicht mit endlosen Tabellen und unzähligen Regeln erreichen.

Zauberspiegel: Markus Heitz hat auf seiner Homepage angekündigt, »Justifiers« sei für Neulinge in der Welt des Rollenspiels ebenso geeignet wie für Alte Hasen. Wie wird das gewährleistet?
Markus Plötz:
Indem wir ein gutes System schreiben Laughing
Nein, im Ernst. Auch alte Hasen brauchen nicht unbedingt 500 Seiten Grundregeln, um glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil, die meisten Spieler sehnen sich wieder nach einfachen Systemen, die aber trotzdem Spaß machen und dabei helfen, eine Geschichte zu erzählen. Darum geht es uns, wir sehen die Regeln als Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern und nicht in Arbeit ausarten sollen. Das bedeutet aber umso mehr Arbeit für uns, da alles ausgelotet und getestet werden muss.

Zauberspiegel: Wie wird die Entstehung von Spielbüchern ablaufen, wenn einmal die grundlegenden Werke erschienen sind? Wer wird sich verantwortlich für die Handlung zeichnen?
Markus Plötz: Da bleibt alles wie gehabt, in Zusammenarbeit zwischen Markus Heitz und uns. Ich vermute, dass Markus bei einigen Abenteuer selbst die Handlungen vorgeben wird und wir in anderen Fällen unsere Ideen von ihm absegnen lassen. Wichtig ist, dass alles aus einem Guss ist und am Ende nicht der Eindruck eines Flickenteppichs entsteht. Deshalb wird Markus alles selbst kontrollieren und gegebenenfalls abändern.

Zauberspiegel: Ist »Justifiers« als klassisches Pen&Paper-Rollenspiel angedacht, oder werden mit dem Spiel (gerade auch vor dem Hintergrund der übrigen Projekte, die Markus Heitz sonst noch so in dem Spieleuniversum ansiedeln möchte) neue Wege beschritten? Welche Rolle wird das Internet spielen?
Markus Plötz: Hier sind einige Dinge angedacht, aber noch nicht spruchreif. Da muss ich noch um ein wenig Geduld bitten. Das Internet werden wir mit Sicherheit einbeziehen, nur in welcher Form und in welcher Intensität ist noch nicht klar.

Zauberspiegel: Es ist zwar noch ein wenig früh, aber kannst du mir vielleicht ein wenig über die visuelle Gestaltung des Spiels verraten?
Markus Plötz: Leider nicht allzu viel. Wir gehen im Moment davon aus, dass das Buch nicht DIN-A4 Format erscheinen wird, sondern in einem etwas buchhandlungsfreundlicheren Format. Außerdem wird es vollfarbig sein, das steht schon fest.

Zauberspiegel: Wird es auch einen „Einzelspielermodus“ (entschuldige, wenn dies das falsche Wort ist, aber bislang hatte ich mit Rollenspielen noch nicht sonderlich viel zu tun) geben, oder sind die Abenteuer aus dem »Justifiers«-Universum rein auf einen „Mehrspielermodus“ ausgelegt?
Markus Plötz: Das Hauptaugenmerk des Rollenspiels wird auf das Gruppenspiel gelegt werden, denn hier entfaltet es seine größte Stärke. Aber auch für so genannte Soloabenteuer Laughing wird Sorge getragen.

Zauberspiegel: Wie werde ich an die Rollenspiel-Produkte aus dem Haus Ulisses herankommen? Wo finde ich diese?
Markus Plötz: In jeder Buchhandlung und den einschlägigen Hobbyläden. Auch bei Amazon und anderen Internet Anbietern wird das Buch erhältlich sein. Über direkt Bestellungen beim Verlag (www.ulisses-spiele.de) freuen wir uns natürlich immer Laughing

Zauberspiegel: Markus Heitz plant mit »Justifiers« ja so einiges, das Rollenspiel ist da nur ein Aspekt. Welchen Stellenwert nimmt das Pen&Paper-Rollenspiel in dem Gesamtprojekt deiner Meinung nach ein?
Markus Plötz: Rein wirtschaftlich einen eher geringen, klassische Rollenspiele sind nicht unbedingt ein Weg um Geld zu verdienen. Aber für Markus Heitz ist es eine echte Herzensangelegenheit, so dass es mit Sicherheit eine Menge Unterstützung erfahren wird. Außerdem werden wir alle Möglichkeiten nutzen, die unterschiedlichen Aspekte von »Justifiers« miteinander zu vernetzen.

Zauberspiegel: Inwiefern, glaubst du, werden sich die übrigen Produkte aus dem »Justifiers«-Universum (etwa die Romane und Comics) auf das Spiel auswirken, was die Akzeptanz des Publikums angeht, aber auch in Sachen Inhalt bzw. inhaltliche Ausrichtung des Spiels?
Markus Plötz: Hiervon erhoffe ich mir eine sehr große Wirkung. Die Plattform »Justifiers« gibt uns die Möglichkeit vielen interessierten Lesern die wunderbare Welt des Pen & Paper Rollenspiels vorzustellen oder Wiedereinsteigern einen Weg zurück in ein vergessenes Hobby zu bahnen.
Inhaltlich werden sich die verschiedenen Aspekte von »Justifiers« ergänzen und gegenseitig befruchten. Ich glaube, hier wird das Ganze größer als die Summe der Teile.

Zauberspiegel: Wie sieht die zukünftige Planung in Sachen »Justifiers« aus? Interessieren würde mich etwa der Erscheinungsrhythmus von Spielbüchern, aber auch, was bei Ulisses über die Bereitstellung des Pen&Paper-Rollenspiels hinaus geplant ist.
Markus Plötz: Wie schon erwähnt, planen wir im Moment in erster Linie das Grundbuch. Aber darüber hinaus wird es weiteres Material geben, auch neue Bücher. Allerdings richten wir uns diesbezüglich auch nach dem Willen der Spieler. Wenn diese etwas fordern, werden wir alles daran setzen, es herauszubringen. Der Kunde ist nun mal König.

Zauberspiegel: Wann wird es erste Einblicke in das »Justifiers«-Rollenspiel geben?
Markus Plötz: Ich hoffe bis März kann ich mehr sagen, aber einen genauen Termin gibt es noch nicht.

Zauberspiegel: Vielen Dank, Markus, für deine Zeit und deine Antworten!
Markus Plötz: Danke dir Jochen. Immer wieder gerne.

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