... Klaus N. Frick über Perry, Feedback und Zukunft
: Der Stardust-Zyklus spannt meiner Ansicht nach einen riesigen Bogen über Raum und Zeit. Einerseits geht es Jahrmillionen in die Vergangenheit, andererseits werden gigantische Entfernungen überwunden. Uwe Anton hat mit seinen Exposés eine Vielzahl an Handlungsideen verwirklicht, die Autoren haben diese Ideen in packende Romane umgesetzt ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Natürlich hat nicht jeder Roman so geklappt, wie es hätte sein sollen; das liegt in der Natur der Sache, das lässt sich aber kaum ändern. Autoren haben mal Probleme, sie werden mal krank oder haben einen schlechten Tag; das lässt sich nicht alles im Lektorat ausgleichen, und ruckzuck hat man dann eben einen Roman, der nicht optimal ist. Das gab's immer und wird es immer geben.
: Selbstverständlich. Ein Wandel der Hauptpersonen gehört zu einer so langlebigen Serie wie PERRY RHODAN dazu.
: Die erste Zyklushälfte folgt einem groben Konzept, das Robert Feldhoff noch größtenteils allein entwickelt hat, das Uwe Anton aber immer stärker zu seinem Konzept machte ich halte das weder für unvollständig noch sehe ich die großen Löcher, die manche Kritiker sehen. Die Aussage, viele Teile ergeben ein Ganzes, würde ich sofort unterschreiben; das passt zu einem komplexen Handlungsbogen wie dem Stardust-Zyklus.
Ich werde am grundsätzlichen Prinzip, dass ein Zyklus seine hundert Bände hat, nichts ändern das hat sich im Verlauf von fünfzig Jahren bewährt und wird von den meisten Lesern auch gemocht. Warum bei »Maddrax« und »Sternenfaust« die Zyklen deutlich kürzer sind, hat jeweils andere und sehr eigene Ursachen, die nichts mit PERRY RHODAN zu tun haben.
: Die Hohen Mächte gehören zum Perryversum hinzu, das wird sich nicht ändern aber sie stehen nicht im Zentrum der Handlung. Herumspazierende Kosmokraten wie in den 1300er-Bänden mag ich persönlich nicht, und deshalb werden wir solche Auftritte auch künftig vermeiden.
: Dazu gebe ich jetzt aus verständlichen Gründen keine Auskunft.
: Die Handlung wird ab Band 2600 zu einem Teil in der Milchstraße spielen. Aber natürlich werden unsere Helden wieder an Orte im Weltall reisen, wo noch nie zuvor ein Mensch war ... Das erwarten ja auch die Leser.
: Dazu werde ich aus verständlichen Gründen nichts Konkretes sagen.
: Das tun wir ja. Die Milchstraße findet immer wieder in der Handung statt. Allerdings wird mir nach allen Lesergesprächen der letzten Jahre klar, dass die Leser das weit entfernte sehr mögen und diesen Wunsch bedienen wir gern. Also: Fremde Galaxien sind das, was bei PERRY RHODAN besonders gern gelesen wird.
: Wir sind, was die Modernisierung der Serie angeht, auf einem guten Kurs: E-Books, downloadbare Hörbücher und andere Dinge sind nur ein Anfang, da wird noch viel mehr kommen. Ich hoffe, dass wir dazu im Jahr 2011 sogar schon Neues hören werden. Hindernisse sehe ich keine ernsthaften es findet ein Medienwandel statt, und wir begleiten diesen offensiv, anstatt die ganze Zeit darüber zu jammern.
: Ich sehe PERRY RHODAN nicht als Zugpferd, das wäre unfair gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die eigenständige Romane veröffentlichen. PERRY RHODAN ist wahrscheinlich das, als das Eckhard Schwettmann die Serie stets charakterisierte: Es ist die Dachmarke für deutsche Science Fiction, es ist schlicht die bekannteste Serie und als solches muss man PERRY RHODAN sehen.
Die Serie ist nach wie vor für viele Menschen der Einstieg in die allgemeine Science Fiction, und sie hat im Lauf der Jahrzehnte immer wieder neue Autorinnen und Autoren in die Szene hereingezogen.
Der zweite Teil folgt unter dem Titel Klaus N. Frick über Perry, Feedback und Zukunft am Sonntag, den 8. Mai 2011 hier
Kommentare
Harantor sagt: Nimm das: www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=view&id=7343&Itemid=1