ZDF verfilmt ab November "Die Wannseekonferenz"
In den Stunden dieser Konferenz wurde das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, der industriell organisierte Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedacht und geplant. Einen so folgenschweren Augenblick der Geschichte zu verfilmen, bedeutet nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Verantwortung. Auch wenn es schon zwei ältere Verfilmungen der Wannseekonferenz gibt: Es ist essentiell, dass wir auch für die nachfolgenden Generationen diese Ereignisse entlang der historischen Fakten und dem vorhandenen Sitzungsprotokoll zeitgemäß aufarbeiten und darstellen."
Am Vormittag des 20. Januar 1942 kommen in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin führende Vertreter des NS-Regimes zusammen: SS, Reichskanzlei, Ministerien, Polizei, Verwaltung. Eingeladen hat Reinhard Heydrich zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück". Die Zusammenkunft wird als "Wannseekonferenz" in die Geschichte eingehen. Ausschließliches Thema der Besprechung ist die von den Nationalsozialisten sogenannte "Endlösung der Judenfrage": die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas.
Der 110-minütige Film "Die Wannseekonferenz" folgt dem von Adolf Eichmann gezeichneten Besprechungsprotokoll, von dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt.
Das Drehbuch zur "Wannseekonferenz" schrieb Magnus Vattrodt, inspiriert durch eine Vorlage von Paul Mommertz. Unter der Regie von Matti Geschonneck werden die Teilnehmer der Konferenz von Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Philipp Hochmair, Godehard Giese, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak verkörpert.
Oliver Berben, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG: "Wie schafft man es, Themen wie Nationalsozialismus und Holocaust für nachfolgende Generationen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und gerade auch in heutigen Zeiten daran zu erinnern, was passieren kann, wenn wir nicht auf unsere wertvolle Demokratie achten? Das war und ist die Triebfeder dieses Projektes von Anfang an, und gerade jetzt ist es wichtig, den Menschen, und insbesondere auch den jüngeren Generationen, neue Möglichkeiten zu geben, sich darüber auseinanderzusetzen, zu reden, zu diskutieren. Genau das soll dieser Film leisten, und mit Magnus Vattrodt, Matti Geschonneck, Reinhold Elschot und Friederich Oetker haben wir zusammen mit dem ZDF eine sehr gute Konstellation von Mitstreitern gefunden, die alle dem gleichen Gedanken folgen: Nie wieder!"
"Die Wannseekonferenz" entsteht als Koproduktion des ZDF mit Constantin Television und wird vom FilmFernsehFond Bayern (FFF Bayern) und dem Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) gefördert. Unterstützt wird das Projekt von der Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz”. Produzenten sind Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer ist Oliver Berben, die Redaktion im ZDF liegt bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Gedreht wird von Anfang November bis Mitte Dezember am Originalmotiv am Wannsee und in den Berliner Unionfilm-Studios.
Bild: ZDF-Logo aus der Wikipedia