Steppensturm - Der Aufstand der Kosaken

Steppensturm - Aufstand der KosakenSteppensturm - Der Aufstand der Kosaken
(Taras Bulba)
mit Bogdan Stupka, Igor Petrenko, Vladimir Vdovichenkov, Magdalena Mielcarz, Mikhail Boyarsky, Vladimir Ilyn, Yuri Belyayev, Ada Rogovtseva, Boris Khmelnitsky, Daniel Olbrychski, Sergey Bezrukov
Regie: Vladimir Bortko
Drehbuch: Vladimir Bortko / Nikolai Gogol
Kamera: Keine Information
Musik: Igor Komelyuk
Keine Jugendfreigabe
Russland / 2009

Für einen Kosaken gibt es nichts Ehrenvolleres, als für die Freiheit seines Vaterlandes zu sterben. Lange genug haben die polnischen Besatzer die Söhne der Steppe unterdrückt. Die Zeit der Rebellion ist gekommen. Immer weiter greift der Aufstand der Kosaken um sich. Seine Leidenschaft für die Freiheit und seine Tapferkeit führen Taras Bulba an die Spitze der Rebellenarmee. Er verlangt sich selbst und seinen Truppen alles ab. Als die Polen ihn schließlich überwältigen und gefangen nehmen, bringt er für die Rettung seiner Leute das größte Opfer, das ein Mann bringen kann ...


Nun ist das vorliegende Werk nicht die erste Verfilmung, die auf der Erzählung des russischen Dichters Nikolai Wassiljewitsch Gogol basiert und den Kampf zwischen den russischen Kosaken und den polnischen Streitkräften schildert. Die bekannteste Verfilmung dieser Thematik dürfte wohl der aus dem Jahre 1962 stammende Film Taras Bulba sein, in dem der großartige Yul Brunner die Hauptrolle spielte. Doch auch diese russische Produktion kann sich sehr wohl sehen lassen, auch wenn insbesondere die erste Stunde nicht unbedingt den Freund großer Schlachten und eines actionreichen Geschehens befriedigen wird. Vielmehr wird der Zuschauer hier mit dem Leben der stolzen Kosaken konfrontiert, die endlich von den polnischen Besatzern anerkannt werden wollen und denen jedes Mittel recht ist, um endlich diese Anerkennung zu erlangen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Figur des Taras Bulba, der im Laufe der Zeit zum Führer der Kosaken aufsteigt und dessen scheinbar unzerstörbarer Stolz ihm eine heroische Aura verleiht, die seinen Männern Kampfeswillen und Mut verleiht, um sich gegen die Besatzermacht aufzulehnen.

Ein Nebenerzählstrang der Story behandelt eine Art Romeo & Julia Thematik, verliebt sich doch einer der Söhne Bulbas in eine Polib und wird deswegen sogar zum Verräter am eigenen Volk, was furchtbare und dramatische Konsequenzen nach sich zieht. Nun ist es aber keineswegs so, das der Film in gewissen Passagen schmalzig oder übertrieben emotional erscheint, denn die Love Story ist doch eher als Nebenprodukt eingefügt und dient so lediglich dazu, die dramatische Seite des Werkes etwas hervorzuheben. Im Mittelpunkt stehen vielmhr Dinge wie Vaterlandsliebe, Stolz und Patriotismus, wobei letzterer in einigen Passagen schon recht stark in den Vordergrund rückt, was aber keineswegs negativ zu bewerten ist. Nachdem der Zuschauer vielleicht sogar etwas zu ausführlich in das Geschehen eingeführt wurde, bietet insbesondere die zweite Filmhälfte jede Menge Action, die streckenweise auch ziemlich hart und blutig ausfällt, so das jetzt auch die Liebhaber einer etwas härteren Gangart voll auf ihre Kosten kommen und für die etwas zäh geratene erste Stunde sehr gut entschädigt werden.

Im schauspielerischen Bereich wird man mit meiner Meinung nach sehr guten und vor allem authentischen Darbietungen bedient, vor allem die Darsteller der Kosaken erscheinen schon vom Optischen her äusserst glaubwürdig. Keine sauberen Hoolywood-Beaus, sondern Männer, denen man das harte Leben in der Steppe auch teilweise schon im gesicht ansehen kann. Gerade diesen Punkt empfinde ich sehr wichtig für eine authentische Wirkung dieses Filmes, die sich so auch jederzeit vollends entfalten kann und einen sehr glaubhaften Eindruck hinterlässt. So entsteht auch ganzzeitig ein Gefühl, das man sich wirklich in der damaligen Zeit befindet, was noch zusätzlich durch die herrlich ausgewählten Schauplätze und die hervorragenden Kostüme unterstüzt wird. Ausserdem wird man auch noch mit einer tollen Kameraarbeit belohnt, die eine phasenweise schön dreckige Atmosphäre einfängt, die ganz hervorragend die stattfindenden Ereignisse untermalt.

So kann man letztendlich festhalten, das es sich hier um eine äusserst gelungene Verfilmung handelt, die eine interessante Geschichte jederzeit spannend erzählt. Und auch, wenn es in der ersten Hälfte keine sonderlichen Action-Höhepunkte zu begutachten gibt, kommt man insgesamt gesehen zu einem recht positiven Gesamteindruck. Freunde historischer Erzählungen müssten an dieser russischen Produktion eigentlich ihre Freude haben, denn wird ihnen doch eine dramatische und streckenweise auch blutige Story präsentiert, die einen äusserst glaubhaften und authentischen Eindruck hinterlässt.


Fazit: Steppensturm - Der Aufstand der Kosaken ist in meinen Augen ein wirklich sehenswerter Film, dem man in der ersten Stunde eventuell etwas mehr Action hätte beifügen können, der aber im zweiten Teil für die etwas lange Wartezeit für alles entschädigt. Ausserdem sollte man die längere Einführung in die Thematik keineswegs als negativ bewerten, bekommt man doch so einen etwas tieferen Einblick in die Materie und kann sich so auch besser mit dem Geschehen identifizieren.

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