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Krimi-Klassiker - Was aus den Assistenten wurde

Krimi-KlassikerWas aus den Assistenten wurde

Wer kennt sie noch? Die Krimiklassiker im TV. Von Der Kommissar bis Der Alte? Wer kennt nicht Derrick? Auch ohne je eine Folge gesehen zu haben?

Wer möchte kann das jetzt nachholen - im Krimi-Kult-Kanal von YouTube. Doch mal was anderes. Wissen Sie eigentlich was aus den Assistenten von Kommissar Keller, Köster, Kress und Derrick geworden ist? Die großen Kommissare, die stets im Mittelpunkt standen, sind fast alle längst tot. Also zumindest Ihre Darsteller.

Aber jene Schauspieler, die als Assistenten unter ihnen dienten, haben noch so manches Arrangement. Oder zumindest einige von ihnen.

Kommissar Keller (Erik Ode, 1910-1983) arbeitete zusammen mit Harry Klein und später mit dessen Bruder Erwin. Fest zum Team gehörten aber auch Heines und Grabert. Über ihre Dienstgrade wurde eigentlich stets geschwiegen. Über ihnen stand der Kommissar - mehr musste man nicht wissen. Heute sind die TV-Kommissare und ihre Mitarbeiter (die nicht mehr Assistenten heißen) ebenfalls mit Dienstgraden versehen. Oftmals mehrere Hauptkommissare arbeiten zusammen. Eine Hierarchie gibt es dennoch.

Krimi-KlassikerHarry Klein
Harry wurde 72 Folgen lang von Fritz Wepper dargestellt. Dann wechselte dieser zu Oberinspektor Derrick. Das Verhältnis zu Kommissar Keller war eher väterlich und man war per Sie. Allerdings duzte Kommissar Keller alle Assistenten, während ihn alle siezten. Bei Klein und Derrick war es schon moderner und anders. Man war sich gleich per Du und zwar beiderseits. 281 Folgen assistierte Wepper dem Tappert. 24 Jahre lang. Zusammen mit den 6 Jahren bei Keller, ergab das für ihn eine 28jährige Dienstzeit. Auch nach seiner Derrick-Zeit war Wepper sehr aktiv in verschiedenen Rollen. Aktuell spielt er noch in der Familienserie "Um Himmels Willen". In den nunmehr 21 Jahren nach Derrick spielte er auch schon wieder in Krimis. Er war Detektiv in "Mord in bester Gesellschaft" und anderen Formaten. Mit 28 stieg er beim Kommissar ein, heute ist er 78. (1)

Krimi-KlassikerRobert Heines
Heines wurde im Kommissar von Reinhard Glemnitz dargestellt. Er war so etwas wie der "scharfe Hund", den Keller immer dann von der Leine lies, wenn er es für wichtig hielt. Schon während seiner Zeit als Assistent von Keller war er viel beim Synchron beschäftigt. Seine markante Stimme hörte man in vielen US-Filmen und er war auch der Erzähler im Adventsvierteiler Der Seewolf (1971). Daneben hatte er viele kleinere Fernsehrollen. Auch noch nach dem Kommissar wirkte er hin wieder als Gast im Tatort mit (u.a. in dem Schimanski-Tatort "Der unsichtbare Gegner" als Schimmis Gegenspieler). Auch in Derrick hatte er später Gastrollen. Noch heute synchronisiert er in Serien. Glemnitz ist 89 Jahre alt und lebt zurückgezogen in der Nähe des Tegernsee. (2, 3)

Walter Grabert
Grabert wurde gespielt von Günther Schramm. Der war auch zunächst als Synchronsprecher sehr beliebt. Unter anderem sprach er Efrem Zimbalist in der Serie "77 Sunset Strip". Beim Kommissar spielte er den soliden und ruhigen Ermittler. Nach seiner Karriere als Krimiserien-Star, war er Showmaster für die ZDF-Show "Erkennen Sie die Melodie?" und er war bis heute immer wieder in kleineren und größeren TV-Rollen zu sehen (u.a. "Forsthaus Falkenau"). Schramm steht kurz vor seinem 90. Geburtstag. (4, 5)

Erwin Klein
Erwin war Harrys Nachfolger. Wie im wirklichen Leben, waren sie Brüder. Leider ermittelte Erwin nur 26 Folgen lang an der Seite von Keller. Er war ein sehr guter Nachfolger. Nach seiner Krimizeit war er allerdings eher in heiteren Familienserien zu sehen, wie z.B. "Unsere schönsten Jahre". Zum Krimi kehrte 1994 zurück für die Krimiserie "Zwei Brüder". Zusammen mit seinem Bruder Fritz Wepper spielte er ein ungleiches Ermittlerteam. Fritz als Oberstaatsanwalt und Elmar als Kriminalbeamter. Bis heute ist der 76jährige aktiv. (6)

Krimi-KlassikerAuch bei Der Alte gab es einige Assistenten. Langjährig und erwähnenswert ist zumindest Michael Ande als Gerd Heymann. Als junger und dynamischer Mann kam er zu Köster. Auch hier galt ein väterliches aber leicht distanziertes Verhältnis zu seinem Chef, den Siegfried Lowitz (1914-1999) spielte. Geduzt wurde nicht. Der am Schliersee lebende, 75jährige Ande blieb der Reihe auch noch nach der Köster-Ära treu. Insgesamt über 400 Folgen lang (7). Er erlebte dort mehrfach einen Wechsel seiner Chefs. Der Wechsel zu Leo Kress (Rolf Schimpf) kam 1986. Hier kam auch ein neuer Assistent ins Spiel, der Jan Hendriks (1928-1991) ablöste. Charles M. Huber war der erste farbige Ermittler im deutschen TV-Krimi, hieß es damals. Der heute 63jährige Huber stieg aber nach 120 Folgen auch aus. Danach ging er in die Landespolitik und wurde für die CSU tätig. Heute ist er im Senegal aktiv für Kinder unterwegs. (8)

Einzelnachweise:
(1), (2), (3), (4), (5), (6), (7), (8)

Quellenangaben:
Wikipedia, Deutsche Synchronkartei, Internet Movie Database

Fotos: Screenshot 3sat, ZDF

© by author

Kommentare  

#1 AARN MUNRO 2020-01-13 08:39
Dass "Harry mal (schnell) den Wagen holt",ist bis heute ein beliebter Spruch ...
#2 G. Walt 2020-01-13 17:39
"Harry, wir brauchen den Wagen. Sofort!" Diesen Satz hat Derrick einmal gesagt. Und zwar gleich am Anfang in Folge 2.

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