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... Joachim Otto über die Sprecherauswahl, stark beanspruchte Stimmen und Kritiken

Joachim Otto vor dem Cover des Hörspiels Ihr Mann der Zombie... … Joachim Otto ...
... über die Sprecherauswahl, stark beanspruchte Stimmen und Kritiken

Die Romantruhe macht sich seit Jahren einen Namen durch den Verkauf von Heftromanen und Büchern sowie allem was dazu gehört. Nun ist man mit Romantruhe-Audio auch auf den Hörspiel gedrungen und vertont u.a. den Geister-Schoker. Die eigene Horrorroman – Reihe, die vor allem Heftromane aus den 70er und 80er Jahren neu auflegt. Ich habe mit Joachim Otto, dem Chef des Labels über den Erfolg der Vertonungen gesprochen, und wie die altbackenen Geschichten beim Hörer ankommen mögen. Auch dazu, wie er zu Kritiken steht, stand der Labelchef Rede und Antwort.

Zauberspiegel: Wie gehst Du, wie geht ihr bei der Auswahl der Sprecher vor? Habt ihr bestimmte Vorstellungen bereits beim Schreiben des Skripts?
Joachim Otto: Die Vorauswahl der Stimmen entscheidet Markus Winter beim Schreiben der Skripte. Er hat für die einzelnen Rollen eine bestimmte Sprecherin oder einen bestimmten Sprecher im Kopf. Parallel dazu überlege ich auch, wer welche Rolle einsprechen soll. Sobald das Script fertig ist werden die Rollen dann aus diesem Pool festgelegt und ich setze mich mit den jeweiligen Sprechern in Verbindung.

Zauberspiegel: Lasst ihr Euch manchmal auch durch Empfehlungen leiten, wenn man Euch einen SprecherIn vorstellt? Und geht ihr manchmal auch im Fernsehen auf Akquise?
Joachim Otto: Bisher haben wir die Sprecher selber ausgesucht, ohne Empfehlung. Falls uns ein Sprecher empfohlen wird, dann berücksichtigen wir dies bei unserer Planung ebenfalls. Vorrangig werden die Sprachaufnahmen in Köln aufgenommen, daher haben wir uns jetzt einen Sprecherpool aus dem Kölner Umland zusammengestellt. Bekannte Schauspieler aus Funk und Fernsehen werden dann ebenfalls berücksichtig und über deren Agentur gebucht.

Zauberspiegel: Warum fandet ihr Alexandra Schalaudek denn für die Hauptrolle im Geisterschocker 8 für geeignet? Sie ist doch eher Hörspiel-unbekannt.
Joachim Otto: Die Hauptrolle für Folge 8 wurde von Markus Winter von einer männlichen in eine weibliche umgearbeitet, da er vorab schon Alexandra Schalaudeck für eine feste Hauptrolle in den Geister-Schocker-Hörspielen vorgesehen hatte. Sie hatte den Vorteil, dass man sie bisher nicht so oft im Hörspiel gehört hat und dadurch frischen Wind in die Sprecherriege gebracht hat.

Zauberspiegel: Apropos frischer Wind bei Sprechern. Ihr seid also immer auch auf der Suche nach Neuentdeckungen? Das fände ich sehr lobenswert. Nur kann es dann passieren, dass hörspielunerfahrene Sprecher auch mal kritisiert werden. Egal wie das zu bewerten ist, aber ihr versucht etwas, vielleicht etwas neues, stellt euch damit dem Markt. Da gibt es natürlich Meinungen und seien sie auch manchmal  hart.
Joachim Otto: Ja, wir wollen von den bereits stark beanspruchten Stimmen weg und frische unverbrauchte Stimmen in unseren Hörspielen präsentieren. Das bedeutet aber nicht, dass wir unerfahrene Sprecher buchen. Es kann sein, dass ich persönlich in der Vergangenheit hier etwas zu gutmütig gewesen bin und Stimmen eingesetzt habe, bei denen es sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass Sie doch nicht geeignet waren. Selbst bei bekannten und erfahrenen Sprechern kann es passieren, dass die Aufnahmen nicht immer hundertprozentig klingen. Aber dies geht den anderen Labeln ebenso.

Zauberspiegel: Ich bin dafür, wenn ihr weiterhin auch ein wenig experimentiert. Wird es auch in Zukunft so sein, dass ihr immer mal wieder was neues ausprobiert. Folge 8 war ja schon ein bisschen anders, ein seichter Grusel ohne Effekte und fassbaren Horror.
Joachim Otto: Die Geschichten bei den "Geister-Schocker"-Hörspielen werden sich weiterhin von Folge zu Folge unterscheiden, denn die Reihe bietet hier ein breites Spektrum, ohne festen Helden und ohne, dass der Hörer mit einer nicht gekauften Folge etwas verpasst. Eines sollte aber jedem Hörer und Käufer klar sein, wir vertonen hier Grusel-Klassiker des Heftromans und die Storys sind bereits 30 oder 40 Jahre alt. Die Produktion wird modernisiert, aber der Charme und die Naivität der Geschichten und der handelnden Personen wird aber auf dem Level der 70er Jahre angelegt sein. Viele Kritiker der Hörspiele meinen immer, das sei nichts innovatives. Kann sein, das war ja auch gar nicht geplant. Hier findet der Hörer, der diese Zeit damals miterlebt hat genau das, was er sich wünscht und für alle jungen Hörer, ist es eine Reise in die Vergangenheit der "Groschengrusel", wie diese Gattung Heftromane neuerdings genannt wird.

