Forrest, Christopher: Der Genesis-Code

Christopher Forrest - Der Genesis-CodeDer Genesis-Code
(The Genesis Code)
von Christopher Forrest
aus dem Amerikanischen von Bettina Zeller
rororo Taschenbuch
erschienen: Sommer 2008 (Deutschland), 2007 (USA)
316 Seiten, 8.95 €
ISBN: 978-3-499-24745-3
Rowohlt Verlag

Der herausragende Genetiker und Nobelpreisträger Joshua Ambergris macht eine unglaubliche Entdeckung: Er erkennt, dass die menschliche DNS eine verschlüsselte Botschaft enthält. Wie ist der versteckte Code dorthin gekommen und, was noch viel wichtiger ist, was sagt er aus? Verbissen macht sich Ambergris daran, das Geheimnis um die verborgene Botschaft zu lüften. Es ist ihm allerdings nicht mehr vergönnt, seine Untersuchung abzuschließen; kurz vor dem endgültigen Durchbruch wird er brutal ermordet.

Ohne es zu wissen, war der brillante Wissenschaftler einer Wahrheit auf der Spur, die eine mächtige Gruppierung um jeden Preis geheim halten möchte. Aus diesem Grund begnügt sich der Auftragskiller auch nicht damit, Ambergris zu ermorden; radikal vernichtet er alle Hinweise auf die Arbeit des Professors, die er finden kann. Nur eine Sache kann er nicht verhindern: In letzter Sekunde gelingt es Ambergris, seinem einstigen Protegé Christian Madison einen verschlüsselten Hinweis auf sein letztes großes Projekt zu schicken.

Als Madison in seinem E-Mail-Account die rätselhafte Mail seines ehemaligen Mentors findet, kann er zunächst nichts mit dem scheinbar sinnlosen Inhalt der Nachricht anfangen. Erst als er vom Tod Ambergris' erfährt, betrachtet er die Botschaft genauer – und gerät so ins Visier der Organisation, die schon den brillanten Genetiker auf dem Gewissen hat.

Der Genesis-Code ist das Debüt des amerikanischen Anwalts und Autors Christopher Forrest, der mit seinem Wissenschaftsthriller einen nicht ganz perfekten, aber nichtsdestotrotz sehr beachtlichen Erstling hinlegt.

Ein Problem des Romans sind seine Actionszenen, die reichlich steif und künstlich daherkommen. Überzeugende, packende Actioneinlagen sehen anders aus. Glücklicherweise geht Forrest äußerst sparsam mit derartigen Sequenzen um; der Roman bezieht seine Spannung vielmehr aus der konstanten Bedrohung, in der sich Madison befindet, sowie aus dem allmählichen Zusammenfügen der Puzzleteile, wodurch das Geheimnis des Genesis-Codes nach und nach gelüftet wird.

Ein weiteres Problem des Romans ist seine Handlung. Im Grunde genommen ist das Handlungsgerüst in Ordnung (wenn auch nicht besonders originell); es ist vielmehr so, dass Forrest bei all seiner Begeisterung für den verborgenen Code den eigentlichen Plot seines Thrillers ein wenig vernachlässigt. Viele gute und interessante Ansätze finden so zwar Erwähnung, werden aber kaum genutzt.

Andererseits hat die Konzentration Forrests auf diesen einen, zentralen Teil der Story auch so seine Vorteile. Der Roman verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten, sondern fokussiert sich ganz auf das, was wirklich wichtig ist, ganz so, wie es sich für einen guten Thriller gehört. Überflüssige und langweilige Passagen sucht man daher in Der Genesis-Code vergeblich. Der Roman ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, und das ganz ohne große Actioneinlagen.

Was mich an Der Genesis-Code am meisten fasziniert hat, ist die versteckte Botschaft an sich. Forrest hat sich hier wirklich eine Menge Gedanken gemacht und einige ebenso verblüffende wie zum Nachdenken anregende Theorien aufgestellt. Auch die Auflösung, die im Roman schließlich präsentiert wird, ist überzeugend. Und das ist etwas, das nun wirklich nicht jeder Wissenschaftsthriller von sich behaupten kann.

Alles in allem ist Der Genesis-Code ein gelungener Thriller geworden, der neben der großartigen Grundidee sympathische Protagonisten sowie einige überraschende Storywendungen zu bieten hat und der sich gut und flüssig lesen lässt. Ohne Zweifel macht dieser Roman Lust, mehr solcher Bücher aus der Feder von Christopher Forrest zu lesen, und man kann nur hoffen, dass das nächste Werk des Amerikaners ebenso einfallsreich ist wie sein Debüt.

Wer Wissenschaftsthriller à la Crichton, Gear & Gear, Preston/Child oder Glogger mag, der ist mit Der Genesis-Code bestens bedient. Dank seiner überzeugend umgesetzten Grundidee sowie der doch sehr übersichtlichen Seitenzahl eignet sich der Roman aber auch hervorragend als Einstieg für alle, die bisher noch nichts mit dem Genre zu tun hatten, gerne aber mal einen Blick riskieren möchten.

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