DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 175: Die Akte
In einer Münchner Fußgängerzone begegnen sich Rolf Tetzlaff und Martin Dubrowski. Die beiden stammen beide aus der DDR und haben sich ewig nicht gesehen. Rolf arbeitet mittlerweile bei einem Verlag und schreibt ein Buch über seine Haft, denn zu Ostblockzeiten musste er fünf Jahre in Bautzen absitzen. Bis heute weiß er nicht, wer ihn damals an die Staatssicherheit verpfiffen hat. Martins Ehefrau vermutet, dass es Rolfs alte Liebe Karin Simon gewesen ist. Wenig später wird der Verlagslektor in seinem Büro tot aufgefunden. Sein Magenbitter war mit einem Pflanzenschutzmittel vergiftet. Hauptkommissar Kress nimmt die Ermittlungen auf und sucht das Motiv in der DDR-Vergangenheit des Toten ... (1)
Gräwert und Bandmann
Da wagt man sich zu fragen, ob Günter Gräwert bewusst die Regie bei Storys von Christa Maria Bandmann übernommen hat. Bei allen Drehbüchern von ihr führte bisher ausschließlich Gräwert Regie. Erst mit der Folge 187, "Nächstenliebe" wird das anders, was aber daran liegt, dass Gräwert komplett aus der Produktion zur Reihe Der Alte ausscheidet.
Vergangenheit
Ferner schnappt sich Gräwert meistens Helmut Trunz als Musiker, was meines Erachtens am Ende für das runde Ergebnis sorgt. Die Story ist trotz ihrer Komplexität diesmal wieder sehr unterhaltsam, wenn auch nicht ganz so spannend wie die vorherige Folge von Bandmann mit dem Titel Aber mich - betrügt man nicht. Das Thema einer alten DDR-Seilschaft und Feindschaft scheint etwas weit hergeholt, war aber seinerzeit wohl noch sehr aktuell (1992), da viele ihre Stasi-Akten einsehen wollten. Um genauso eine Akte geht es hier. Ob diese Stasi-Akte allerdings in der Tat den Verräter aus der Inhaltsbeschreibung verraten hätte, ist eine andere Sache. Denn bekannterweise arbeitete die Stasi mit Pseudonymen.
Doch das ist zunächst unerheblich. Die Täterfrage ist bei Bandmann nicht immer ganz so schwierig, wenn man nur etwas nachdenkt.
Die teils frischen Gaststars machen ebenfalls Freude und bringen Abwechslung: Ulrich von Dobschütz, Christine Buchegger und Peter Aust sind allesamt weniger verbraucht.
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(1) © GP - Die Krimihomepage (mit freundlicher Genehmigung)
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