Zauberspiegel: Viele Rezensenten empfanden ihre Darstellung als abgelesen und hölzern. Wie stehst du dazu?
Joachim Otto: Dazu kann ich nur sagen, dass mir diese Leute bekannt sind, die generell jedes Produkt aus meinem Haus schlecht reden. Was bei mir angeblich schlecht klingt, wird bei anderen gehypten Hörspielen als die beste Vertonung schlechthin dargestellt. Auf solche Meinungen gebe ich nichts mehr.

Zauberspiegel: Wie bist Du derzeit mit dem Erfolg vom Geister-Schocker zufrieden?
Joachim Otto: Die Geister-Schocker verkaufen sich, trotz aller Widrigkeiten, die meiner Reihe aus den Foren und den Kritikern entgegen gebracht wurde klasse und zwar nur deswegen, weil die Käufer, ohne vorherige festgesetze Meinung von Leuten, die meinen ein Hörspiel muss nach ihren Vorstellungen klingen, kaufen. Jeder Käufer entscheidet dann für sich, ob es ihm gefällt und ob nicht. Meine Verkaufszahlen sagen mir, dass es den Leuten gefällt.

Kommentare  

#31 Laurin 2010-07-04 15:04
"Richtige" Kritik.... :o ?
Wo bitte kritisiert jemand "unrichtig" Captain Blitz?
Ich muß das jetzt nicht wirklich verstehen..oder?!
Ich will dir da jetzt auch nicht zu nahe treten Captain Blitz, aber im Moment hört sich das eher danach an als ob es hier nur um kostenloses Rezi-Material geht. Man berichtige mich wenn ich das jetzt falsch sehe.
#32 Captain Blitz 2010-07-04 15:06
Es besteht von Joachim aus doch gar kein Interesse daran, sich zu einigen, da ich der böse Kritiker bin und ja alles nur verreisse, dabei gibt es nicht einen einzigen Verriss meinerseits zu den Produktionen der Romantruhe.

Ich habe schon zig Mails an Joachim geschrieben und gefragt, was das Problem ist, aber es besteht anscheinend kein Interesse an richtigen Kritiken, weil die Produktionen der Romantruhe ja perfekt sind. Jubelperser olé!
#33 derjoachim 2010-07-04 15:44
Stephan,

das war von mir natürlich nicht als Werbung gedacht. Du kennst mich, ich pflege ein offenes Wort, auch wenn ich dadurch in eine negative Kritik oder negative Darstellung meiner Person bei manchen gerate. Kritik ist in meinen Augen wichtig und ich kann damit auch gut umgehen, besonders, um daraus zu lernen und das tue ich auch. Ich denke auch, dass beide Seiten ein Recht darauf haben was zu sagen und fände dass gut, wenn es auch zukünftig möglich ist.

Mit der Herstellung meiner Hörspiele bin ich mal wieder einigen Leuten auf die Füße getreten und habe mich in ihr "Revier" gewagt. Das bekomme ich auch immer wieder deutlich zu spüren. Für mich gilt immer der Grundsatz "Leben und Leben lassen". Für einige andere scheinbar nicht.

Was die Kritiker betrifft, so werde ich auch weiterhin offensiv sein. Ich versuche zwar immer ein perfektes Produkt herzustellen, aber das ist schwer. Angst habe ich daher nicht vor Meinungen anderer. Ich erwarte nur eine sorgfältigere und unabhängigere Bearbeitung bei den Kritiken.
#34 Patrick Holtheuer 2010-07-04 15:53
Und wie sieht so eine unabhängigere Bearbeitung bei den Kritiken aus? Zumal...unabhängig von was???

Und sorgfältig sind meine Kritiken, denn ich schreibe genau was ich kritisiere und begründe es. Du hast ja bemängelt, dass der eine oder andere generell schreibt "Die Sprecher sind hölzern!" und das habe ich nicht getan, ich habe genau geschrieben, wer hölzern agiert und das passte dir auch nicht. Oder meinst Du mit sorgfältig mehr in deinem Sinne?

Und nein, Du kannst nicht mit Kritik umgehen, das zeigt doch schon das Interview.
#35 derjoachim 2010-07-04 15:58
Patrick,
gut, ich kann nicht mit Kritiken umgehen, zufrieden?

Lass es doch gut sein. Ich schicke Dir die Folge 9 morgen raus.
#36 Patrick Holtheuer 2010-07-04 16:02
Es geht nicht um zufrieden oder unzufrieden sein, sondern darum, dass Du behauptet hast, dass die User der Hörspiel-Freunde und ich deine Produkte verrissen hätte, was nicht stimmt. Es geht mir auch nicht darum, dass ich dich hier irgendwie bloßstelle oder so.

Nur die Folge 9? Da fehlen aber noch ein paar Produktionen. ;) Ich schicke dir eine Mail, dann klären wir das.
#37 derjoachim 2010-07-04 16:13
Patrick,
das habe ich doch gar nicht. Ich habe das hier geschrieben:

"Die Geister-Schocker verkaufen sich, trotz aller Widrigkeiten, die meiner Reihe aus den Foren und den Kritikern ..."

Dabei habe ich weder Dich noch Deine User gemeint. Weiss nicht, wie Du darauf kommst? Es gibt doch mehrere Foren.

OK. Wir klären das.

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