... Sascha Mamczak über »Justifiers«-Romane, Erfolg des Schauwerts und den »neuen Markus Heitz«
Ein Beitrag von Jochen Adam
Comics, ein Rollenspiel, ein Web-Auftritt Markus Heitz' »Justifiers«-Universum wird SF-Fans demnächst mit einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte in Atem halten. Ein wesentlicher Bestandteil dieses umfassenden Kosmos' sind zweifelsohne die verschiedenen Romane, die bei Heyne erscheinen.
Der Zauberspiegel sprach mit Sascha Mamczak, dem Lektor und verantwortlichen Herausgeber für SF-Literatur im Heyne-Verlag, und entlockte ihm einige Details zu »Collector«, jenem Roman, mit dem die Abenteuer im »Justifiers«-Universum beginnen, sowie zur Taschenbuchserie, die Herbst 2010 an den Start gehen wird.
Zauberspiegel: Hallo Sascha. Erst einmal: Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und dem Zauberspiegel einige Fragen zu den verschiedenen »Justifiers«-Romanen beantwortest, die demnächst bei Heyne erscheinen. Legen wir auch gleich los.
Fangen wir vielleicht einfach mit deiner Person an. Was kannst du mir über dich und deine Rolle im Rahmen der »Justifiers«-Romane erzählen?
Sascha Mamczak: Ich bin als Programmleiter seit einigen Jahren für alles Phantastische bei Heyne verantwortlich. JUSTIFIERS ist ein Projekt, das sich aus Markus Heitz' bei uns im Mai erscheinender Space Opera COLLECTOR entwickelt hat - als eine Art Spin-Off-Taschenbuchserie. Markus Heitz hat es uns angeboten - und wir haben begeistert zugesagt.
Zauberspiegel: Ganz grundlegend: »Justifiers« ist ein Science Fiction-Projekt. Das Genre hat in letzter Zeit einige beachtliche Erfolge vorweisen können, allen voran durch James Camerons »Avatar«. Auf dem Buchmarkt spielt das Genre im Moment ja eher eine untergeordnete Rolle. Was glaubst du, wird sich das nach dem Erfolg von »Avatar« ändern?
Sascha Mamczak: Das ist wirklich schwer zu sagen - zumal man mit einiger Berechtigung argumentieren kann, dass der große Erfolg von AVATAR vor allem mit den Schauwerten der 3D-Technik zusammenhängt und dass der Film im Übrigen eine Fantasy-Geschichte im SF-Gewand erzählt. Aber wie auch immer: Der Weltraum, ferne Planeten, Außerirdische - je populärer diese ewigen Science-Fiction-Themen sind, desto mehr hilft es den Büchern.
Zauberspiegel: Kommen wir damit auch schon zu »Justifiers«. Ganz zu Beginn würde ich gerne wissen, wie es zur Zusammenarbeit zwischen Heyne und Markus Heitz in Sachen »Justifiers« gekommen ist?
Sascha Mamczak: Wie gesagt: Im Laufe der Arbeit an COLLECTOR hat Markus Heitz die Rollenspielwelt erworben und uns gefragt, ob wir an einer Romanreihe - die nun eng mit COLLECTOR verbunden sein sollte - Interesse hätten. Und wir hatten. Sehr sogar.
Zauberspiegel: »Collector«, der kommende Roman von Markus Heitz, spielt bekanntermaßen im »Justifiers«-Universum. War das von Anfang an so geplant, dass das Buch gewissermaßen als Einstieg in den neuen Projektkosmos fungiert?
Sascha Mamczak: Wie genau das alles geplant war, müsstet ihr natürlich den Autor persönlich fragen. Ich habe es so verstanden, dass Markus Heitz das Rollenspiel seit langem kennt und mag und dass sich das Ganze in Form kommunizierender Röhren entwickelt hat. Für uns ist das natürlich optimal - wenn ein Verlag Erfahrung mit Science-Fiction-Taschenbuchreihen hat, dann Heyne.
Zauberspiegel: Wird »Collector« deutlich als Teil des »Justifiers«-Universums zu erkennen sein, oder liegt der Fokus doch mehr auf dem Roman als eigenständiger, weitestgehend unabhängiger Roman?
Sascha Mamczak: Der Roman soll erstmal eigenständig funktionieren und wird auch eigenständig beworben - als neuer großer Markus Heitz. Zumal die Geschichte auch keine Kenntnis des JUSTIFIERS-Universums voraussetzt. Im Anhang von COLLECTOR haben wir dann eine Leseprobe des ersten JUSTIFIERS-Roman von Christoph Hardebusch. Es soll ein organischer Übergang sein.
Zauberspiegel: Inwiefern wird »Collector« in die geplante Taschenbuchserie integriert sein? Oder ist der Roman vollkommen unabhängig davon zu betrachten?
Sascha Mamczak: COLLECTOR ist - was die Romane betrifft - der Urknall des Universums.
Zauberspiegel: Erzähl mir doch mal ein wenig über den Werdegang der Taschenbuchserie zu »Justifiers«. Hat es Markus Heitz viel Überredungskunst gekostet, die Serie bei Heyne unterzubringen?
Sascha Mamczak: Überhaupt nicht. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Markus Heitz - nach all den Jahren - wieder zusammenarbeiten können.
Zauberspiegel: Heyne hat ja neben »Justifiers« noch andere Romanreihen zu Rollenspielen im Portfolio, etwa die Bücher zu »Shadowrun«. Als jemand, der sich mit Rollenspielen gar nicht auskennt, haben mich die Romane zu dieser Reihe, wie ich gestehen muss, immer abgeschreckt. Mir fehlte in den Büchern stets ein Überblick in den Kosmos, in dem die Reihe spielt, oder ein klare Empfehlung, in welcher Reihenfolge man die Geschichten lesen sollte. Wie wird das bei »Justifiers« sein? Werden die Romane ganz im Stile der »Shadowrun«-Reihe erscheinen, oder wird den Lesern hier etwas mehr Hilfestellung und Orientierung geboten?
Sascha Mamczak: Die Exposés zu den Romanen werden ja gerade entwickelt. Ziel ist es, dass jeder Roman ein in sich geschlossenes Abenteuer erzählt und das JUSTIFIERS-Universum dabei als Bühne fungiert. So ein bisschen wie bei STAR TREK, allerdings mit wechselndem Personal. Und keine Angst: Die Leser werden alle nötigen Informationen bekommen, die sie brauchen.
Zauberspiegel: Es ist zwar noch ein wenig hin, aber kannst du mir vielleicht einige erste Details zur Taschenbuchreihe verraten (etwa hinsichtlich Erscheinungsrhythmus, Preis, Ausstattung der Romane und Gestaltung)?
Sascha Mamczak: Zu diesem Zeitpunkt steht fest, dass wir pro Halbjahr zwei Romane veröffentlichen wollen. Der erste - »Missing in Action« von Christoph Hardebusch - kommt im November, der zweite - »Undercover« von Lena Falkenhagen - im März.
Zauberspiegel: Comics, ein Rollenspiel, ein Internetportal, die Angebotspalette im Rahmen von »Justifiers« ist breit gestreut. Welchen Stellenwert räumst du den Romanen zum Kosmos in diesem Projekt ein?
Sascha Mamczak: Nun, als must-have selbstverständlich für alle JUSTIFIERS-Fans - aber auch als attraktives Angebot an alle Science-Fiction- und Fantasy-Leser. Immerhin steht Markus Heitz seit Jahren für große phantastische Abenteuer.
Zauberspiegel: Vielen Dank, Sascha, für deine Zeit!
Sascha Mamczak: Ich habe zu danken.
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