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DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 175: Die Akte

DER ALTE - Die Kress-Ära Folge 175:
Die Akte

Nach der Ära Köster mit Siegfried Lowitz, die immerhin 100 Folgen der Reihe DER ALTE umfasste, kam man nicht umhin einen Nachfolger für das erfolgreiche Krimiformat zu finden. Am Ostermontag 1977 startete die Reihe mit dem Pilotfilm "Die Dienstreise". In Folge 100 starb Köster den Serientod. Helmut Ringelmann griff als Nachfolger auf Rolf Schimpf als Kress zurück, den er aus der gemeinsam mit ihm produzierten Serie "Mensch Bachmann" kannte.

In einer Münchner Fußgängerzone begegnen sich Rolf Tetzlaff und Martin Dubrowski. Die beiden stammen beide aus der DDR und haben sich ewig nicht gesehen. Rolf arbeitet mittlerweile bei einem Verlag und schreibt ein Buch über seine Haft, denn zu Ostblockzeiten musste er fünf Jahre in Bautzen absitzen. Bis heute weiß er nicht, wer ihn damals an die Staatssicherheit verpfiffen hat. Martins Ehefrau vermutet, dass es Rolfs alte Liebe Karin Simon gewesen ist. Wenig später wird der Verlagslektor in seinem Büro tot aufgefunden. Sein Magenbitter war mit einem Pflanzenschutzmittel vergiftet. Hauptkommissar Kress nimmt die Ermittlungen auf und sucht das Motiv in der DDR-Vergangenheit des Toten ... (1)

Gräwert und Bandmann
Da wagt man sich zu fragen, ob Günter Gräwert bewusst die Regie bei Storys von Christa Maria Bandmann übernommen hat. Bei allen Drehbüchern von ihr führte bisher ausschließlich Gräwert Regie. Erst mit der Folge 187, "Nächstenliebe" wird das anders, was aber daran liegt, dass Gräwert komplett aus der Produktion zur Reihe Der Alte ausscheidet.

Vergangenheit
Ferner schnappt sich Gräwert meistens Helmut Trunz als Musiker, was meines Erachtens am Ende für das runde Ergebnis sorgt. Die Story ist trotz ihrer Komplexität diesmal wieder sehr unterhaltsam, wenn auch nicht ganz so spannend wie die vorherige Folge von Bandmann mit dem Titel Aber mich - betrügt man nicht. Das Thema einer alten DDR-Seilschaft und Feindschaft scheint etwas weit hergeholt, war aber seinerzeit wohl noch sehr aktuell (1992), da viele ihre Stasi-Akten einsehen wollten. Um genauso eine Akte geht es hier. Ob diese Stasi-Akte allerdings in der Tat den Verräter aus der Inhaltsbeschreibung verraten hätte, ist eine andere Sache. Denn bekannterweise arbeitete die Stasi mit Pseudonymen.
Doch das ist zunächst unerheblich. Die Täterfrage ist bei Bandmann nicht immer ganz so schwierig, wenn man nur etwas nachdenkt.

Die teils frischen Gaststars machen ebenfalls Freude und bringen Abwechslung: Ulrich von Dobschütz, Christine Buchegger und Peter Aust sind allesamt weniger verbraucht.

Buch: Christa Maria Bandmann
Musik: Eberhardt Schoener, Helmut Trunz
Regie: Günter Gräwert
Mit: Rolf Schimpf, Michael Ande, Charles M. Huber, Markus Böttcher, Ulf J. Söhmisch, Christine Buchegger, Evelyn Hamann, Christine Wodetzky, Ulrich von Dobschütz, Peter Aust, Werner Schwuchow u.a.
Erstausstrahlung: 25.09.1992

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(1) © GP - Die Krimihomepage (mit freundlicher Genehmigung)

Kommentare  

#1 Jens Gonser 2020-08-20 00:23
Für mich ist Helmut Trunz leider der schlecheste Komponist, den Ringelmann verpflichtet hat, da bevorzuge ich sogar den eher etwas langweiligen Neu-Töner Schoener. Martin Böttcher und Frank Duval sind da eher mein Fall. Bei den Bandmann-Krimis kommen immer wieder Lottogewinner und dann eben DDR-Stasi-Geschichten vor. Detlef Müller tauchte dann ja erst wieder bei SISKA als Autor vor.

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