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DER ALTE - Leo Kress und seine Fälle - Folge 176: Der dritte Versuch

DER ALTE - Die Kress-Ära Folge 176:
Der dritte Versuch

Nach der Ära Köster mit Siegfried Lowitz, die immerhin 100 Folgen der Reihe DER ALTE umfasste, kam man nicht umhin einen Nachfolger für das erfolgreiche Krimiformat zu finden. Am Ostermontag 1977 startete die Reihe mit dem Pilotfilm "Die Dienstreise". In Folge 100 starb Köster den Serientod. Helmut Ringelmann griff als Nachfolger auf Rolf Schimpf als Kress zurück, den er aus der gemeinsam mit ihm produzierten Serie "Mensch Bachmann" kannte.

In einem Schloss in der Umgebung von München leben Susanne Wächter und ihr Mann Abbi gemeinsam mit Susannes Bruder Urs Brandner. Das Verhältnis untereinander ist schlecht, so vollziehen Abbi und Susanne seit zwei Jahren die Ehe nicht mehr, Urs hasst seinen Schwager als Eifersucht und hat selbst eine nicht ganz normale Beziehung zu seiner geliebten Schwester. Diese wiederum ist depressiv und hat schon zwei Selbstmordversuche hinter sich. Als die vierzigjährige Frau eines Morgens von der Haushälterin Frau Fest tot in der Badewanne aufgefunden wird, liegt zunächst der Verdacht nahe, dass Susanne es diesmal geschafft hat. Der Tod trat durch elektrischen Strom ein, weil in der Wanne ein Föhn lag. Nichtsdestotrotz wird die Mordkommission II eingeschaltet und Hauptkommissar Kress ermittelt. Bald kommt er von der Selbstmordtheorie jedoch ab... (1)

Ein Tod in der Badewanne, mittels Föhn. Das klingt nicht nach einer Story von Volker Vogeler – ist aber so. Was uns der Autor allerdings mit der Geschichte sagen will, liegt im Dunkeln. Spannung fördert sie leider nicht zutage. Meines Erachtens nicht mal Unterhaltung. Das dies seinerzeit zur besten Krimi-Sendezeit am Freitagabend gesendet wurde, erscheint mir aus heutiger Sicht deprimierend. Aber ich bin ja damals schon weitestgehend aus dem Freitagskrimi ausgestiegen, mangels innovativer und spannender Geschichten. Da ich mir die Fälle jetzt nochmal zu Gemüte führe, muss ich sagen, dass ich gut daran getan, selten aber auch Unrecht hatte.

Bei den Darstellern gibt es diesmal auch keine Abwechslung, wie noch in den Folgen davor. Aber der Stab bleibt für Vogeler überraschend klein.

Und so ganz ohne Schießerei, schafft es Vogeler nicht seine Geschichte abzuschließen. Am Ende gibt es doch noch eine.

Buch: Volker Vogeler
Musik: Eberhardt Schoener, Frank Duval
Regie: Günter Gräwert
Mit: Rolf Schimpf, Michael Ande, Charles M. Huber, Markus Böttcher, Ulf J. Söhmisch, Michael Mendl, Peter Kremer, Irene Clarin, Christoph Eichhorn u.a.
Erstausstrahlung: 23.10.1992

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(1) © GP-Die Krimihomepgage (mit freundlicher Genehmigung)

 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2020-04-25 14:10
Ich klicke mich gerade durch die Mediathek-Ausgabe. Am meisten nervt mittlerweile tatsächlich die Ensemble-Besetzung. diese Woche ist Kohlund der Mörder, nächste Woche ist er das Opfer, zwei Folgen später der Zeuge.

Soo schlecht fand ich die Folge bis zur Hälfte nicht. Diese Inzest-Liebe war wenigstens mal was Neues statt dieses ewige Mann/Frau tötet Geliebte/Geliebten von Frau/Mann, was in 10 Folgen gefühlte 5 mal der Plot ist. Aber spätetstens nach dem Privatdetektiv wurde es albern.

Das alles war auch eher untypisch für Vogeler. Zeitweise dachte man, es wäre ein recyceltes Reinecker-Drehbuch. Hätte genausogut ein später Derrick sein können.
#2 G. Walt 2020-04-25 16:17
Nun ja, lieber @Andreas - wöchentlich waren die Gast-Schauspieler nicht dabei, jedenfalls in der Regel nicht. Aber nach 3-4 Folgen hatte man schon mal wieder die selben Gesichter.
Insgesamt hat Vogeler die Phase mit Kress sehr dominiert. Da waren die Köster-Folgen aufgrund der Autoren-Vielfalt abwechslungsreicher.
Eine Ähnlichkeit zur Reinecker sehe ich nciht - dazwischen lagen doch in der Regel Welten. Außerdem hat DER ALTE viel häufiger in Villen-Vororten ermittelt, als man das Derrick nachtrug.
#3 Doktor Römer 2023-11-07 20:14
Diese Folg muss man wohl in der Abteilung "Grotteske" abheften. Die Inzest-Geschichte ist ja mal was neues, aber die Folge ist unspannend und langweilig. Und ja, die Häufung in der Besetzung ist gerade in diesem Zeitraum auffällig. Peter Kremer ist zwar erst zum zweiten Mal bei Kress dabei, sein Debüt liegt aber gerade mal drei Folgen bzw. zwei Monate zurück. Irene Clarin kommt auch gefühlt in jeder dritten Folge vor. Was nicht stimmt, aber sie war 1992 bis 1994 überprportional oft bei Ringelmann-Produktionen vertreten, bei Kress und auch bei Derrick. Michael Mendl ist erst zum zweiten Mal bei Kress dabei, aber auch er wird noch etliche Male in Ringelmann-Serien auftauchen
#4 prudens 2023-12-08 15:18
Wie jemand - ohne jeden Nachweis eigener Kompetenz auf dem Gebiet der Film- und Fernsehkritik - ein derartiges Selbstbewusstsein in puncto Einschätzung solcher Beiträge entwickeln kann, wie dieser Herr G. Walt, ist meiner Frau und mir - sonst außerordentlich kritische Zuschauer vor allem aktueller Krimis ist uns ein Rätsel. Es bedarf der Kritiker der Kritiker, um solche Leute in die Schranken zu weisen.

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