Verwirrspiel - »Scharfe Küsse für Mike Forster«
Verwirrspiel
»Scharfe Küsse für Mike Forster«
Mike soll sich als Fluchthelfer betätigen ... (1)
Spannendes Spionage-Verwirrspiel
Man kann nur unschwer erahnen, dass bei diesem Film James Bond Pate stand. Sicher war es kein Versuch auf den Zug der erfolgreichen Verfilmungen aufzuspringen, denn dafür gibt es wenig Anhaltspunkte. Aber der Protagonist, Mike Forster versucht mit flotten Sprüchen und Frauengeschichten, dem Helden aus GB doch irgendwie nahe zu kommen. Dabei ist er aber weniger überzeugender und da er auch kein Agent, sondern Privatmann ist, ist etwas unglaubwürdig, wie routiniert er mit den Finsterlingen umgeht.
Faustkämpfe und Schießereien gibt es nur wenig. Aber zeitweise kommt Spannung und die Flucht am Ende bietet den eigentlichen Höhepunkt. Doch auch hier hakt es etwas. So hätte man sich die falschen Ausweise auch sparen können, da Forster die Grenzabsperrung am Ende sowieso mit Gewalt durchbricht. Auch die Sachen it den falschen Pässen an sich ist zum Schluss etwas verwirrend und nicht ganz einleuchtend.
Bild und Ton sind akzeptabel, aber da gebe es noch Luft nach oben. Gelungen sind die Aufnahmen, die Budapest zeigen sollen.
Bekannter Produzent
Harry Alan Towers produzierte diesen Film und schrieb das Drehbuch unter dem Pseudonym Peter Welbeck. Das erinnert mich an den Edgar Wallace-Film Das Rätsel des silbernen Dreiecks. Hier war das genauso. Allerdings entstand dieser erst 1966. Auch dieser war eine Co-Produktion mit Deutschland. Deswegen sind bei Scharfe Küsse für Mike Forster auch deutschsprachige Darsteller am Set. Marisa Mell aus Österreich und Pinkas Braun aus der Schweiz.
Bei beiden gibt es wieder eine Parallele zu Edgar Wallace. Beide spielten nämlich 1962 zusammen in dem Edgar Wallace-Film Das Rätsel der roten Orchidee. Ein weiterer deutscher Darsteller ist Albert Lieven, der hier eine kleine Rolle hat und auch in Deutschland in zwei Edgar Wallace-Filmen mitwirkte. Somit war man Krimi-erfahren besetzt.
Synchronisations-Enttäuschung
Pinkas Braun wurde für die deutsche Fassung mit Helmo Kindermann synchronisiert. Das ist bedauerlich, da er deswegen nicht mit seiner markanten Stimme punkten kann. Gleichzeitig ist es aber auch zu verschmerzen, da er nicht so häufig zum Einsatz kommt. Eigentlich nur am Beginn und am Ende des Films.
Als extra bietet der Film im Besonderen die original illustre Filmbühne als Ablichtung. Leider so klein in der Schrift, dass man sich das Lesen sparen kann. Also in Wahrheit keine Bereicherung.
(1) = Pidax
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